Sonntags.Impuls: Hildegard von Bingen – Juli IV
Juli – Hundstage – Trockenheit. Die Wege sind staubig. Manchmal ist auch unser Lebensweg voller Staub. Innerlich kommt es uns dann oft so vor, als ob die ganz schöpferische Lebenskraft – die Grünkraft, so Hildegard von Bingen – ausgedorrt sei. Und wir fühlen uns, als gehen wir durch eine dunkle-staubige-enge Schlucht. Für diese Dürrezeiten im Leben gibt uns die große Meisterin vom Rupertsberg einen Ausblick, der uns Kraft schöpfen lassen kann: Gott geht selbst mit uns… So zeigt es die göttliche Weisheit auf. Wie er einst mit Israel durch die Wüste zog, so geht er an unsere Seite mit uns die Wüstenwege unseres Lebens, auch die aus dörrenden Reisewege. Wir sind nicht allein auf den Weg. Gott ist mit uns. Um die Weges des Lebens erfolgreich zu gehen, empfiehlt uns die Magistrat vom Rhein, Kraft zu schöpfen aus den sieben gaben des Heiligen Geistes. Und wir wollen uns unserer fünf Sinne bedienen. Riechen, sehen. Hören, Fühlen Schmecken. Werden wir also ganzheitlich, um innerlich zu werden. Oder nach Hildegard Empfehlung: Packen wir unser einen Rucksack voller Schöpfergaben. Scivias – Wisse die Wege!
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Visionen der heiligen Hildegard von Bingen:
„Des Menschen Seele aber, dieser Geisthauch aus Gott, hat einen ausdörrenden Reiseweg vor sich, wie auch die göttliche Weisheit auf einem ausdörrenden Reiseweg den Kreis des Himmels umlief. Mit dieser Weisheit beginnt der Mensch seine Werke kraft der sieben Gaben des Heiligen Geistes und mit Hilfe seiner fünf Sinne und vollendet sie.“
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