Der kleine Mönch und der Tannenbaum

Kleiner Mönch

Es war kurz vor Weihnachten. Die Mönche in der Abtei waren zufrieden, denn die Adventszeit war wieder sehr schön auf dem Klosterberg. Der Nikolausabend war schön, denn vor jeder Zellen-Tür stand ein kleines Geschenk, mit adventlichen Leckereien aus der Klosterbäckerei. Und auch das Waffel backen am 3. Advent in der Rekreation hatte die Herzen der Brüder erfreut. Nun neigte sich die Adventszeit langsam dem Ende zu. Die Plätzchen waren gebacken, die O-Antiphonen wurden angestimmt und die Kerzen leuchteten heller und heller. Der kleine Mönch liebte die Adventszeit. In seiner Zelle hat er es sich so richtig gemütlich gemacht. Die Türchen des Adventskalenders öffnete er fröhlich von Tag zu Tag. Die Kerzen am Adventskranz schufen eine wundervolle Atmosphäre, die ihn an seine glücklichen Kindertage erinnerte.

Am Nachmittag des Heiligen Abends geht der kleine Mönche in den Klosterpark. Ein kurzer Spaziergang in der frischen Winterluft nach Kaffee und Christstollen tut gut. Die Winterluft riecht wunderbar nach Schnee. Ob es heute noch schneien wird? Hoffentlich! Es wäre so wunderbar. Der kleine Mönch setzt sich auf eine der alten Parkbänke, um die herrliche Winterluft einzuatmen. Ganz ruhig sitz er da und hört in die winterliche Stille. Der kalte Wind lässt seien Nase rot werden. Ein Rabe krächzt am Himmel. Aber sonst nur Stille. Der kleine Mönch blickt sich um. Die alten Apfelbäume stehen kahl im Klosterpark. Die Hecken tragen auch kein Laub mehr. Aus dem Stall hört man das Blöcken der Klosterschafe. Da sieht er auf einmal in seiner Nähe ein kleinen Tannenbaum. Im Sommer bei all dem Grün und im bunten Herbst ist der Tannenbaum dem kleinen Mönch gar nicht aufgefallen. Ein Eichhörnchen ist herbei gehuscht und gräbt schnell ein paar Nase aus dem Boden. Und schwupp ist es wieder weg.  Einsam und verlassen steht der Tannenbaum da. „Sicher wäre er jetzt gern auch ein Weihnachtsbaum“, dachte sich der kleine Mönch.

Es wird langsam dunkel. Ups – irgendetwas ist dem kleinen Mönch da auf die Nase gefallen. „Nanu“, denkt der kleine Mönch und schaut in den Himmel. Plumps – schon wieder fällt da etwas auf seine Nase. Dieses Mal erkennt der kleine Mönch es: Es ist eine Schneeflocke.

Ganz leise, sanft und sacht fallen die Schneeflocken vom Himmel herab. Immer mehr Schneeflocke schweben vom Himmel. Bald sind es so viele Schneeflocken, dass der kleine Mönch sie gar nicht mehr zählen kann. Es wird weiß draußen im Klosterpark. Der Tannenbaum sieht nun aus wie mit Puderzucker bestäubt. „Durch die Schneeflocken ist er schöner geschmückt als jeder Weihnachtsbaum“, denkt der kleine Mönch und sein Herz wird ganz fröhlich. Die Glocken beginnen zur Christvesper zu läuten. Der kleien Mönch steht auf und geht Kloster um die Vesper zu beten. Jetzt ist er endlich da der HEILG ABEND!

(Br. Benedikt Müller OSB)

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