Hier findest Du alle Neuigkeiten rund um die OASE, die Akademie, die Veranstaltungen, der Kurs und des Teams

Ruhe. Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Liegt das Schiff gerade wirklich sicher im Hafen, ist es fest verankert? Flaute oder Windstärke 12? Es ist mit Sicherheit schwer ein Schiff sicher in den Hafen zu steuern, denn es kann immer Streitigkeiten innerhalb der Besatzung geben, oder Stürme die Schiffe zum Wanken bringen. Vertraue. Vertraue auf Gott, denn er ist dein Anker der dir Sicherheit gibt. Er ist der Kompass der dich zum Ziel führt. Du bist nie alleine denn Gott ist bei dir, um dich in deinen sicheren Hafen zu führen. Du bist verankert. Verankert sein heißt, einen festen Grund zu haben und doch frei zu sein. Jeder Anker hat eine Kette oder ein Tau, mit einer bestimmten Länge. Du kannst Dich mit Deinem Schiff in einem gewissen Umfeld frei bewegen. Du kannst entscheiden, wie Du Deine Segel setzt. Wenn der Sturm kommt und die Wellen größer werden, dann hält Dich der Anker fest, auch wenn Du ihn im trüben Wasser oft nicht sehen kannst.

(Kjell-Bo Kelsner)

Ich finde einen alten Notizzettel. Wie konnte er herunterfallen und einfach verschwinden? Was darauf stand war mir doch so wichtig, dass ich es auf einen leuchtend gelben Zettel geschrieben habe. Ich wollte es auf keinen Fall vergessen. Und nun ist das, was darauf stand, schon wieder unwichtig geworden. Die verstrichene Zeit hat es einfach unwichtig werden lassen. Aber was ist denn dann überhaupt wichtig, wenn nicht das, was ich extra aufschreibe? Oder schreibe ich einfach das falsche auf?  Wenn ich so darüber nachdenken, steht auf meinem Notizzettel selten etwas, das mir Freude bereitet. Dort stehen immer Aufgaben, die noch erledigt werden müssen.  Was wäre, wenn ich mal etwas Schönes auf meinen Notizzettel schreibe? Indem ich mich z.B. daran erinnere im Frühling mit offenen Augen in die Vorgärten meiner Nachbarn zu schauen. Zu entdecken, dass die Knospen an Pflanzen wachsen und die ersten Winterlinge blühen und die Krokusse sich den ersten zaghaften Sonnenstrahlen entgegenstrecken. Gottes schöpferische Grünkraft ist wieder das! Der Frühling zaubert mich ein Lächeln ins Gesicht. In jedem fröhlichen Gesicht spiegelt sich Gottes Liebe wider, als uns Menschen, kunstvoll erschuf.  Welch Freude! Dazu eine schöne Übung für die nächsten Tage: Ich könnte mich mit einem Notizzettel selber daran erinnern, Menschen zuzulächeln, wenn sie mir auf der Straße begegnen. Also nehme ich einen neuen Notizzettel und schreibe darauf: „Öffne die Augen und lächle!“

(Dorothee May)

Der Start in den Tag. Träge wälze ich mich aus dem Bett, dann ins Bad gestolpert. Der Blick in den Spiegel. Wie sehe ich denn heute schon wieder aus? Oh je! Missmutig renne ich später aus dem Haus. Der Tag ist jetzt schon im Eimer. Wie kannst du verhindern, dass es dir so geht? Denk öfter mal an dich selbst! Und das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Selbstliebe. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Aber wie kannst du zu anderen freundlich sein, wenn du dich selbst nicht magst? Lächele dich einfach an, wenn du dich morgens im Spiegel siehst. „Guten Morgen, liebes Ich!“ Vielleicht fällt dir das manchmal schwer, wenn du von deinen Zielen weit entfernt bist. Aber wenn du dich selbst annimmst wie du bist, ist der Tag schon halb gewonnen. Dann bist du nicht fremdbestimmt, sondern gehörst dir und kannst fröhlich in die Welt gehen, dein Lächeln auch anderen schenken. Dann bist du wunderbar!

(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)

Heute ist etwas passiert, das mich furchtbar aufgeregt hat. Ich habe mich so geärgert, dass ich seitdem einen Klumpen voll Wut im Bauch trage. Jetzt ist der Tag vorbei und der Klumpen ist immer noch da. Es heißt, man soll Gras über die Sache wachsen lassen. Aber warum? Was hat Gras damit zu tun, dass mich jemand schlecht behandelt hat? Welche Eigenschaften hat Gras, das es dafürsteht, Dinge hinter sich zu lassen? Das offensichtlichste: Das Gras ist grün. Immer, egal zu welcher Jahreszeit und egal, wie grau der Himmel gerade ist. Gott hat uns die Farbe Grün als Zeichen der Hoffnung geschenkt. Als Zeichen dafür, dass alles wieder gut werden wird. Auch wenn es vielleicht Zeit braucht, bis die Wut im Bauch von anderen positiven Gefühlen ersetzt wird. Ebenso braucht das Gras Zeit zum Wachsen. Es ist so langsam, dass ich sein Wachstum kaum bemerke. Doch wenn ich dann nach einiger Zeit wieder hinschaue, ist es auf einmal viel höher. Genauso ist es mit den positiven Gefühlen. Erst sind sie gar nicht da, aber mit der Zeit werden sie unbemerkt immer größer. Aber dann kommt wieder eine Situation über die ich mich ärgere. Meine guten Gefühle werden kleiner und einfach verdrängt. So ist es auch beim Gras, wenn wir es nicht mähen. Es kann nicht riesengroß werden. Dann würde es umknicken, vertrocknen und sich selbst ersticken. Genauso ist es mit den positiven Gefühlen. Wenn wir nur sie hätten und es kein negatives Gegengewicht geben würde, könnten wir sie nur halb so gut spüren. Also, wenn ich mich das nächste Mal ärgere: Einfach Gras über die Sache wachsen lassen.

(Dorothee May)

Schreibt jemand von Euch Tagebuch? Für manche Menschen ein ganz wichtiger Augenblick in ihrem Tagesablauf. Ich schreibe seit 1993 in unregelmäßigen Abstand in mein Tagesbuch. Nicht jeden Tag, aber fast jeden Tag! Vielleicht findet in 150 Jahren jemand die Tagebücher des Br. Benedikt aus Königsmünster. Wird dann noch darin gelesen? Interessiert es noch jemand, dass es einmal einen Mönch Namens Benedikt in Königsmünster gab? Vielleicht interessieret es keinem mehr. Erinnerungsstücke, werden irgendwann weggeben oder verblasen oder zerfallen, gehen kaputt. Frei nach dem Motto: Vergessen. Überholt. Weg damit. In den Müll. Oder etwa nicht? Nicht immer! Manche Dinge werden nicht vergessen, sondern weitergeschenkt von Generation zu Generation. Gott vergisst uns nicht. Beim Propheten Jesaja können wir lesen: „Ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hand.“ (Jes. 49.15) Das ist eine österliche Zusage. Gott hat uns nicht vergessen. In seinem Buch stehen wir für immer und er schreibt unsere Lebensgeschichte – eine österliche Geschichte. Denn: Christus hat uns erlöst und uns eine himmlische Wohnung bereitet. Eine Wohnung, in der ich einmal immer sein darf. Die Tür dieser Wohnung steht für uns immer offenen. Ostern heißt wohnen! Wohnen in Gott und mich in seiner barmherzigen Liebe geborgen zu fühlen. Bei Gott bin ich nicht vergessen.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus… In den letzten Tagen beginnt die Natur zaghaft aufzublühen Überall kleine grüne Farbtupfen. Die Ampel der Schöpfung wird wieder auf grün gestellt. Die heilige Hildegard von Bingen beschreibt in diesem frischen Grün die VIRITIDAS die heilende Grünkraft des Schöpfergeistes. Der Monat Mai wird von der heiligen Hildegard von Bingen in überschwänglicher Weise mit allen guten Eigenschaften bedacht! Wie eine OASE durchzieht eine köstliche Leichtigkeit diesen Monat. Im Volksmund wird der Mai seit jeher auch als der Wonnemonat bezeichnet. Die wohlige Wärme der Sonne dringt in uns ein. Sie umgibt uns. Vergnüglich und erquicklich. Es grünt und blüht und duftet. Neues Leben erfüllt die Schöpfung. Kein Monat des Jahres offenbart so die Ur-Kraft des Schöpfergeistes! Die hl. Hildegard schreibt: „Gott kann nicht geschaut werden, sondern wird durch die Schöpfung erkannt“. Der Mai erweckt Freude in uns. Er aktiviert die Frühlingsgefühle, denn die Natur mit ihren Jahreszeiten ist im Menschen programmiert. Gott hat dieses Programm auf unsere innerliche Festplatte geschrieben. Wir müssen es aber aktivieren, indem wir es aufrufen und das tun wir durch unser Sinne. Unsere Sinne sind das Tor und Fenster zur Außenwelt. Die Sinne stehen im Mai wieder auf vollem Empfang. Der Mai spricht gleichsam drei Sinne an: Zunächst das Sehen, denn überall blüht es in allen Farben auf, der Garten wird wieder bunt. Das Riechen – wenn der Flieder blüht, der Duft des Frühlings erfüllt Tag und Nacht die Luft. Und dann das Schmecken – erste Köstlichkeiten aus der Natur finden wieder Platz auf unserem Tisch, z. B. Spargel oder Rhabarber oder der erste Frühlingshonig.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Feier.Abend. Sommerabend. Eine Rose blüht im Abendlicht. Glas Wein im golden Abendlicht. Abendmelodie der Grillen. Es bellt ein Hund in der Ferne. Fledermäuse lautlos auf der Jagd. Der Mond, er leuchtet fahl. Im Spielglanz seines Licht blüht in Einsamkeit eine Rose in der Sommernacht. Sterne leuchten, einer nach dem anderen zeigt sich. Stille. Zufrieden. Runterfahren. Tagwerk vollbracht. Gespräche im Rückblick. Erinnerungen. Gedanken blühen in meinem Herzens-Sommerabend! Die Rose ist ein Symbol für alles, was uns in unserem Leben geschenkt wurde. Im Leben gibt es vieles, was nicht selbstverständlich war. Manche haben jemanden kennen gelernt und sind aus ihrer Einsamkeit herausgekommen. Jemand hat uns eine Freude gemacht, obwohl kein Geburtstag war. Ein Mensch kam auf uns zu und hat uns die Hand zur Versöhnung gereicht. In einer trostlosen Situation gab es tröstende Worte oder Gesten. Wo solch Unerwartetes geschieht, fängt der Alltag an zu blühen. Die Rose steht für ein erfülltes Leben voller schöner Erinnerungen, die Gott unserem Herzen schenkt.

(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)

Innehalten auf dem Lebensweg. In die Stille gehen. Auf sein Herz hören. Es schlägt. Schlägt es warm in dir oder schlägt es Alarm? Das Herz ist wie eine Tür. Nur wenn es geöffnet ist, kannst du weiter gehen. Mach hoch die Tor, die Tür macht weit. Manchmal ist es schwierig, offen zu sein, aufeinander zuzugehen. Da braucht es den Schlüssel der Liebe, um wieder zueinander zu kommen. Denn es gibt nichts Stärkeres; nichts, was mehr verbindet als die Liebe. Wenn wir unser Herz für die Liebe; mit der Liebe öffnen, sind wir alle miteinander verbunden.  Wenn wir lieben, sind wir nicht allein. Und wir können gemeinsam aufstehen und weitergehen, umgeben von der unendlichen Liebe Gottes.

(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)