LICHT

Welle

Teilchen

Spektrum

Lebenslicht

Nordlicht

Irrlicht

Standlicht

Fernlicht

Blaulicht

Rotlicht

Schwarzlicht

Im Anfang – Finsternis schwebte über der Urflut

Im Anfang war das Wort

Logos

LICHT – und es ward Licht – Urknall

Osterlicht

Oster-Morgen-Licht

Licht gegen das Dunkel?

Licht gegen den Krieg?

Licht gegen das Sterben, die Grausamkeit, gegen Hunger, Gewalt,
Dummheit, Barmherziglosigkeit und Hass?

Es war eine große Finsternis; und der Vorhang im Tempel zerriss von oben bis unten.

Ohne Licht kein Leben, kein Wachsen, kein Reifen

Karsamstag – Grabesruhe – Grabesdunkel

Dies ist die Nacht,

von der geschrieben steht,

die Nacht wird hell wie der Tag

wie leuchtendes Licht, wird die Nacht mich umgeben.

Urknall? Funke? Säuseln? Blitz? Sachter Schein?

Im Licht erstrahlt das Morgenrot ….

Leinentücher, leere Stelle, Staunen, Fragen, Zweifel

Beim Namen gerufen und angesprochen.

Berühren!

Jede, jeder?

Heute? Morgen? Immer?

Auf-Wachen!

Auf-Stehen!

Auf-Machen!

Hinein

ins

Geheimnis

L I C H T

 

 

Olaf Litwiakow, Berlin

Heute bleibt es auch hier STILL

Es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz …

Es ist schon eine schwer verdauliche Provokation, dass wir Christen ausgerechnet ein Kreuz, ein Hinrichtungsinstrument, ein Todessymbol, zu unserem Erlösungs– Zeichen gewählt haben.

 

… kreuzgefährlich  

war es für die Jünger, sich zu Jesus zu bekennen nach dessen Verurteilung

… kreuzelend

hat sich Petrus gefühlt nach seinem Verrat, der Situation hilflos ausgeliefert

… ans Kreuz geschlagen

                wird Jesus von den Römern, ihren Befehl ausübend, sicher nicht verstehend, was da      geschieht

… kreuzunglücklich

stehen Maria und Johannes unter dem Kreuz, trauernd und aller Hoffnung beraubt

 

Und da soll das Kreuz für mich Erlösung symbolisieren?

Ja, es ist ein Folterinstrument und Jesus ist einen grausamen Tod am Kreuz gestorben, aber dabei blieb es nicht – es ist nicht das „Ende der Geschichte“. Jesus hat den Tod überwunden und ist auferstanden.

Damit ist das Kreuz ein Zeichen der Zugehörigkeit und ein Zeichen des Sieges über den Tod.

 

Und so kommt für mich noch ein anderer Gedanke dazu:

 

… bekreuzigen

Der Längsbalken verbindet oben und unten – Himmel und Erde – und vergegenwärtigt mir,        dass Gott mit mir in Verbindung steht und dass ich mein Leben hier auf Erden auf Gott hin      ausrichten möchte.

Der Querbalken richtet mich nach links und rechts aus – zu meinen Mitmenschen – im Kontakt mit ihnen soll meine Gottverbundenheit zum Ausdruck kommen.

(Priska Litwiakow, Freundin der OASE)

Guten Morgen Jerusalem. Es ist ein Donnerstag im April vielleicht im Jahr 33 oder so – man weiß es nicht mehr genau. Aber später wird man diesen Donnerstag in jenen Frühling GRÜNDONNERSTAG nennen. Die Vorbereitung für das Passa-Fest laufen. Viel los in der Stadt. Jubel, Trubel und Heiterkeit. Jesus ist nachdenklich. Seine Stimmung ist etwas gedrückt. Irgendetwas liegt in der Luft. Nun, die Jünger sind in der Stadt unterwegs und kaufen für das Passamahl ein. Passah, eines der wichtigsten jüdischen Feste. Jesus hat dieses Fest jedes Jahr in seinem Leben gefeiert. Schon damals als Kind mit Mutter Maria und dem treuherzigen Joseph. Ja und soll es auch dieses Jahr sein. Traditionen sollen und wollen gelebt werden. Ob Jesus am Morgen jenen Donnerstag im Frühling um das Jahr 333 wusste, dass er heute zum letzten Mal Passah feiert? Am Abend treffen sich Jesus und seine zwölf Freunde zum Abendmahl. Es wird da letzte Abendmahl. Die Stimmung ist auf einmal ziemlich gedrückt: Denn Jesus hat den Jüngern erzählt, dass er von einem aus der Runde verraten wird. Dennoch bleibt unwirklich ruhig.

Jesus will seinen Freunden etwas als Erinnerung an sich hinterlassen. In die Stille hinein bricht der ein Stück Brot und spricht: „Nehmt und esst; das ist mein Leib.“ Dann reicht er den Kelch mit Wein und spricht: „Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Jesus macht seinen Jüngern ein großes Geschenk der Erinnerung. Und dieses Geschenk ist auch für uns heute bestimmt. Denn: In der Wandelung spricht der Priester, diese beiden obengenannten wichtigen Sätze, und dabei werden Brot (Hostie) in den Leib und der Wein in das Blut Christi verwandelt. Wie soll das gehen? Zwar bleiben Hostie und Wein äußerlich gleich, aber in ihrem Inneren – in ihrem Wesen – verändert sich etwas. Vielleicht kann man es auch so verstehen: Es war einmal ein Mensch, der hatte ein kaltes Herz und er war gemein, kalt und hartherzig zu den anderen Menschen. Der Mensch hört von Jesus und seiner Botschaft der Liebe Gottes zu uns Menschen. Dem Mann sein Herz war berührt. Er neigte sein Herz und hörte tief in sich. Er suchte den Frieden und wandelte sein Herzens-Sinnen. Er bleib zwar äußerlich in seinem Aussehen gleich. Aber doch ist er ein anderer Mensch geworden, weil er sich innerlich verändert hat. So ähnlich funktioniert die Wandlung.

Gott bewirkt diese Wandlung von Brot und Wein. Christus ist dann mitten unter uns. Für immer und ewig. Christus schenkt sich uns, indem wir ihn in  gewandelten Hostien in der Kommunion empfangen.

(Br. Benedikt Müller OSB – Koordinator für „Jugend & Bildung“)

Der bedeutende Kirchenliederdichter Paul Gerhardt (1607 – 1676) dichtet in seinem großen Passionslied „O Haupt voll Blut und Wunden“

über die Dornenkrone:

O Haupt voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden
mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gezieret
mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber hoch schimpfieret:
gegrüßet seist du mir!

Der heutige Impuls ist einmal ein HÖR-IMPLUS  und so möchte ich Dich einladen, dieses wunderbare Passionslied zu hören:

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„Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“

(Matthäus 26, 30 ff.)

Wir bewegen uns in besonderen Zeiten. Was ist Wahrheit, was leben wir wirklich? Woran glauben wir? Was ist uns heilig? Wer ist uns heilig? Für wen geben wir alles hin? Setzen wir uns wirklich ein? Tun wir immer unser Bestes? Müssen wir das überhaupt? Wann ist es genug? Wann müssen wir uns selbst über das Wohl der Anderen stellen? Sollten und dürfen wir das?

Wir Menschen leben mit der Instanz von Werten und Normen, wir leben mit einem Gewissen. Wir glauben an eine Religion und verinnerlichen sie. Als Christen verinnerlichen wir die Werte, die uns Jesus durch sein Wirken geschenkt hat. Doch wann sind wir ehrlich mit uns selbst? An welchen Punkten unseres Lebens wissen wir, dass wir ehrlich richtig handeln? Wann haben wir Angst? Wovor fürchten wir uns? Wann haben wir Sicherheit? Sind unsere Entscheidungen sicher? Treffen wir sie ehrlich?

„Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste – ich werde dich nie verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle Jünger.“

(Matthäus 26, 30 ff.)

Wir sind Menschen. Wir sind Christen. Was das bedeutet? Wir handeln menschlich. Wir handeln sprunghaft. Wir hasten unseren Gefühlen hinterher. Manchmal fällt es uns unglaublich schwer Entscheidungen zu treffen. Was ist richtig, was ist falsch? Wer bin ich? Für wen bin ich? Durch wen bin ich? Wir kennen die Antwort nicht. Die Antwort gibt es nicht. Es gibt nur dieses eine, dieses einzigartige Leben. Er hat es uns geschenkt. Wir sind durch Liebe. Diese, unsere Liebe weitergebend. Wir erspüren unsere Menschlichkeit, unsere Sterblichkeit immer wieder neu. Wir machen Fehler. Wir bereuen. Wir leben mit einem Gewissen. Wir erkennen uns und die Wesen um uns herum. Wir leben in Freude, wir leben in Angst. Wir leben in Hoffnung und Glück und Trauer und Trostlosigkeit. Wir leben in der Gefühlswelt, die wir uns selbst erschaffen. Wir sind Menschen und leben durch unsere Erfahrungen. Wir sind Menschen und können mit unseren Taten die Welt verändern. Er schenkt uns sein Vertrauen. Er kennt die Antwort auf unser Leben längst. Er kennt uns mehr als alle anderen auf dieser Welt. Wir müssen keine Angst haben. Er weiß, was geschieht. Er ist die Antwort auf all unsere Fragen. Er ist das Leben. Durch ihn sind wir. Sein Abbild in menschlichen Zügen. Menschlichkeit. Ehrlichkeit. Wir.

„Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen. Doch er leugnete es vor allen und sagte: Ich weiß nicht, wovon du redest. Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus dem Nazoräer zusammen. Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Wenig später kamen die Leute, die dort standen, und sagten zu Petrus: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich. Da fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.“

(Matthäus 26, 69-75)

Helena Minner, Jahrespraktikantin

Alea iacta est. Die Würfel sind gefallen. Ein häufig genutztes Sprichwort. Er stammt angeblich von einem sehr mächtigen Mann, Gaius Iulius Ceasar. Ein Römer, die Römer nehmen Jesus gefangen und die Würfel für sein Schicksal scheinen gefallen zu sein – um sein Gewand würfeln sie. Hat Gott sein Schicksal so gewürfelt oder gewollt? Würfelt Gott bei den Schicksalen der Menschen? Nein, Gott würfelt nicht. Die Entstehung der Menschheit war kein Zufall, Gott hat Adam und Eva nach einem Plan geschaffen, und alle Menschen sind Abbilder von ihnen. Also sind auch die Schicksale der Menschen keine Zufälle, sondern Pläne für jeden einzelnen von uns. Niemand ist ein Unfall, sondern jeder ist ein wunderbarer Einfall Gottes, von Gott genauso gewollt wie er ist. Auch wenn andere Menschen fies sind und das Gegenteil behaupten, kann man mit gesundem Gottvertrauen diese Kommentare ausblenden und sein Leben leben.

(Leonhard Knab – Jahrespraktikant)

Passion

Angst

Lamm

Messias

Zion

Wein

Esel

INRI

Golgotha

 

Passion

Angst

Lamm Gottes

Messias

Soldat

Stille

Oelberg-Stunde

Nihl-Nichts

Trauer

Abendmahl

Golgatha

 

(Br. Benedikt Müller OSB – Koordinator für „Jugend & Bildung“)

Mut

Alpha

Christus

HERR

Tor

 

Heiland

Offenbarung

Chor

Hosianna

 

Dunkel

INRI

Einzug

 

Tür

Omega

Rex

Engel

 

(Br. Benedikt Müller OSB – Koordinator „Jugend & Bildung“)

Eine Prophezeiung wird erfüllt. Auf unglaubliche Weise.

„Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin.“ (Sacharja 9,9)

Übermorgen feiern wir Palmsonntag. Wir feiern den Einzug nach Jerusalem. Als ich noch etwas kleiner war, da war dieser Sonntag vor Ostern immer unglaublich besonders für mich. Wir haben das Leben gefeiert. Vielleicht sogar die Menschlichkeit, die Freude. Zusammen mit meiner Familie habe ich aus Weiden Palmzweige gebastelt. Die Kinder aus unserer Gemeinde sind mit ihren Familien zusammengekommen und haben sich auf dem Platz vor unserem Johanneshauses versammelt. Der Kinderliturgiekreis hat gespielt, alle haben gesungen, alle waren voller vor-österlicher Freude. Im Nachhinein finde ich das interessant. Wir alle, selbst wir Kinder wussten ja, dass die vor uns liegende Woche immer düsterer werden würde. Alles würde sich in den kommenden Tagen einer Katastrophe nähern, die jedes Jahr ungefähr zur selben Zeit thematisiert wird. Die Kar- Woche würde beginnen. Und kurz vorher diese unbeschreibliche Freude. Sollte man nicht an Stelle dieser kindlichen Freude eine Trauerphase einläuten? Eine Woche der Dunkelheit?

Diese Woche beginnt mit dem Leben, mit dem Licht, mit der Freude, mit dem Glück. Sie wird eingeläutet durch einen Esel. Sie wird eingeläutet durch die Erfüllung einer Prophezeiung, durch einen König, der mit einem Ritt auf einem Esel den Menschen den Beginn einer Erlösung zeigt. Die Kar- Woche umfasst die Ausprägung aller menschlichen Gefühle. Freude. Leid, Glück, Trauer, Hoffnungslosigkeit, Trost, Unglauben –Erlösung.

Mit all diesen Gefühlen verbinde ich in dieser besonderen Zeit immer wieder kindliche Erinnerungen. Auch der Esel hat einen besonderen Platz in diesen kindlichen Gedanken. Auch er hat mich immer wieder in meinem Leben begleitet. Er konnte mich mit seinem weichen Fell beruhigen. Er konnte mir Gefühle des Friedens schenken, wenn ich ihm in seine schwarzen großen Augen geschaut habe. Der Esel war für mich da.

Jetzt ist Jesus noch für uns da. Er lebt. Lasst uns das Leben genießen, das Licht, den Frieden, die kindliche Freude. Lasst uns feiern. Die unscheinbaren Dinge des Lebens. Die Ankündigung der Erlösung durch den Ritt auf einem Esel.

„Als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage am Ölberg kamen, schickte Jesus zwei Jünger aus und sagte zu ihnen: „Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: „Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist.“ (…) Viele  Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sich auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“

(Matthäus 21 1 ff.)