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Und schon wieder geht ein Jahr. Silvestertag, das sind Schwellenstunden zwischen den Zeiten. Denn: Ein neues Jahr klopft an der Tür des Lebens. Und jedem Anfang wohnt eine Hoffnung und vielleicht auch ein Zauber inne, weil wir nicht wissen, wie das NEUE JAHR wird. Wird es ein lichtvolles oder dunkles – ein friedliches oder streitsuchendes – ein fröhliches oder trauriges – ein gesundes oder pandemiebeherrschendes – ein lebendig oder stilles – ein erfolgreiches oder mühsames Jahr?

Wie dem auch sei! Am Anfang wohnt immer ein Zauber. Und genau diesen Zauber sollten wir nutzen und in das neue Jahr zu gehen. Fröhlich gestimmt mit liebenden Herzen, hoffnungsvoller Gedanken und glaubender Seele. Gott geht mit uns. Er steht auch immer neuen Jahr an unserer Seite.

Als Fan des EUROVISION SONG CONTEST drückt für mich den Zauber des „Neuen Jahres“ ein Lied aus Israel aus. 1991 kann das Lied bei der israelischen KDAM EUROVISION (der Vorentscheidung) auf den 3. Platz. „Kol shana“ bedeutet so viel „Every Year – jedes Jahr“. Ein sehnsuchtsvoll verheißender Text. Eine Melodie, die zum Tanzen auffordert. Zu diesem Lied gibt es in Israel sogar einen eigenen Tanz. Ja, auch wenn wir in diesem Jahr im kleinen Rahmen und eher ruhig den Jahreswechsel begehen, können wir trotzdem tanzen. Ein Tipp: Schenkt Euch ein Glas Sekt ein und hört das Lied „Kol shana“ und tanz einfach im Rhythmus und Takt durch den Raum ins NEUE Jahr. Gott tanzt mit uns an diesem Abend. Weil ER uns erschaffen hat, weil er uns liebt, weil wir für ihn so wichtig sind – und er für uns. Nehmen wir Gott tanzend mit ins Neue Jahr. Denn Leben wollen und sollen wir auch! Und Gott segne das NEUE JAHR 2022!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Kol shana – Jedes Jahr

Jedes Jahr beginnt mit einem Fragezeichen

Wie ein Baby, das seine Schritte misst

Wie ein Sonnenaufgang, der erscheint über dem blauen See Genezareth

Mit Blick auf den westlichen Himmel.

 

Jede Stunde beginnt mit einem Fragezeichen

Wie das Herz, das im Rhythmus schlägt

Wie ein grünlicher Zweig, der langsam sprießt

mit Blick auf die hohen Berggipfel.

 

REFRAIN

Es ist wunderbar, dass das Jahr beginnt

Mit Gesang und guter Laune

Jedes Jahr beginnt mit einem Fragezeichen

Und wir werden seine Antworten finden.

 

Jede Sekunde beginnt mit einem Fragezeichen

Und bevor du antwortest, entweicht es

Wie die Liebkosung des Meereswindes

Die kommt von irgendwoher

Derren Melodie wird von weitem zu hören sein.

 

Es ist wunderbar, dass das Jahr beginnt

Mit Gesang und guter Laune

Jedes Jahr beginnt mit einem Fragezeichen

Und wir werden seine Antworten finden.

 

Karten.Spiel:

Die Karten werden gemischt. Die Spieler nehmen ihr Kartenblatt in die Hand und betrachten es. Manche hatten Glück mit Ihren Karten, andere wiederum Pech, wieder andere haben ein gemischtes Blatt in dem Potential steckt ein Trumpfblatt zu werden, genauso wie das Potential ein Nietenblatt zu werden. Das Leben ähnelt einem Kartenspiel, am Anfang, der Geburt bekommen wir ein bestimmtes Kartenblatt ausgeteilt. Nicht alle Karten sind Asse oder Joker, einige haben gleich mehrere schwarze Peter bekommen, das ist ganz unterschiedlich. Es ist nicht gerecht, es ist nicht für oder gegen etwas gerichtet, es ist, wie es ist, nicht mehr und nicht weniger! Dieses Kartenblatt an Talenten, Begabungen und Eigenschaften muss man nun äußerst geschickt ausspielen, damit wir in unserem Leben gewinnen und nur wenige Misserfolge hinnehmen müssen. In manchen Lebensabschnitten gelingt dies besser, in manchen schlechter. Manchmal ist es ganz einfach sein Talent zu nutzen um zu einem besseren Lebensgefühl zu gelangen. Ein andermal scheint es unmöglich in welcher Weise auch immer unsere Talente sinnvoll einzusetzen. Aber auch in solchen Tagen darf man die Beherrschung nicht verlieren, sonst ist das Kartenspiel genauso schnell und einfach verloren. In solchen Tagen kann man allerdings, anders als beim Kartenspiel, bei dem man selbst dafür verantwortlich ist, immer auf Gott vertrauen. Ein Gefühl der Ruhe kehrt dann in diesen Wintertagen in uns ein egal ob es beim Kartenspiel und in anderen Bereichen des Lebens ist.

Leonhard Knab (Jahrspraktikant in der OASE)

Familienabend. Gesellschaftsspiele. Mensch ärgere dich nicht. Schon zum siebten Mal in Folge keine Figur aus dem Haus bekommen. Und die anderen sind alle schon mit mindestens einer im Ziel. Wie kann man denn da nicht die Beherrschung verlieren? Ich stelle mir vor, dass es einfach an mir selbst liegt, dass ich beim Würfeln so ein Pech habe. Es soll wohl einfach so sein! Das habe ich verdient! Und ich kann meine Vorahnung bestärken, wenn ich am Ende sage: War ja klar!

Manchmal wirkt es so, als würde das Leben mit dir spielen und es gibt Zeiten, in denen kannst du nichts daran ändern. Doch sicher ist: das Spiel des Lebens hat Höhen und Tiefen, denn durch die Tiefen lernst du erst die Höhen zu schätzen. Es kann dir nur niemand sagen, wie lange du im tiefen Tal wandern musst, bis sich deine Situation bessert und es für dich wieder bergauf geht. Aber eindeutig werden die Höhen kommen und sie werden großartig sein. Je länger du dir etwas sehnlichst erhoffst, desto schöner wird es sein, wenn es endlich passiert. Du darfst nur nicht die Hoffnung verlieren. Gott würfelt nicht. Er hat einen Plan für dich und gibt dir die Chance, zu lernen und über dich hinauszuwachsen.

(Lucas Zufall, Erzieher in der OASE)

Sie ist schon eine eigene Zeit, diese Zeit zwischen den Jahren. Verbunden mit ihr sind Träume, Hoffnungen, Neuanfänge eines neuen Jahresabschnitts. All das. Wir tragen sie durch die Weihnachtszeit hinein in diese neuen Jahre, die vor uns liegen. Hinein in die Träume, die wir statt einfach nur träumen, leben wollen. Wir möchten lieben, leben, weiterhin träumen dürfen, die Hoffnung nicht aufgeben, unser Hoffnung, tief in unserem Herzen verankert, verwurzelt.

Sie ist schon eine eigene Zeit, diese Zeit zwischen den Jahren. Traum.Zeit.

Das Weihnachtsfest, das alle Jahre wieder kommt, es hat uns erlöst. Unbeschreiblich, vielleicht sogar unbemerkt. Es hat unser Herz größer werden lassen. Einen Platz für unsere Träume eröffnet.

Vielleicht sind einige von uns endlich angekommen. Vielleicht bricht für einige eine neue Zeit an. Vielleicht sind einige dabei gerade ihren Traum zu leben. Vielleicht schmieden einige von uns gerade die großen Pläne für ihre Zukunft. Einige leben gerade einfach. Sie leben ehrlich, ohne sich Gedanken machen zu müssen. Vielleicht ist das alles die kleine Ironie in dieser Traum.Zeit, die wir erleben. Wer weiß das schon?

Woran ich glaube ist, dass wir alle diesen kleinen, großen Traum in unserem Herzen tragen. Ich glaube daran, dass diese besondere Weihnachtszeit uns ermöglicht diesen Traum wachsen zu lassen. Denn jedes Jahr aufs Neue schenkt uns diese Weihnachtszeit etwas besonderes, etwas einzigartiges, etwas, das wir viel zu oft vergessen. Es schenkt uns unsere Erlösung. Es schenkt uns unsere Zeit. Lebenszeit. Traum.Zeit.

Woran mache ich das fest? Es ist ganz einfach. Im Weihnachtsfest werden wir erlöst durch die Liebe dieses einen Gottes. Wir werden erlöst durch die Liebe, die er uns durch seinen Sohn schenkt. Weihnachten, das Fest der Liebe, der Versöhnung. Weihnachten, das Fest der kindlichen Begeisterung in jedem von uns. An Weihnachten dürfen wir Kinder sein. An Weihnachten wird uns die Zeit geschenkt, die wir viel zu selten mit unserer Familie verbringen und nein, ich möchte hier kein utopisch harmonisches Familienbild zeichnen, das in vielen Familien nicht existiert. Ich möchte vielmehr aufzeigen, wie wertvoll diese Zeit ist. Diese Zeit, die wir mit den Menschen verbringen sollten, die unser Herz füllen. Wer auch immer das sein mag.

An Weihnachten leben wir die Zeit. An Weihnachten wecken wir das Kind der Begeisterung in uns. Wir dürfen strahlen. Wir dürfen andere mit unserem Weihnachtsgeist anstecken, mit dieser kindlichen Begeisterung. Wir dürfen wieder träumen. Und das wertvollste: Diese Träume dürfen wachsen, in das neue Jahr hinein. Traum.Zeit.

Sie ist schon eine eigene Zeit, diese Zeit zwischen den Jahren. Denn sie ist unsere Zeit. Unsere ganz persönliche Traum.Zeit.

Entfacht durch die Erlösung, dürfen wir leben, wie wir es oftmals im Jahr nicht schaffen. Wir dürfen spielen, lesen, schauen, begeistert sein, uns von der Kultur und den Menschen um uns herum inspirieren lassen, wir dürfen leben, lieben, TRÄUMEN. Wir haben die Zeit, all das zu tun. Wir sind frei in der Entscheidung, in unserem Leben frei, diesem göttlichen Lebensplan für uns.

Sie ist schon eine eigene Zeit, diese Zeit zwischen den Jahren. Sie ist die Zeit, die unseren Lebensplan umzusetzen vermag. Sie ist unser Zeit Kind zu sein. Getragen durch die weihnachtliche Erlösung Träume zu träumen. Diese Zeit, sie ist unser Traum.Zeit. Die Zeit unserer Hoffnungen.

„Wisse: Genauso ist die Weisheit für dich. Findest du sie, dann gibt es eine Zukunft, deine Hoffnung wird nicht zerschlagen.“

(Sprüche 24,14)

(Helena Minner, Jahrespraktikantin in der OASE)

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Der Mönch und die himmlischen Zimbeln

Es war einmal, so beginnen viele Märchen, aber so beginnt auch unsere Legende. Es war einmal ein frommer Mönch mit den Namen Heinrich. Er entstammte der alten Thurgauer Ministerialenfamilie von Berg, die in Konstanz zum Patriziat zählte. Im Alter von 13 Jahren trat er, wohl unter dem Einfluss seiner tief religiösen Mutter, in den Orden der Dominikaner in Konstanz ein. Heinrich nannte sich nicht mehr „von Berg“, sondern nach seiner Mutter, einer geborenen von Seusen aus Überlingen. Der Name Seuse bedeutet womöglich „der Süße“, in der latinisierten Form „Suso“. Im Konstanzer Dominikanerkloster machte Br. Heinrich die zu seiner Zeit übliche klösterliche Ausbildung durch und war danach ein Jahr Novize, bis er seine Profess, sein Ordensgelübde, ablegte. Er war ein fleißiger und eifriger Schüler. Er war sogar so begabt, dass er in das Hochheilige Köln am Rhein geschickt wurde. Dort gehörte er zum engsten Schülekreis Meister Eckharts.

Die Legende erzählt uns: Es war an einen Wintertag. Kalt war es. Die winterliche Kälte durchzog über den Kreuzgang alle Räume des Klosters. Lichter flackerten in den feuchten Nischen. Kalt und feucht waren die Zellen. Viele Mönche waren froh, wenn sie an diesen Tagen sich für einige Zeit immer wieder an den Feuern und warmen Steinen der Wärmestube sich aufwärmen konnte. Br. Heinrich hielt nichts davon. Wärmestube, so ein Blödsinn. Hatte das Jesuskind in seiner Krippe nicht auch frieren müssen? Br. Heinrich nahm es mit seinem Glauben sehr ernst. Er fastete viel und fügte auch seinen Köper allerlei Schmerzen, denn er wollte wie sein HERR Jesus leiden. In Winternächten lehnte er es ab, sich mit einer Decke zuzudecken. Auf diese und viele andere Weisen quälte er sich, um nur ja jeder irdischen Freude zu entsagen. Nun saß er da an einem Adventssonntagnachmittag allein in seiner Zelle und schaute aus dem Fenster. Klarer Nebel begann vom Wald heraufzuziehen. Der Raureif hatte sich auf die Baumkronen gelegt. Stille klang aus dem Wald herüber zum Kloster. Das fade Licht der Sonne wurde an diesem Wintertag immer weniger. Was soll ich in der Wärmestube und mich dem Geschwätzt der Brüder hingegeben? Nein, ich habe besseres zu tun. Er nahm seine Heilige Schrift und las „Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen“. Er sann über das Gleichnis nach. Er war durchdrungen von dem Gedanken, dass man – wenn man Gott so recht nahe sein wollte – größtmöglichen Abstand halten müsse zu aller Art irdischer Freude und Behaglichkeit. Darum: Mit dem Bild der Hochzeit konnte Br. Heinrich nichts anfangen.

Aber damit nicht genug. Nicht nur alle Freude wollte er meiden, sondern sich in seinem weiteren  Klosterleben ganz bewusst das Leben so schwer wie möglich machen. Er schaute in das Licht der kleinen Kerze. Seine Augen wurden selber lichter. Ein Nebel weiß-golden glänzend zog vor seinen Augen auf. Da kamen engelhafte Gestalten vom Himmel zu ihm herabgestiegen. Sie sangen eine wunderbare Melodie und spielten dazu auf den Zimbeln. Sie fassten ihn behutsam bei der Hand und begannen mit ihm zu tanzen: schwebend leicht, nicht nach irdischer, sondern nach himmlischer Weise. Und die Musik zu diesem wundersamen heiligen Tanz, die war nichts anderes als: In dulci jubilo! Nach dieser nächtlichen Erscheinung war der Mönch Heinrich geheilt von seinem finsteren-frommen Wahn, durch selbst zugefügtes Leiden Gott irgendwie näher sein zu wollen. Denn er hatte erkannt, dass Gott ihm bereits längst ganz nahe war: leicht und liebend, tanzend und freundlich, kindlich und unverdient. Weshalb er dann auch gar nicht anders konnte, als das Lied, das er gehört hatte, aufzuschreiben und nach Kräften zu verbreiten.

(neuerzählt von Br. Benedikt Müller OSB)

Seit Tagen versuche ich diesen Text zu schreiben. Diesen letzten Impuls vor Heiligabend. Ich soll über das Königskind schreiben. Über die Erlösung, unser Leben, das uns in diesem Weihnachtsfest geschenkt wird. Doch wenn ich ehrlich bin, dann gibt es in dieser Adventszeit immer wieder Tage, an denen ich mich nicht bereit fühle, dieses Fest ehrlich zu begehen. Alles um mich herum scheint sich zu entwickeln, überall stehen diese Neuanfänge. Und dann ist da dieses Fest, das uns alle wieder zusammenbringt, uns eine Perspektive schenkt, uns verzaubern will. Und dann sind da diese Momente, in denen ich einfach denke: „Nein, ich bin dieses Jahr einfach nicht bereit. Es beschäftigt mich doch so viel. Ich muss doch so vieles vorbereiten. Ich sollte meinem Leben einen Plan geben. Ich sollte mich organisieren, funktionierend in die Zukunft blicken.“ Und dann ist da dieses Fest und bringt alles durcheinander. All meine Pläne, meine Zeit. Es verwirrt mich mit seiner Anwesenheit. Wie unglaublich traurig.

Ist es das wirklich? Ist das alles, was ich gerade beschreibe wirklich so abwägig? Oder geht es uns allen nicht oftmals genauso? Und noch wichtiger: Ist das nicht eigentlich der Kern der Geschichte? Ist das nicht all das, was Weihnachten für jede und jeden Einzelnen von uns ausmacht? In seiner Freiheit und Individualität? Verwirrt uns Weihnachten mit seiner frohen Botschaft nicht jedes Jahr aufs Neue? Sind wir nicht jedes Jahr aufs Neue verwundert, wenn es plötzlich wieder da ist, dieses Fest? Wenn es da ist und uns erinnert? Wenn ER uns daran erinnert, wer wir sind und vor allem warum wir sind? Ist ER es nicht, der uns unsere kindliche Begeisterung in dem Moment schenkt, in dem wir sie am meisten brauchen? Indem ER uns Gemeinschaft schenkt, gerade dann, wenn wir allein sind und uns verlassen fühlen? Ist ER nicht genau dann da, wenn wir ihn am meisten brauchen und gleichzeitig glauben, wir hätten ihn verloren? Dieses unscheinbare Königskind. Jedes Jahr aufs Neue verzaubert es uns. Und egal wie wir uns fühlen, egal, was uns beschäftigt, herumtreibt oder traurig macht, ER schenkt uns diese Tage der Weihnacht. Es sind Tage der Liebe. Zu uns selbst und gegenüber Anderen. Und ob wir wollen oder nicht. Wenn ER kommt, dann sind wir bereit. Jedes Jahr. Dann öffnen sich unsere Herzen. Dann erlöst er uns. Dann zeigt er uns den Wert unseres Lebens auf. Dann ist ER da. Mitten unter uns. Ganz nah. Das Königskind. Es gibt uns unseren Wert zurück. Es gibt uns unser Leben zurück. Es erlöst uns. Er ist unser König und wir sind seine Kinder. Wir alle dürfen Königskinder sein in dem Leben, das er uns durch seine Liebe geschenkt hat. ER hat uns unsere Liebe geschenkt, damit wir sie auf dieser Erde nutzen dürfen. Wir zeigen an Weihnachten unsere Liebe gegenüber allen Menschen, die wir in unserem Herzen tragen.

Erinnern wir uns daran, dann sind wir bereit erlöst zu werden. Dann dürfen wir gemeinsam auf die Straßen ziehen, dahin, wo es uns hinzieht. Dann dürfen wir Tränen des Glücks teilen, lachen, tanzen, unser ganz persönliches Weihnachtsglück spüren. In der Gegenwart dieses Königskindes. Wir dürfen unser Leben feiern. Wir feiern diese Liebe, die uns lebensfähig macht. Wir feiern unsere Erlösung. Durch ein Kind in der Krippe. Jedes Jahr aufs Neue.

Genau wie Morgen Abend.

Und? Bist du bereit?

Bist du bereit IHN zu feiern?

Die Antwort ist JA. Denn du bist Königskind.

Durch ihn.

Morgen darfst du dein Leben feiern. Deine Erlösung.

„Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das vollbringen.“

Jesaja 9,5

(Helena Minner, Jahrespraktikantin in der OASE)

Die Nacht ist klar und dunkel, nur am Firmament leuchten die Sterne. Manche schwächer, andere stärker. Manchmal durchkreuzt ein blinkender Punkt dieses Sternenbild, ein Flugzeug, und wenn es aus deinem Blickfeld wieder verschwunden ist, dann kehrt diese Stille und Ruhe des Sternenbildes wieder ein. Hin und wieder verschwinden Sterne hinter den Wolken, die vom Wind über den Nachthimmel getrieben werden und tauchen später wieder auf wenn die Wolken vorbeigezogen sind. Sterne sind wie treue Wegbegleiter durch unser Leben. Immer wenn wir nachts in den Himmel schauen lassen sie sich erblicken. Sie sind wie treue Freunde. Sie sind immer da, auch wenn zeitweilig eine Wolke des Lebens sie verdeckt. In manchen Sternbildern fallen manche Sterne besonders auf. ‚Der Polarstern ist ein Teil des Sternbildes ‚‚kleiner Wagen”. Er ist früher genauso wie heute noch ein besonderer Orientierungspunkt in der Nacht, insbesondere für Seeleute. Der Polarstern leitet und leuchtet die Richtung voraus, ähnlich wie der Stern von Bethlehem oder wie Gott in unserem alltäglichen Leben. Er leitet uns die Richtung, nimmt uns an die Hand und führt uns. Er ist unser Fixstern und an Weihnachten kommt er in Gestalt von Jesus Christus zu uns Menschen.

(Leonhard Knab, Jahrespraktikant in der OASE)

Lucia – eine Frau im Herz. Sie brachte Licht und Nahrung zu den Armen und Verfolgten. Sie geht aus Nächstenliebe einen gefährlichen Weg in der Zeit der Christen Verfolgung. Ist für die Nächsten da. Hilft den Schwächsten. Nimmt deshalb Gefahren auf sich. Somit wurde sie eine Hoffnungsträgerin – Lichtträgerin. Im Dunkeln ist Gott nicht fern – sondern seine Liebe ist wie ein Licht in der Finsternis.

 

Tragt in die Welt nun ein Licht.

Sagt allen: „Fürchtet Euch nicht.“

Gott hat Euch lieb, groß und klein.

Seht auf des Lichtes Schein.

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Kurz nach der Verkündigung geht Maria übers Gebirge zu ihrer Base Elisabeth. Ein altes
Adventslied aus dem Eichsfeld erzählt von diesem Weg der Maria. Schwanger geht sie durch
einen Dornenwald. Eine alte Marienlegende. Nehmen wir’s ruhig als Gleichnis. Die Welt: ein
Dornenwald. Keiner kommt ohne Kratzer und Schrammen durch. Wir stoßen uns an Gefühlen,
an Menschen, an dornigen Erfahrungen. Wir suchen einen anderen Weg und landen doch
wieder in einem Gestrüpp. Eine Rüstung müsste man anhaben. Oder eine Tarnkappe wäre gut.
Oder irgendetwas, um mal um sich zu schlagen. Wir sind unversehens in solch Situationen
hineingeraten. Etwas in einem sagt: Da musst du durch! Eine andere Stimme sagt: Versuche
umzukehren! Ich merke: Ich stecke fest.
Eine Schwangere geht durch einen Dornenwald. Sie geht mit Gott schwanger. Und die Welt
treibt prächtig Blüten. Es duftet nicht mehr nach Blut, sondern nach Rosen. Man sieht nicht
mehr nur Wunden, sondern auch Wunder. In Weihnachten liegt eine alte Hoffnung. Die
Hoffnung auf wirklich rosigere Zeiten. Gott wird ausgetragen. Und die Welt wird erträglicher.
Fürchte Dich nicht, sondern jubele: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!

(Br. Benedikt Müller OSB; Koordinator für „Jugend & Bildung“)

Wir sind ständig auf dem Weg- auf dem Weg zur Arbeit, zum Sport, zur Schule, zur KiTa, zum Friseur, zur Bücherei, zum Café, zu einer Familienfeier, zur Kirche, zu einem guten Freund, zu uns selbst. Auf-dem-Weg-Sein- das klingt besonders in kirchlich geschulten Ohren nach einer abgedroschenen Phrase, deren Würzkraft fad geworden ist. Und dennoch- so entdecke ich es immer mehr- steckt in diesen Weges-Worten ein wahrer Kern: Menschliches Leben- deins und meins- ist von den Konturen eines Weges grazil gezeichnet. Schaue ich aus der Vogelperspektive darauf, so erkenne ich, dass das Leben wie ein kunstvoll angelegter Pfad ausschaut, der sich durch die unendliche und bunte Landschaft allen Seins schlängelt. Dabei gleicht kein Weg dem anderen: Manch einer ist eben, ein anderer ist hügelig, verwinkelt, kurvig, steil, schmal, steinig, lang, zugewachsen, sumpfig, asphaltiert. Angesichts der unerforschlichen Komplexität der Wegesverläufe drängt sich mir die Frage auf, was im Irrgarten des Lebens Orientierung gibt. Weg.Weiser sind dabei hilfreiche Mittel, denn sie zeigen mir auf, dass ich immer eine Wahl habe. Ein Weg.Weiser ist ein mir vor-gegebenes, äußeres Zeichen, das ich im besten Falle gut lesen, entschlüsseln und verstehen kann. Ein Weg.Weiser kann ein hilfreicher Hinweis sein, der mich auf meinem Weg durchs Leben führt und der auf jenen verweist, der Anfang, Fundament und Ziel des Weges ist: Gott in Jesus von Nazareth. Dass das Wort vom Weg dabei alles andere als ein billiger Kalenderspruch ist, zeigen mir die vertrauensvollen Worte des Psalmbeters, der trotz aller Erfahrung innerer und äußerer Zerstreuung daran festhält: „Unser Herz ist nicht von dir gewichen, / noch hat unser Schritt deinen Pfad verlassen.“ (Ps 44,19) In biblischer Gebetssprache ist das Herz die innerste Schnittstelle zwischen Mensch und Gott und ein verlässlicher Weg.Weiser, der mich in den Spuren Gottes hält. Hab‘ Mut und Vertrauen, dein Leben nach diesem inneren Weg.Weiser auszurichten oder wie Udo Lindenberg singt: “ Mein Herz ist mein Kompass und zeigt mir den Weg“.

(Benedikt Grotehans; Theologiestudent – macht gerade eine KLOSTER AUF ZEIT in der Abtei)