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Welch eine Freude: Das Gras grünt. Die Sträucher erblühen. Bunt ist es im Garten und in allen Farben blühen sie nur so. Endlich, nach den dunklen Wintertagen mit seinen schrecklich-kalten Nächten, erblüht gerade unsere Natur wieder auf. Eine Auferstehung der Grünkraft mit allen Sinnen wahrnehmbar! Ich erinnere mich dann immer an den Garten meiner Kindertage. Viele Erinnerungen kommen mir in den Sinn. Meine Mutter bei der Gartenarbeit. Wie Tante Grete junge Gemüsepflanzen uns brachte. Die Schmetterlinge, die über dem Blumenbeet tanzten. Heimliches Erdbeernaschen. Freies Spielen und Toben, nach dem Vater den Rasen gemäht hatte. Abendlicher Vogelgesang und manchmal hörte man sanft die Nachtigall melancholisch rufen. Die Königinnen des Gartens meiner Kindheit waren Muttis Rosen. Die Rose steht sinnbildlich für die den Tod überdauernde Liebe und Schönheit. Doch symbolisiert die rote Rose mit Dornen, vor allem aber das Leiden Christi.

 

Das Licht eines neuen Morgens über der Stadt

Der Stein

Das Grab

Das Licht – Licht.Glanz

Warum weinst du Maria aus Magdala? Wen suchst du?

Yeshua, meinen Herrn! Hast du ihn weggebracht? Wo liegt er?

Rosen erblühen im Morgenlicht am Grab

Fürchte Euch nicht, ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.

Er lebt – er ist auferstanden – Halleluja!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Es war Anfang Dezember. Die Adventszeit hatte begonnen. Der Herbstwind hat alle Blätter von den Bäumen gefegt. Kahl ragten die Äste der alten Klosterkastanien in den grauen Himmel. Kalt war es geworden. Ein Rabe flog krächzend über die Türme der Klosterkirche. Frost und Nebel wechselten sich in den Tagen rund um den ersten Advent ab. Aber der Herbst wollte nicht gehen. Der Winter war noch fern. Obwohl es ziemlich kalt war, spielte Jeremias draußen im Garten hinter seinem Haus. Der Garten lag direkt an der Klosterhecke. Jeremias hüpfte vergnügt von einem Laubhaufen zum anderen. Ach, die Adventszeit war so schön. Am letzten Sonntag hatte Mama die erste Kerze am Adventskranz entzündet. Und heute hatte Jeremias schon das vierte Türchen am Adventskalender geöffnet. Nur der Schnee fehlte noch. Während Jeremias so hin und her hopste sang er: „Schneeflocken, Weißröckchen, wann kommst du geschneit“… Plötzlich wehte ein heftiger Windzug vom Kloster durch Jeremias Garten herüber und da der Wind alle Blätter weggeweht hatte, konnte Jeremias in den Klosterpark schauen. Da entdeckte er einen ihm sehr bekannten Nachbarn, den kleinen Mönch, auf der anderen Seite der Klosterhecke. Der kleine Mönch stand unter dem großen Kirschbaum und schaute sich die Äste an. „Hallo kleiner Mönch!“ rief Jeremias und winkte. „Was machst du denn da?“ wollte er neugierig wissen. „Hallo Jeremias! Ich suche nach einem schönen Barbarazweig. Weil doch heute der 4. Dezember ist.“ Antwortete der kleine Mönch. „Aber die Zweige haben doch gar keine Blätter mehr.“ stellte Jeremias fest. „Das stimmt. Aber ich nehme den Zweig mit ins Kloster und stelle ihn in einer Vase in die warme Klosterzelle.“ erklärte der kleine Mönch. „Dann wird er zu Weihnachten wunderschön blühen.“ Jeremias schaute etwas ungläubig. „Woher weißt du das denn, dass der Zweig blühen wird?“ wollte ser wissen. „Und warum nennst du den Zweig Barbarazweig?“ „Ach, das ist eine alte Legende.“ sagte der kleine Mönch, „Sie geht zurück auf die heilige Barbara. Es ist eigentlich eine traurige Geschichte.“ „Kannst du mir die Geschichte von der heiligen Barbara erzählen? Bitte, bitte kleiner Mönch.“ Jeremias war neugierig geworden und wollte die Geschichte unbedingt hören. Da kam der kleine Mönch näher an den Zaun und begann zu erzählen: „Die Geschichte dreht sich um ein Mädchen namens Barbara. Sie lebte vor sehr langer Zeit in der Stadt Nikomedia und war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Barbara war sehr klug und außerdem war sie für ihre Schönheit bekannt. Sie hatte viele Verehrer, doch sie wies sie alle ab. Stattdessen beschäftigte sich die junge Barbara mit dem christlichen Glauben, mit Gott und mit Jesus, und begann zu beten. Das gefiel ihrem Vater gar nicht, denn der glaubte nicht an Gott und wollte auch nicht, dass seine Tochter das tat. Zur Strafe ließ er einen Turm bauen, um Barbara dort einzusperren. Auf dem Weg in ihr Gefängnis blieb ein kahler Zweig von einem Strauch in ihrem Kleid hängen. Barbara nahm den Zweig mit und stellte ihn ins Wasser. Der Vater erwartete, dass Barbara den Glauben an Gott aufgab. Als sie das nicht tat, beschloss er sie zu töten. Und so geschah es dann auch. Barbara musste sterben, weil sie ihren Glauben behalten wollte. Als sie tot war, fand man in ihrem Kerker den blühenden Zweig. Jedes Jahr am 4. Dezember ist der Namenstag der heiligen Barbara, der sogenannte Barbaratag. Dann erinnern wir uns an sie und schneiden einen Barbarazweig. Wenn der Zweig dann zu Weihnachten erblüht, soll das fürs nächste Jahr Glück und Segen bringen.“ „Das ist wirklich eine traurige Geschichte.“ Jeremias hatte gespannt zugehört. „Ist es eine wahre Geschichte?“ „Ob die Erzählung von der heiligen Barbara wirklich so geschehen ist, weiß ich nicht, aber ich glaube es. Aber ob die Zweige am Weihnachtsfest blühen, kannst du selbst ausprobieren“ sagte der kleine Mönch lächelnd und reichte Jeremias einen Zweig vom Kirschbaum über den Zaun. „Dankeschön!“ sagte Jeremias und nahm den Zweig. Er lief ins Haus und stellte ihn in eine Vase mit Wasser. Ob der Zweig wirklich zu Weihnachten geblüht hat? Probiert es doch einfach selbst aus!

Halte Wacht an meiner Tür, bis ich wieder öffnen kann

Die Tür

Der Riegel

Der Schlüssel

Türschloss – Verriegelt

Ich bin erwacht in einem Turm, einsam aber nicht allein

Geduldig sein mit mir selbst, um Neues wachsen zu lassen

 

Es knospt an den Zweigen

Mitten im Winter blüht es auf

Winter-Wunder-Zeichen

wie eine Licht im Dunklen

 

Mauer – Turm – Verlies

Leise tanzt noch einmal die Hoffnung im Winterwind

Windhauch, Windhauch alles nur Windhauch

Sehnsuchtsvoll noch einen Hauch liebe erhaschen

Bevor er Winter jeden Hoffnungsschimmer erfriert.

Ein Blütenzweig erfüllt dein Herz mit Hoffnung

Ein Blütenzweig stärkt dein Herz mit Glauben

Ein Blütenzweig verzaubert dein Herz mit Liebe

 

Es knospt an den Zweigen

Mitten im Winter blüht es auf

Winter-Wunder-Zeichen

wie eine Licht im Dunklen

 

Ohne dich verliert sich meine Sehnsucht im Wind

Mein Lebensmut ist blass und meine Klage leise

Tränenschwere dunkle Schatten in langen Winternächten

Meine Tränen bringen Knospen zum Blühen

Das Licht einen neuen morgens

Nimm mich auf, o Herr, und lass mich leben

Barbara – Suchende – Betende

Barbara – Treue – Mutige

 

Hl. Barbara von Nikomedia – bitte für uns

 

© Br. Benedikt Müller OSB, 26.11.2021

 

Der Garten meiner Seele – das ist der Garten meiner Kindertage. Noch heute ein prächtiger Garten, auch wenn er gesegnet, wie seine Besitzerin, in die Jahre gekommen ist. Für mich als Kind war unser Garten ein Paradies zum Staunen lernen. Es gab so viel Kunterbuntes zu sehen und ein köstliches Durcheinander zu schmecken oder wundervolles Meer der Düfte zu riechen. Gemüse, Obst, Bäume, Hecken, Gras, Regentonne, Steine, Erde, Sand und Blumen… Ich sehe alles noch vor meinem inneren Auge und habe den Garten meiner Kinderage in meine Seele gepflanzt. Eine Besonderheit sind noch immer Mutters Blumen. Oh, diese vielen himmlisch riechenden Blumen. Blumen offenbaren Gott in seiner Schönheit und Güte und zeigen, wie wir leben sollen. Jesus selbst war von der Schönheit der Blumen fasziniert: „Seht euch die Lilien an. Ich sage euch selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet, wie eine von ihnen“ (Lk 21,27). „Ich bat den Mandelbaum“ – sagt eine chinesische Sage – „erzähle mir von Gott! Da fing er an zu blühen.“ Und sind wir – alle Menschen – nicht wie ein wunderschöner Blumengarten? Ein Garten, in dem verschiedene Blumen blühen. Jeder von uns eine kostbare Blume in Gottes Garten der Schöpfung. Jeder beschenkt mit Grünkraft. Wunderschön mit seiner Farbe, seinem Aussehen und seinem Duft. Jeder ist willkommen und erwünscht. Jeder von uns eine prachtvolle Blume. Die Pracht der Blumen erinnert an das Paradies, wo die Menschen in Harmonie mit Gott und der Natur lebten. Dieser „Garten Gottes“ drückt die Zuwendung, Fürsorge und Wertschätzung des Schöpfers für die Menschen aus.

(Br. Benedikt Müller OSB)