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Heutzutage können wir zu jeder Jahreszeit so gut wie alle Lebensmittel ganzjährig kaufen. Frische Erdbeeren werden als Nachtisch an Weihnachten verzehrt. Bananen sind aus der Obstabteilung im Supermarkt überhaupt nicht wegzudenken. Frische Pfirsiche bekommen wir bereits, während es draußen noch schneit. In einem Roman von Jane Austen aus dem Jahr 1813 heißt es: „… die erlesensten Früchte der Saison …“. Aber heut zu Tage kennen wir kaum noch die „Saison“.

Eine der wenigen Ernteerträge, die in Deutschland noch als Saison-Ware gelten, ist der Spargel. Nur im Frühjahr gibt es ihn, am besten frisch gestochen vom Feld, gekauft bei der Bude des Bauern nebenan. Der Spargel ist eine der wenigen Gemüsesorte, bei denen man das Jahr über die Arbeit und Mühe des Bauern beobachten kann. Das Pflügen, das Pflanzen, das Abdecken mit Folie, die Erntehelfer, die mühsam gebückt den Spargel stechen und dann die verwaisten Felder, wo der restliche Spargel einfach wild über die Furchen hinwegwächst, bis das Pflügen von vorne beginnt.

Der Spargel erinnert uns daran, dass Lebensmittel keine schnelle, einfache und billige Ware sein sollten, die wir immer und überall zu bekommen gewöhnt sind. Der Spargel kann zeigen, was die Landwirte leisten und wie dankbar wir uns schätzen sollten, dass Gottes Schöpfung uns all diese Nahrung schenkt.

(Dorothee May, Teamerin der OASE)

Der Ton macht die Musik.

Den richtigen Ton zu treffen ist manchmal schwer.

Wir vergreifen uns im Ton.

Die Folge sind Missklänge.

Zwischenmenschliche Missklänge verletzen.

Wie kann ich den richtigen Ton wiederfinden?

Eine Stimmgabel gibt den Ton an.

Gott gab die 10 Gebote.

Sie zeigen den Weg, um den richtigen Ton zu treffen.

Sie zeigen einen Weg zu Harmonien.

Sie zeigen den Weg zu einem Leben in Gemeinschaft.

Denn nur viele verschiedene Töne ergeben eine Melodie.

(Dorothee May, Teamerin der OASE)

Sauer macht lustig.

Zitronenscheiben, die am Rand der Cocktailgläser stecken.

Wir erleben eine spritzige Zeit.

Die Sonne strahlt so gelb wie die Zitrone und das Leben lacht uns an.

 

Auf alten Stillleben symbolisiert die Zitrone Mäßigung.

Sie bildet den Gegensatz zu zuckrigen Süßspeisen.

Süßspeisen galten als süchtig machend.

Sucht, die uns Menschen auffrisst.

 

Jeder Mensch kämpft mit seiner eigenen Sucht. Die Sucht nach Anerkennung, Geld, Macht, Rauschmitteln, Perfektion oder die Sucht geliebt zu werden, ohne selbst Liebe geben zu müssen.

Gott nimmt alles an und mahnt zur Mäßigung. Mäßigung, wie sie auf den Stillleben aus einer vergangenen Zeit durch die Zitrone symbolisiert wurde. Wir sollten nicht immer nach noch mehr streben, sondern bei uns bleiben im Vertrauen auf Gott. Und damit aus dem, was uns vom Leben geschenkt wird, das Beste machen. „Gibt dir das Leben eine Zitrone, dann mach Limonade draus.“  Dieser Kalenderspruch ist inzwischen etwas abgedroschen, aber er hat recht. Eine einfache Limonade ist zwar kein spritziger Cocktail, aber sie ist erfrischend und belebend – in ihrer Einfachheit.

(Dorothee May, Teamerin der OASE)

 

 

Ein Stück Stoff besteht aus viele Fäden, die miteinander verwoben wurden. Kein Faden ist mehr vom anderen zu trennen. Einige Fäden liegen nah beieinander. Andere sind durch die Größe des Tuches weit voneinander entfernt. Und doch sind sie alle untrennbar miteinander verbunden. Aber wenn nur ein Faden fehlt, weil er herausgezogen wird, entsteht ein Webfehler. So ein Fehler macht ein Tuch zu mangelhafter Ware. Es kann nicht mehr für seinen ursprünglichen Zweck verwendet werden.

Genauso ist es mit der Gemeinschaft des Christentums. Es ist eine große weltweite Gemeinschaft. Zwar stehen sich die einen Christen in ihren Traditionen und Rieten näher als andere, aber dennoch sind sie alle untrennbar miteinander verbunden – in ihrem Glauben an den einen Gott, seinen Sohn und den heiligen Geist. Würde auch nur eine dieser Traditionen und Rieten fehlen, würde es zu einem irreparablen Schaden im großen Webwerk des Christentums kommen. Denn eine Gemeinschaft kann nur durch Zusammenhalt ihre volle Schönheit entfalten.

(Dorothee May, Teamerin der OASE)

Jedes Jahr an Silvester haben wir eine ganze Liste voller guter Vorsätze. Eine Tradition, die den Übergang vom alten in das neue Jahr begleitet. Wir wollen alles anders machen und im Prinzip ein neuer Mensch werden. Wir nehmen uns jedes Jahr vor, die beste Version von uns selbst zu werden.

Letztendlich sind diese Vorsätze ziemlich schnell über den Haufen geworfen. Kaum jemand setzt sie um, geschweige denn, dass wir am Ende des Jahres sagen: „Ich bin jetzt die beste Version von mir selbst!“

Daher wäre es doch vielleicht eine Idee, ganz unkonventionell in der Osterzeit einen Neubeginn zu wagen. Denn auch Ostern ist ein Neubeginn – Auferstehung bedeutet schließlich nicht: „Dasselbe beginnt einfach wieder von vorn.“ Aber statt von heute auf morgen radikal alle Vorsätze umsetzen zu wollen, können wir uns zwischen Ostern und Pfingsten für den Neubeginn in Ruhe Zeit nehmen. Statt uns mit den Vorsätzen direkt optimieren zu wollen, können wir uns zurücknehmen. Wir können bei Aktivitäten innehalten, die wir sonst als selbstverständlich ansehen. Es kann eine Kleinigkeit sein, z. B. sich jeden Tag die Zeit zu nehmen, einen Tee ganz bewusst zu trinken. Nicht nebenbei immer mal wieder gedankenverloren einen Schluck zu nehmen, sondern ganz bewusst mit Geduld und in Ruhe den Geschmack wahrzunehmen und wertzuschätzen. Es ist nachgewiesen, dass solche kleinen Achtsamkeitsübungen zu mehr Zufriedenheit im Leben führen. In der Psychotherapie sind diese Übungen ein wichtiger Bestandteil, um aus dem Gedankenkreisen des Alltags herauszukommen. Wenn wir es schaffen, diese kleinen Momente der Achtsamkeit während der Osterzeit einzuüben, können wir sie auch in die Zeit nach Pfingsten mitnehmen, was zu mehr Zufriedenheit führen wird. Und ist Zufriedenheit nicht eigentlich der Weg zur besseren Version von uns selbst?

(Dorothee May, Teamerin der OASE)

Wenn man im Frühjahr über den Friedhof geht, sieht man häufig Primeln, die überall auf den Gräbern blühen. Zu Ostern, dem Fest der Auferstehung, denken die Menschen ganz besonders an ihre Lieben, die schon verstorben sind, und schmücken ihre Gräber mit den bunten Farben der Primeln.

Diese Blumen landen jedoch früher oder später meistens in den großen Komposttonnen, die am Ausgang des Friedhofs stehen. Die einzige Person, die ich kenne und die das anders handhabt, ist meine Mutter. Sie gräbt jedes Jahr die verblühten Primeln aus, bringt sie mit nach Hause und pflanzt sie irgendwo bei uns in den Garten. Über zwei Jahrzehnte hat sich in unserem Garten so einiges angesammelt. Das Faszinierende an diesen Blumen ist, dass sie ohne großen Schutz vor der Kälte überwintern. Aber jedes Jahr während der Frühlingszeit fangen sie an, sich aufzupäppeln. Sie saugen die Sonne förmlich in sich auf und pünktlich zur Osterzeit erstrahlen sie in den schönsten Farben. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese kleinen Blumen, die von den meisten einfach weggeworfen werden, bei uns im Garten ein neues Leben bekommen. Sie sind für mich ein Symbol der Auferstehung geworden. Jesus ist durch das Dunkel gegangen und wieder auferstanden, um uns die Hoffnung auf die Vergebung der Sünden und einen Neubeginn zu bringen. Diese kleinen Blumen sind mit ihrer Farbenpracht Boten des Osterfestes und Vorboten eines neuen Sommers, der Gottes Allmacht jedes Jahr aufs Neue in seiner schönsten Form zeigt.

(Dorothee May, Teamerin der OASE)