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Der Legende nach ist Maria von ihrem Sohn Jesus im Himmel aufgenommen worden. Die Freunde Jesu, die Apostel, wollten Maria am dritten Tag nach ihrem Begräbnis am Grab

besuchen. Sie fanden das Grab geöffnet vor. Maria lag nicht im Grab. Ihr Leichnam war weg. Im geöffneten Grab fanden sie Rosen und Lilien. Rings um das Grabenwaren Heilkräuter zu sehen.

Es ist ein alter und auch schöner Brauch, dass zum Fest Maria Himmelfahrt in vielen Regionen Kräutersträuße gebunden werden. Mit diesen Kräutersträußen soll die Achtung vor Gottes Schöpfung gezeigt werden. Die gesammelten Kräuter werden nach dem Festtag getrockneten und dann in der Wohnung aufgehangen. Gerade in der bald beginnenden dunklen Jahreszeit sollen die Kräuter, so sagt es der alte Brauch, Glück und Wohlergehen und Segen bringen.

Erstmal fand diese Tradition in der katholischen Kirche im 9. Jahrhundert Erwähnung. Besonders stark ist dieses Ritual bei der Landbevölkerung verwurzelt. Da Maria seit Anbeginn des Christentums als heiles und unbeflecktes Geschöpf verehrt wird, ist es auch nicht verwunderlich, dass das Brauchtum der Kräutersegnung gerade mit ihr in Verbindung gebracht wird. Maria ist quasi ein Symbol für die heilwirkende Kraft Gottes am Menschen.

 

 

 

 

Gipfelkreuz

Angekommen auf dem Berg

Ankommen auf dem Gipfel

Dem Himmel ein Stück näher

Der Weg ist das Ziel

 

Zwischen Himmel und Erde

Die Wolken zum Greifen nah

Eine tiefe Sehnsucht nach Weite im Herzen

Angekommen auf dem Berg

 

Wie einst Jesus und die Jünger

Das Gipfelkreuz ist kein Weg-Ende

Am Gipfelkreuz Kraft empfangen

Für den Weg  durch die Zeitenwende

 

Nur einmal nach oben hinter die Wolken

Da ist eine grenzenlose Freiheit

Oft nach unten in das Tal der Sehnsucht

Es ist kein Abstieg des Verlustes

 

Es ist ein Weg in die Tiefe

Dort wo die Herzen warten

Auf die Botschaft der Liebe Gottes

Ein Sehnsuchtsweg um anzukommen

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

In unserem Klosterpark gibt es an verschiedenen Stellen Gartenbänke. Besonders im Frühjahr und Sommer mag ich es ab und an mich auf eine der Bänke zu setzen und die Zeit zu genießen. Diese Bänke sind ein sehr guter Platz, um nach oben zu schauen und über den Himmel nachzudenken. Oft ist der tiefblaue Himmel über dem Klosterberg voll großer Wolken. Schöne weiße Wolken. Mich faszinieren diese großen Wolken seit Kindertagen. Schon damals im Garten meiner Kindheit musste ich beim Anblick solch großer, weißer Wolken an die Himmelfahrt Jesu denken.

Der Himmel über mich war für mich als Kind immer der Ort, wo der liebe Gott wohnt. Das haben auch viele Menschen – Generationen vor mir, vor uns, so geglaubt. Naja, aber seit einigen Jahren hat die technologisierte Menschheit diesen Himmel immer mehr erforscht. Seinen mystischen Zauber, mit Engeln auf den Wolken, hat er verloren.

Vielleicht musste ja auch der liebe Gott umziehen? Sicher ist er in den Himmel der Theologie gezogen. Da ist der Himmel nämlich ein Ort, der gar kein Ort ist. Der Himmel wird mehr als ein Zustand beschrieben. Dann heißt Himmel, so bei Gott zu sein, wie Christus bei uns war. Mit Christus war der Himmel schon einmal auf Erden. Mit der Taufe sind wir zu s geworden. Wir stehen schon mit einem Fuß im Himmel. Bei ihm: Christus.

Und doch sollen wir auf Erden vom Himmel zugegen. Wie? Nun: In dem wir seine Botschaft der Liebe in die Welt tragen. Dafür haben wir in der Taufe und in der Firmung oder Konfirmation einen Kraft geschenkt bekommen. Die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Kraft brauchen wir um mit beiden Beinen auf den Boden der Tatsachen im Chaos dieser Welt zu stehen, um somit Zeugen  der Liebe Gottes zu sein und seine barmherzige Liebe zu verkünden. Wenn wir in Liebe für unsere Nächsten da sind, dann bereiten wir ein Stück Himmel auf Erden.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Maria Superstar – mit der Mutter Jesu – der Gottesmutter, also Maria – haben nicht nur die Christen etwas zu tun, auch im Koran und somit im Islam wird Maria außerordentlich benannt (Sure 19 – Maryam). Heute, am 15. August, ist ein besonderes Marienfest: Hochunsererfrauentag oder Maria Himmelfahrt. Oder wie es korrekt heißt:  Mariä Aufnahme in den Himmel – hier zeigt sich eine deutliche Unterscheidung zum Fest „Christi Himmelfahrt“. Es soll unterschieden werden zwischen Christus, der Kraft seiner Göttlichkeit zum Himmel emporsteigt und dem Menschen Maria, die Dank der göttlichen Gnade in die Herrlichkeit Gottes hineingenommen wird.

Der Mensch Maria kommt in den Himmel, so erzählen es auch die vielen Legenden zum heutigen Hochfest. Meine Lieblingserzählung ist die, wo erzählt wird, dass die Apostel noch einmal alle beim Tod Marias zusammengekommen sind. Maria wird in allen Ehren begraben und betrauert. Nach drei Tagen versammeln sich die Apostel wieder an ihrem Grab. Sie öffnen es – und der Leib Mariens ist verschwunden. Stattdessen ist das Grab gefüllt mit einem Meer von Blumen. Ein trostvolles Bild: Maria ist verduftet. Nicht der Geruch des Todes voller Moder und Verwesung, sondern der Duft der Blume, der Duft voller blühenden Lebens.

Bist du je mit einem Heißluftballon gefahren?

Weißt du wie er aussieht oder wie er funktioniert?

Wer je in einem Ballon mitgefahren ist, weiß wie es sich anfühlt, den Boden zu verlassen, zu schweben und über der bekannten Welt zu schweben. Der weiß, wie es ist eine neue Perspektive zu erhalten – eine neue Sicht auf die Dinge. Wer dies noch nicht erlebt hat, kann es sich vielleicht vorstellen. Man fährt den Himel ein Stück näher auf.

Du steigst in den Ballon, gibst die Verantwortung ab und lässt dich tragen, er ermöglicht dir eine andere Sicht – eine neue Sicht, eine neue Perspektive.

Vielleicht kommt ein Gefühl von Unsicherheit oder Angst, denn die Kontrolle abzugeben und sich an etwas neues heranzuwagen, ist nicht leicht. Dennoch kann man sich auf den Ballon verlassen und kann sich von ihm ans Ziel tragen lassen, ohne dass man so genau sagen kann, was das Ziel ist, denn es ist die Fahrt, dass getragen werden, was dieses Erlebnis ausmacht.

Am Ende ist es das Gefühl von Vertrauen, was die Ballonfahrt ausmacht, Vertrauen auf etwas, auf das wir keinen Einfluss haben. Ähnlich ist das bei Freundschaften oder Beziehungen. Vertrauen ist das Fundament von allem was zwischenmenschlich geschieht, von allem was relevant ist und von allem was für mich wirklich von Bedeutung ist. Manchmal ist es unglaublich schwer einfach loszulassen und zu vertrauen, denn jedem den wir vertrauen ganz gleich ob Freund, Partnerin, jedem Menschen, geben wir eine Waffe, um uns zu verteidigen oder uns zu verletzen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, ein Spruch, den jeder schon einmal gehört hat und für gut oder weniger gut befindet, aber er hat einen wahren Kern, denn wenn ich nicht vertraue, nicht das Risiko eingehe verletzt zu werden, wird auch mir kein Vertrauen geschenkt und ich bin einsam und erfahrungsärmer. Wenn ich nicht wage in den Ballon einzusteigen, kann ich die Aussicht, die Perspektive und dieses wunderschöne Erlebnis nicht erfahren.

Also sei mutig und wage, um zu gewinnen!

Ähnlich wie vom Ballon, werden wir alle von Gott getragen, er hält uns in seiner Hand und trägt uns durch gute und schlechte Zeiten. Gottes Hand ist wie ein großer Ballon, sie hält uns fest, gibt uns Sicherheit und trägt uns durch die Reise unseres Lebens, ohne zu fest zu drücken. Er ermöglicht uns eine neue Sicht, eine neue Perspektive und begleitet uns stets dabei, ohne uns allein zu lassen oder einzuengen. Auch hier steht der Aspekt des Vertrauens im Vordergrund, wir vertrauen Gott, ohne einen Einfluss zu haben und auch hier steht nicht das Ziel, sondern der Weg im Vordergrund. Wer auf Gott vertraut, an Gott glaubt, wird nicht enttäuscht, er wird begleitet und getragen und gewinnt eine neue Perspektive. Also sei mutig und wage, um zu gewinnen.

(Saskia Brörmann, Teamerin in der OASE)

Jedes Jahr im Mai findet der EUROVISION SONG CONTEST statt.  So auch dieses Jahr am 22. Mai in Rotterdam. Viele Lieder des sogenannten ESC spiegeln eine religiöse, spirituelle Botschaft wieder und viele Lieder setze ich in der OASE im Rahmen meiner Kurse in den Mediationen ein. Der israelische Beitrag aus dem Jahr 1989 verbindet vielleicht auf wunderschön Weise Psalm 47 und das heutige Fest von Himmelfahrt

Auf der Straße des Königs

Ein Morgen voller Tau

und der Weg des Königs ist vor mir

Die Harfe und die Krone haben mich gerufen

Zur Auffahrt zum König

Meine Gedanken summen in mir

Ich schaue zu einem Sonnenstrahl

Meine Gedanken spiegeln sich in den Wolken

Ich schaue auf, das Pferd auf den Wolken ist wunderschön,

Er trägt mich auf dem Rücken

Auf.Fahrt auf den Weg des Königs

 

Der Weg des Königs ist mein einziger Weg

Die Harfe des Königs ist mein Lied

Der Weg des Königs ist mein Traum, ist mein Rätsel,

Die Harfe des Königs ist meine einzige Liebe

Ich klatsche in die Hände

Ich juble meinen König zu

 

Der Tag, der mit dem Sonnenaufgang geboren wird,

in den Zeiten des Kreislaufes der Natur

Der Tag kommt und wächst und stirbt plötzlich heimlich

Und in mir entsteht ein wunderbares goldenes Lied

Dem Universum schenke ich ein Gebet

Ich schaue auf, das Pferd auf den Wollen ist wunderschön

Er trägt mich auf dem Rücken

 

Auf .Fahrt auf den Weg des Königs …

Der Weg des Königs ist mein einziger Weg

Die Harfe des Königs ist mein Lied

Der Weg des Königs ist mein Traum, ist mein Rätsel,

Die Harfe des Königs ist meine einzige Liebe

Ich klatsche in die Hände

Ich juble meinen König zu

(frei Übersetzung des Liedes DERECH HAMELECH von Shaike Paikov, ESC Israel 1989)

Christen glauben, dass Jesus nach seinem Tod noch einmal auf die Erde zurückgekehrt und dann erst von Gott in den Himmel aufgenommen worden ist. Dieses Ereignis feiern Christen am Himmelfahrtstag. Mit „Himmel“ ist natürlich nicht der Himmel gemeint, in dem Wolken ziehen und in dem Vögel und Flugzeuge fliegen. Auch nicht ein Ort irgendwo im Weltall. Mit „Himmel“ meinen viele Menschen auch den Ort, an dem Gott ist. Das kann überall sein, sogar gleichzeitig und sogar so nahe, dass die Gläubigen Gott spüren können, auch wenn sie ihn nicht sehen. Den Himmelfahrtstag feiern in Deutschland viele Männer auch als Vatertag. Schon seit dem Mittelalter sind am Himmelfahrtstag viele Männergruppen zu Fuß unterwegs. Doch der Anlass hat sich geändert. Einst umwanderten die Männer 40 Tage nach Ostern auf „Flurumgängen“ ihre Felder. Bei diesen Prozessionen baten sie Gott um seinen Segen für eine gute Ernte. Die Idee zu einem „Vatertag“ anderer Art hatte 1910 die Amerikanerin Sonora Louisa Dodd. Sie wollte ihren Vater mit einem „freien Tag“ ehren, der sich nach dem Tod seiner Frau alleine um seine sechs Kinder gekümmert hatte. Die Idee verbreitete sich um die ganze Welt. Seit 1936 ziehen auch in Deutschland am Himmelfahrtstag Männergruppen zwischen Feldern und Häusern umher. Oft haben sie einen Bollerwagen mit Alkohol im Schlepptau und alle gemeinsam vor allem Spaß. Mit dem christlichen Feiertag hat das aber nichts mehr zu tun.

Quelle: religionen entdecken

Als Kind wusste ich durch den Kindergottesdienst, dass Jesus mit einer Wolke in den Himmel irgendwie aufgefahren ist oder so. Mir wurde deutlich: Himmelfahrt hat etwas mit auffahren also nach oben fahren zu tun – Aufwärts gehen, nicht zurück. Als nächste Frage kam mir in den Sinn: Warum hat er nicht eine Rolltreppe gekommen – wäre schneller und bequemer gewesen. Ist das Leben nicht wie eine Rolltreppe? Sicher nicht! Eher wir eine alte, ausgetretene Steintreppe, die uns Stufe um Stufe heben und weiten will.  In unserem Leben gibt es Momente, da gleicht es einer ausgetretenen Stufe. Dann gibt es Augenblicke, da fühlen wir uns, wie wenn wir über eine Marmortreppe steigen. Die Lebenstreppe wird mal eng, mal steil, mal weit. Dann wieder rutschige, nasse Stufen. Und führt eigentlich eine Treppe in den Himmel? Gibt es eine Himmelstreppe? Es gibt Treppen, die mir, wenn ich sie ersteige, das Gefühl vermitteln, dem Himmel ein Stück näher zu kommen. Meine persönlichere Himmelstreppe war die Treppe in der Kuppel des Petersdoms in Rom. Da steigt man eine immer enger werden Wendeltreppe höher und höher und das bei gefühlten +50 Grad Celsius und 100 % Luftfeuchtigkeit. Und es wird steiler und steiler und enger und enger. Nichts für einen eher „kräftigen“ Mönch. Dieser Treppengang wurde zu einer besonderen Erfahrung: Als klar war, dass es nur nach vorne weitergehen würde, saß ich innerlich und äußerlich fest. Ohne Motivation säße ich da immer noch. Die Angst und die Enge im Herzen überwinden ging nicht. Also musste es mit der Angst gehen und die Enge des Herzens musste geweitet werden. Auch eine interessante Erfahrung. Nach Gebet und gutem Zureden der Krankenpflegeschüler war die entscheidende Hilfe, dass ich nicht allein war. Ich wusste, dass sie Schüler mit mir bei sommerlichen Temperaturen diese Treppe mit hinaufsteigen. Sie nahmen mir den Rucksack ab, so dass ich den Habit etwas raffen konnte, um nicht ständig auf den Saum des Ordensgewandes zu treten. Sie gingen vor und hinter mir. Sie gaben den entscheidenden Hinweis: Nicht nach hinten und nicht nach oben schauen. Sondern Schritt für Schritt vorwärts, denn es gab kein Zurück, man darf aus Sicherheitsgründen nicht umgekehrten, da die Treppe zu eng ist. Eine Einbahnstraße mitten im Petersdom. Und dann die Angst vor dem Schwindel und Durst. Ich habe den Tag verflucht. Warum musste ich auch unbedingt die Kuppel hinauf. Und dann. Ankunft. Hinausgetreten aus der Kuppel. Der Blick auf Rom. Majestätisch. Die ewige Stadt lag mir zu Füßen. Strahlend blauer Himmel über mir. Gott näher. Ein erhabenes Gefühl und die Ängste waren weg. Und Tränen, es geschafft zu haben, flossen. Das war eine königliche Lebensperle. Es lohnt sich der Angst zu trotzen und langsam die Treppe des Lebens zu erklimmen. Dieses Erlebnis ist für mich eine Himmelfahrts-Parabel für meinen persönlichen Lebensweg. Die Auffahrt nehmen. Trotz Ängsten, die ich auf meiner Lebenstreppe habe! Voller Hoffnung und Vertrauen nehme ich die Auffahrt: Christus!

(Br. Benedikt Müller OSB)