Schlagwortarchiv für: Jesus

Berg! Vielleicht hast du das schon auch so erfahren: Die Mitte eines besonderen Zeitabschnitts in deinem Leben hast du oft im übertragenen Sinn als Bergfest bezeichnet. Herausfordernde Zeiten in deinem Leben können wie ein anstrengender und schweißtreibender Aufstieg auf einen Berg sein. Wenn du auf dem Gipfel ankommst, dann freust du sich, dass du diesen Wegabschnitt geschafft hast. Nicht aufgegeben hast. Eine Erfahrung, die ich in Südtirol beim Bergwandern nur zu oft mache. Obwohl dir die Puste – also die Luft –  ausgegangen ist, Freust du dich oben angekommen zu sein. Das ist der Augenblick, wo du den Rucksack fallen lässt. Du erholst dich in der klaren Bergluft und genießest die Aussicht in die weite einer zauberhaften Bergwelt. Dieser Moment kann schon ein kleines Bergfest sein. Besonders, wenn du ihn mit anderen teilst. Vom Gipfel aus kannst du vielleicht das Ziel schon erkennen oder dich zumindest der Richtung vergewissern, in die du gehen musst. Auch, wenn der Weg noch weit und der Abstieg womöglich mühsamer ist als gedacht. Das Bergerlebnis mit seinem grandiosen Ausblick schenkt dir nicht nur Freude, sondern auch neue Kraft und Motivation. Fester Boden unter den Füßen, aber dem Himmel näher – eingebunden in ein größeres Ganzes. Mit festem Boden unter den Füßen, aber dem Himmel näher, fühle dich eingebunden in ein größeres Ganzes, das dein Leben trägt und hält. Auch das ist eine spirituelle Erfahrung – mitten im Alltag.

 

Heute feiern wird die Großeltern von Jesus mütterlicher Seits – also die Eltern Mariens.

Am 22. Juli feiern wir jedes Jahr im Erzbistum Paderborn den Weihetag des Domes. Dieser Festtag ist für uns besonders wichtig, da bildlich gesprochen sich von hier aus der Glauben in der Region ausbreitete. Deshalb wird der Festtag der Hl. Maria Magdalena, der „Apostolin der Apostel“, auf den 21. Juli vorverlegt. Sie verkündete des Aposteln, dass Christus auferstanden ist und lebt – gegen alle Widerstände.

Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus!“
Liebe Schwestern und Brüder, ich könnte mir vorstellen, dass eine ganze Reihe von uns sich von diesen Worten Jesu angesprochen fühlen und innerlich seufzen: Ja, das wäre schön. Einmal so richtig entspannen und ausruhen, durchatmen und wieder aufatmen.
Viele tun auch genau das jetzt in der Ferienzeit und sind im Urlaub, in dem sie hoffentlich auch Erholung finden. Doch viele fühlen sich sicher urlaubsreif und haben keine Mög­lichkeit, Ferien zu machen.
Ruhe haben wir alle nötig. Gerade unsere Zeit ist so voller Stress, Hektik, Lärm und Unruhe wie wohl kaum eine Zeit zuvor. Und Corona und der Lockdown haben vieles noch ein­mal verschärft. Home Office und Home Schooling haben viel­fach für Konflikte in den Familien gesorgt, und ein Ausgleich dazu wurde durch Kontaktbeschränkungen und viele andere Einschränkungen sehr erschwert. Dass da so mancher am Ende seiner Kräfte ist und dringend Ruhe und Erholung braucht, ist nur allzu verständlich.
Ja, es ist wichtig, dass wir uns immer wieder Zeiten der Ruhe nehmen und uns Orte suchen, an denen wir uns erholen und auftanken können. So wie die Apostel nach ihrer Missions­reise Ruhe brauchten, um neue Kräfte sammeln zu können, so brauchen auch wir immer wieder Ruhe und Erholung, Zeiten, in denen wir nichts leisten müssen, wo wir tun und lassen können, was uns gerade Spaß macht, wo wir ganz zweckfrei sein, da sein können und das Leben genießen können.
Mein Eindruck ist aber, dass das Abschalten und Ausruhen vielen zunehmend schwer fällt. Wir stehen ständig unter Druck, sind ständig erreichbar, die Welt um uns herum wird immer schneller, komplexer und verwirrender, und da ist es oft gar nicht so leicht, aus diesem Hamsterrad auszusteigen, abzuschalten und dann die Ruhe auszuhalten. Vielleicht hatten es Jesus und seine Apostel da grundsätzlich leichter. Natürlich, das heutige Evangelium erzählt uns davon, dass es auch für sie schwierig war, Ruhe zu finden, weil Tausende von Leuten hinter ihnen her waren. Aber als gläubige Juden waren sie es gewohnt, regelmäßig auszuruhen, nämlich am Sabbat. Das hatten sie von Kindes Beinen an „gelernt“.
Am Sabbat darf ein Jude sich nicht nur ganz offiziell aus­ruhen und das Leben genießen, er soll es sogar und ist aus­drücklich dazu verpflichtet. Es ist eine heilige Pflicht. Ein Jude genießt am Sabbat die Zeit mit Familie und Freunden, genießt festliches Essen. Es wird erzählt, gespielt, gesungen und gelacht. Es werden die Schöpfung und der Schöpfer gefeiert, auch durch Gebet und Gottesdienst. Und jüdische Ehepaare kommen ihren „ehelichen Pflichten“ nach. Am Sabbat muss man sich für das Nichtstun nicht rechtfertigen, sondern ganz im Gegenteil, das Arbeiten bedarf einer Recht­fertigung. Ich glaube, dass wir davon eine Menge lernen können. Denn manchmal habe ich den Eindruck, dass wir das wahre Ausruhen verlernt haben, dass wir oft gar nicht mehr wissen, was uns wirklich gut tut und Erholung verschafft. Da wird die Freizeit vollgepackt mit vielen Dingen, die uns letzt­lich nicht nur keine Erholung bringen, sondern uns zusätz­lich ermüden und entkräften. Oder die Zeit wird sinnlos ver­daddelt mit Dingen, die unserer Seele keine Erholung bringen, sondern sie mit einem Gefühl der Leere zurück­lassen.
Im Talmud, eine der bedeutendsten Schriften des Juden­tums, heißt es, dass der Sabbat nicht deshalb geschaffen wurde, weil Gott Ruhe gebraucht hätte, sondern Gott wollte, dass die Ruhe geheiligt werde. Die Ruhe ist also etwas Gött­liches. Ohne Frage, schaffen und erschaffen, dass was Gott an den ersten sechs Tagen seiner Schöpfung getan hat, ist auch etwas Göttliches. Aber mit der Ruhe „krönt“ Gott seine Schöpfung. Wenn wir uns also Zeiten der Ruhe nehmen und gönnen, heiligen wir uns selbst und unsere Zeit, und im „Heiligen“ geschieht Heilung. Wenn wir uns in der Mühe des Alltags immer wieder Zeiten der Ruhe nehmen, dann kommen wir, die wir Abbilder Gottes sind, zu uns selbst. Und da muss jede und jeder für sich selbst schauen, was wahre Ruhe und Erholung bringt. Ein Weg ist sicherlich die Einladung Jesu anzunehmen und zu ihm zu kommen mit all dem, was uns belastet. „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid“, sagt Jesus zu uns. „Ich will euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11,28) Ja, Jesus verheißt uns Ruhe für die Seele. (11,29)

Schließen möchte ich mit Gedanken der kleinen Anna aus dem Buch „Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“, denn die sind bedenkenswert:

Anna fragte: „Was ist wohl das Größte, was Gott gemacht hat?“
Fynn überlegte und sagte: „Das Größte ist die Erschaffung des Menschen.“
Sie schüttelte den Kopf und war nicht einverstanden.
Fynn rätselte herum: „Vielleicht die Tiere, die Blumen oder das Weltall?“ Er fragte sich durch die sechstägige Schöpfungsge­schichte hindurch, erntete aber nichts als weiteres Kopfschüt­teln. Mehr fiel ihm nicht ein.
Plötzlich legte Anna ihre Hände vor sich auf den Tisch und stand auf. Auf ihrem Gesicht malte sich Freude und Erstaunen über sich selbst. Sie holte tief Luft und sagte: „Das größte ist der siebte Tag.“
„Das kapier ich nicht“, sagte Fynn. „Da hat er nun alle seine Wunder in sechs Tagen fertiggekriegt. Und dann ruht er sich aus am siebten Tag. Was ist da so Besonderes dran?“
„Warum hat er sich denn am siebten Tag ausgeruht?“ fragte Anna.
„Na, das Ganze war doch ’ne hübsche Menge Arbeit. Da braucht man dann mal ’ne Pause.“
„Er hat sich aber nicht ausgeruht, weil er müde war. Er nicht. Er war nicht müde.“
„Bestimmt nicht?“
„Am siebten Tag hat er die Ruhe geschaffen, und das ist das wirkliche Wunder. Er hat sich die Ruhe ausgedacht und sie dann gemacht. Wie, glaubst du, war das alles, bevor er am ersten Tag angefangen hat mit der Arbeit?“
„Ein ziemlich schauerliches Durcheinander, nehme ich an.“
„Ja, und du kannst dich doch nirgendwo ausruhen, wenn alles so’n Riesendurcheinander ist, oder?“
„Wahrscheinlich nicht. Und dann?“
„Siehst du, als er dann angefangen hat, alle Sachen zu machen, da war es schon gleich ein bisschen weniger unor­dentlich. Und als er mit allem fertig war, hatte er die ganze Unordnung in Ordnung gebracht. Und erst jetzt konnte er sich die Ruhe ausdenken. Und darum ist die Ruhe das alleraller­größte Wunder.“

(Predigt von Erasmus, 19.07.2021)

Aus dem Markus – Evangelium

In jener Zeit
versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte,
wieder bei ihm
und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.
Da sagte er zu ihnen:
Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind,
und ruht ein wenig aus!
Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen,
so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.
Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend,
um allein zu sein.
Aber man sah sie abfahren
und viele erfuhren davon;
sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin
und kamen noch vor ihnen an.
Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen
und hatte Mitleid mit ihnen;
denn sie waren wie Schafe,
die keinen Hirten haben.
Und er lehrte sie lange.

(Markus 6, 30–34)

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Das Fronleichnamsfest (lateinisch Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi ‚Fest des allerheiligsten Leibes und Blutes Christi‘) ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Die Bezeichnung Fronleichnam leitet sich von mittelhochdeutsch vrône lîcham für ‚des Herrn Leib‘ ab, von vrôn‚ ‚was den Herrn betrifft‘ (siehe auch Fron) und lîcham (‚der Leib‘). In der Liturgie heißt das Fest Hochfest des Leibes und Blutes Christi, regional wird es auch Prangertag oder Blutstag genannt. In anderen Sprachen ist die lateinische Bezeichnung des Hochfestes, Corpus Christi, geläufig. Der Festtermin und das Anliegen des Fronleichnamstages, eines Ideenfestes, stehen in enger Verbindung zum Gründonnerstag und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus selbst beim letzten Abendmahl. Wegen des stillen Charakters der Karwoche erlaubt der Gründonnerstag keine prunkvolle Entfaltung der Festlichkeit. Aus diesem Grund wurde das Fest Fronleichnam bei seiner Einführung auf den ersten Donnerstag nach der Oktav des Pfingstfestes gelegt. In Ländern, in denen Fronleichnam kein gesetzlicher Feiertag ist, kann das Hochfest auch an einem der darauffolgenden Sonntage nachgefeiert werden.

Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Mit der Liebe schenkt sich ein Mensch dem anderen. Gott verschenkt sich in der Kraft des Heiligen Geistes und in seinem Sohn Jesus in Liebe an uns Menschen. Gott ist liebende Gemeinschaft. Er ist „Wir drei sind eins“. Ein Herz und eine Seele haben, d.h. Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst! Wenn Menschen „ein Herz und eine Seele“ haben, dann beginnt in ihnen alles zu kreisen. In ihrer Mitte schlägt das Herz Gottes. Der Herzschlag der Liebe wird spürbar. Dafür – für die Liebe – steht die Farbe Rot. Dabei ist ein Schlüssel.Wort zur Herz.Tür das „Schenken“. Es gibt viele Dinge, die wir schenken können: Ein Lächeln, Verständnis, Vergebung, Zuhören, unsere Intelligenz, unseren Willen, unsere Verfügbarkeit, unsere Zeit, unsere Talente, unsere Ideen, unsere Mitarbeit, unsere Erfahrungen, unsere Fähigkeiten, unseren Besitz und noch vieles mehr. Es ist wie bei den Pflanzen. Sie nehmen aus der Erde nur so viel Wasser, Salze und andere Dinge auf, wie sie wirklich brauchen. Schenken wir selber alles Überflüssige weg und stellen es den anderen zur Verfügung, dann leben wir das „WIR“, denn Liebe ist Gemeinschaft. Gar nicht so einfach. Jesus hat es uns vorgelebt. Gott schenkt uns dazu ein Übungsbuch. Aus diesem Buch dürfen wir ein Leben lang lernen: Die Bibel. Liebe ist eine Lernaufgabe für das ganze Leben. Möge die Liebe immer mehr der rote Faden unseres Lebens werden.

(Team der OASE)

 

Als Kind wusste ich durch den Kindergottesdienst, dass Jesus mit einer Wolke in den Himmel irgendwie aufgefahren ist oder so. Mir wurde deutlich: Himmelfahrt hat etwas mit auffahren also nach oben fahren zu tun – Aufwärts gehen, nicht zurück. Als nächste Frage kam mir in den Sinn: Warum hat er nicht eine Rolltreppe gekommen – wäre schneller und bequemer gewesen. Ist das Leben nicht wie eine Rolltreppe? Sicher nicht! Eher wir eine alte, ausgetretene Steintreppe, die uns Stufe um Stufe heben und weiten will.  In unserem Leben gibt es Momente, da gleicht es einer ausgetretenen Stufe. Dann gibt es Augenblicke, da fühlen wir uns, wie wenn wir über eine Marmortreppe steigen. Die Lebenstreppe wird mal eng, mal steil, mal weit. Dann wieder rutschige, nasse Stufen. Und führt eigentlich eine Treppe in den Himmel? Gibt es eine Himmelstreppe? Es gibt Treppen, die mir, wenn ich sie ersteige, das Gefühl vermitteln, dem Himmel ein Stück näher zu kommen. Meine persönlichere Himmelstreppe war die Treppe in der Kuppel des Petersdoms in Rom. Da steigt man eine immer enger werden Wendeltreppe höher und höher und das bei gefühlten +50 Grad Celsius und 100 % Luftfeuchtigkeit. Und es wird steiler und steiler und enger und enger. Nichts für einen eher „kräftigen“ Mönch. Dieser Treppengang wurde zu einer besonderen Erfahrung: Als klar war, dass es nur nach vorne weitergehen würde, saß ich innerlich und äußerlich fest. Ohne Motivation säße ich da immer noch. Die Angst und die Enge im Herzen überwinden ging nicht. Also musste es mit der Angst gehen und die Enge des Herzens musste geweitet werden. Auch eine interessante Erfahrung. Nach Gebet und gutem Zureden der Krankenpflegeschüler war die entscheidende Hilfe, dass ich nicht allein war. Ich wusste, dass sie Schüler mit mir bei sommerlichen Temperaturen diese Treppe mit hinaufsteigen. Sie nahmen mir den Rucksack ab, so dass ich den Habit etwas raffen konnte, um nicht ständig auf den Saum des Ordensgewandes zu treten. Sie gingen vor und hinter mir. Sie gaben den entscheidenden Hinweis: Nicht nach hinten und nicht nach oben schauen. Sondern Schritt für Schritt vorwärts, denn es gab kein Zurück, man darf aus Sicherheitsgründen nicht umgekehrten, da die Treppe zu eng ist. Eine Einbahnstraße mitten im Petersdom. Und dann die Angst vor dem Schwindel und Durst. Ich habe den Tag verflucht. Warum musste ich auch unbedingt die Kuppel hinauf. Und dann. Ankunft. Hinausgetreten aus der Kuppel. Der Blick auf Rom. Majestätisch. Die ewige Stadt lag mir zu Füßen. Strahlend blauer Himmel über mir. Gott näher. Ein erhabenes Gefühl und die Ängste waren weg. Und Tränen, es geschafft zu haben, flossen. Das war eine königliche Lebensperle. Es lohnt sich der Angst zu trotzen und langsam die Treppe des Lebens zu erklimmen. Dieses Erlebnis ist für mich eine Himmelfahrts-Parabel für meinen persönlichen Lebensweg. Die Auffahrt nehmen. Trotz Ängsten, die ich auf meiner Lebenstreppe habe! Voller Hoffnung und Vertrauen nehme ich die Auffahrt: Christus!

(Br. Benedikt Müller OSB)