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Seit meinen Kindertagen mache ich immer wieder gerne in unbestimmten Abständen Urlaub in Südtirol – beim Familie Peskoller – in Ehrenburg – im Pustertal. Im Jahr 2015 habe ich eine kleine Wanderung auf dem Bittgang zur Ehrenburger Kornmutter gemacht. Vor dem Wald bin ich der heiligen Notburga begegnet – ihr Gedenktag ist der 13. September. Nein, die Heilige kam mir nicht auf den Weg entgegen, aber sie stand an der Seite des Weges in einem Heilgen-Stöckel. Daneben war eine Bank. Ich setzte mich einen Moment auf die Bank, sozusagen neben die Heilige und blickte auf das Dorf. Und wie es der der Himmel so wollte, kam mir ihre Legende wieder in den Sinn.

Notburga war eine einfache Tiroler Magd mit einen starken selbstbewusst sein. Vielleicht war es auch Mut. Eine mutige Magd mit dem Herz am rechten Fleck. Notburga hörte in ihr Herz und wusste was gut bzw. was recht und was unrecht. Was wichtig und unwichtig ist. Eine bodenständige-fromme Tirolerin. Die Legende erzählt, dass sie einmal, als sie länger Arbeiten sollte, gestreikt hat. Der Grund war nicht, weil sie keine Lust mehr hatte, sondern sie sollte während der Zeit des Gebets weiterarbeiten.  Notburga wollte sich aber die Zeit für Gott nicht stehlen lassen. Denn alles hat seine Zeit zu seiner Zeit. Zeit der Arbeit. Zeit des Gebetes. Ora et labora.

Ihr NEIN fasziniert nicht. Ein NEIN das ein JA zu Gott ist!

Im Alltag fällt es oft schwer die Zeit für Gott zu finden. Im Kloster gibt der Rhythmus des Tages mir die Zeiten für Gott vor. Zeiten, die Beziehung zu Gott zu pflegen. Ich gestehe, oft streicht mir diese Zeit durch die Hände, so wie der Sand in der Sanduhr. Dann wird Notburga mir zur Helferin in meiner Zeit die Zeit für Gott als Geschenk wieder neu zu entdecken. Wichtig ist dann das dran bleiben…

In meinem Büro im Kloster steht eine Figur der heiligen Notburga, vom Herrgott-Schnitzer Klaus Kirchler aus St. Johann im Ahrntal, als Erinnerung für meine Zeit mit Gott.

(Br. Benedikt Müller)