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Was ist in diesem Jahr nur mit dem November los? Ich kenne ihn eigentlich anders: Kälte, Dunkelheit, Schmutz und Traurigkeit bestimmten die Tage des elften Monats. Die Sonne, wenn sie sich zeigt, dann wirkt sie eigentlich fahl – dieses Jahr nicht so. Dieses Jahr haben wir einen richtigen Martini-Sommer (dazu morgen mehr!). Nun: Der November ist der Monat, in dem der Mensch in sich geht. Der Monat der Stille. Der Mensch sucht Trost und hat Sehnsucht und fragt nach dem Sinn des Lebens. Gottes Wort kann uns da eine Richtung weisen oder eine Ahnung nach dem Sinn des Lebens offenbaren. Das Wort Gottes kann uns Nahrung für die Seele schenken. Das sieht auch Hildegard von Bingen deutlich in ihren Visionen. Die große Meisterin vom Rhein durfte durch ihre Visionen den Sinn der Heiligen Schrift und ihre Bedeutung für die menschliche Seele – für das menschliche Leben – erkennen und schauen. Das lebendige Licht – Gott selber – hat es ihr geoffenbart! Hildegard ist eine Wegweiserin zum Worte Gottes. Sein Wort will uns Herzensnahrung sein und so muss unser Herz nicht matt und kraftlos werden, sondern kann sich an der ewigen Nahrung von Gottes liebenden Worten kräftigen. Wir dürfen unser Herz mit Nachschub, von Gottes guter Nahrung der Liebe, in Fülle versorgen, um den inneren Tank unserer Seele mit Kraft auffüllen, damit unser inneres Licht brennen kann. Ich erinnere mich, dass ich in meinen Kinder- und Jugendtagen, schon damals die Buß- & Bettags-Woche dafür sehr nutzte. Ich ging regelmäßig in jener Woche in die Andachten in der Evangelischen Kirche St. Georg in Mengeringhausen, meiner Tauf- & Konfirmationskirche. Ich spüre noch heute, dass diese Andachten in mir meinen Glauben mit entfacht haben. Ich erinnre mich, dass ich dann immer einen beruhigenden Seelenfrieden in meinem Herzen verspürte. Das trägt noch heute!
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Vision der hl. Hildegard von Bingen
„Durch das Wort, das der Lebensquell selber ist, kam die umarmende Mutterliebe Gottes hernieder. Sie nährte uns zum Leben.“
In ihren Visionen über die Monate des Jahres schreibt die hl. Hildegard von Bingen, dass der November normalerweise Kälte bringt – nun derzeit gleicht unser Herbst noch einen ewigen Altweibersommer! Das Gute ist: Wir müssen bisher wenig anheizen. Und doch wissen wir aus eigener Erfahrung, wie kalt es schon im November sein kann. Die Uhren wurden umgestellt und es dunkelt früh der Abend schon. Bald feiern wir das Martinsfest. Und mit dem 11. November endet nun auch endgültig die Arbeit in Garten, Feld und Wald. Die Zeit in der sich die Menschen in die Häuser zurückziehen. Die Dunkelheit sorgt oft für ein Stimmungstief, das weiß auch Hildegard und empfiehlt Achtsam zu sein. Sie drückt dies wunderbar mit folgenden Worten aus: „Er (der Mensch) muss sehr darauf achten, dass er das Tageslicht der Helligkeit nicht verlässt, denn sonst wird er im Selbstmitleid aufseufzen und jammern voller Schmerz und großer Traurigkeit und seiner inneren Seele schaden.“
Machen wir es uns doch in diesem Monat zu Hause, aber auch in der Natur, achtsam gemütlich und tun uns selbst etwas Gutes: Ein Schaumbad, schöne Musik hören, ein gutes Buch lesen, etwas leckeres Kochen, ein Spieleabend mit Familie und Freunden, einen Waldspaziergang, ins Theater gehen oder einen guten Kinofilm schauen, mal gut in einem Restaurant essen gehen oder eine Kirche besuchen und in die Stille hören.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:
„Dieser Monat bringt Kälte mit sich, vorbei sind die Wärme und der Reichtum der Natur. Diese Kälte ist jedoch nicht klirrend genug, um die Erde gefrieren zu lassen, sondern sie wühlt den Schmutz auf.“