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Das Herz ist neben unserem Gehirn das Wichtigste, was wir haben. Selbst wenn Menschen Hirntod sind, dann kann unser Herz für eine Zeit lang weiterhin funktionieren.

Das Herz ist der Motor des Lebens.

Es schlägt etwa 60- bis 80-Mal pro Minute.

Mehr als 100.000-Mal am Tag.

42 Millionen Mal im Jahr.

In 24 Stunden pumpt das Herz ca. 7000 Liter Blut durch den Körper – fast zwei volle Tankwagen. Eine ganz schön beachtliche Leistung.

Dazu kommt noch, dass das Herz durchschnittlich nur 300 Gramm wiegt.

(Quelle: Herzstiftung.de).

Es ist aber nicht nur das Organ, welches uns am Leben hält. Das Herz ist zudem ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Manche Menschen hören bei Entscheidungen auf ihr Herz, wohingegen andere eher auf ihren Kopf hören.

Schlägt es vielleicht bei manchen Personen oder Tätigkeiten schneller?

Liegt mir eine bestimmte Sache „am Herzen“?

Jeder von uns hat Menschen, die einen selbst sehr stark geprägt haben. Diese Menschen haben vielleicht einen ganz besonderen Platz im Herzen.

Hierbei steht das Herz dann als Symbol für die Liebe – ob platonisch oder romantisch.

In der Benediktsregel heißt es: „Neige deines Herzens Ohr“. Das Herz kann sozusagen nach diesem Verständnis auch zuhören. Wir hören mit unserem Herzen, wenn es Menschen schlecht geht und können in dieser Zeit da sein.

Wir fühlen, wenn wir gebraucht werden und können vergeben.

(Sophie Rüther)

Mit unserem Mund können wir schmecken: Süßes oder Saures! Mit oder durch unseren Mund können wir sprechen: Gutes oder Schlechtes! Mit unserem Mund können wir Lachen: Herzlich oder Bösartig-Verachtend!

Schon öfter habe ich das Kloster Eberbach im Rheingau besucht. Hier wurde der berühmte Klosterkrimi „Der Name der Rose“ von Umberto Eco verfilmt. Der ehemalige Schlafsaal der Eberbacher Mönche diente im Film als Kulisse für die Schreibstube des Klosters – mit der berühmten kleinen Tür zu Bibliothek. Und hier spielt auch, wie ich finde, eine sehr gruselige Gesprächsszene zwischen William van Baskerville und dem alten Bibliothekar Jorge über das Lachen, die nicht gerade von der Gewaltfreien-Kommunikation a la Marschall Rosenberg gekennzeichnet ist, sondern ehr einen aggressiven Unterton hat. Es wird sogar darüber heftig gestritten ob Jesus gelacht habe. Nun, die Evangelien berichten nichts vom Lachen Jesu. Vom Weinen dagegen schon. Mitunter ein Grund, dass viele Menschen die Kirche für unlustig halten, dabei gibt es doch das Osterlachen! Für viele ist die Kirche eine Ernste alte Dame ohne Humor, Trübsinn verbreitend und dann weiß sie auch noch alles besser, aber bekommt ihre aktuellen Anliegen nicht geregelt, so dass anderen das Lachen im Halse stecken bleibt.

Der arme Jorge ist sicherlich starrköpfige geworden. Und vielleicht deutet er die Dinge nicht richtig, weil die Weite des Herzens fehlt. Wer weiß es schon. Wir wissen aber, dass das Evangelium wirklich keinen Spaß versteht, wenn es auf Kosten anderer, vor allem der Schwächeren geht. Wenn man also den Nächsten auslacht und bloßstellt oder kleinlacht. Das hat nun mit einem gesellschaftlichen Hintergrund aus der Zeit der Entstehung des Evangeliums zu tun. In der römischen Antike hat man die Menschen wegen ihrer Schwächeren oder Handicaps ausgelacht und damit vor aller Welt bloßgestellt. Für Jesus ist das Verlacht werden ein Signal des Unglaubens gegen die schöpferische Liebe Gottes zu jedem Menschen, der nach dem Abbild des Allmächtigen geschaffen wurde. Eine Form der Ablehnung und der Verhöhnung des Nächsten. Der heilige Benedikt nimmt diesen Faden auf, wenn er in seiner Mönchsregel schreibt: „Häufiges oder ungezügeltes Gelächter nicht lieben.“ (RB 4,54). Es geht dem Mann vom Monte Casino nicht um den fröhlichen, gesunden Humor, sondern um das abfällige Lachen über die Schwächen des Nächsten. Das kann nämlich zum Gift für das Klima in der klösterlichen Gemeinschaft werde. Nicht nur im klösterlichen Alltag lauert oft das Fettnäpfchen des Verlachens, sondern in jeder Lebensgemeinschaft und Gesellschaft schlecht hin. Die Fastenzeit wollte uns einen Spiegel, in dem wir unser einiges Lachen wahrnehmen können, vorhalten. Ist es echt und voller Liebe. Oder steckt Missgunst und Verachtung dahinter?

Die Osterzeit will uns ebenso einen Spiegel hinhalten! Den Spiegel des Osterlachens. Wir über das Leben lachen, d.h. uns über unser Leben freuen. Fröhlich sein, denn von einem auf dem anderen Moment kann sich alles ändern. Der Kirche würde mehr Fröhlichkeit und Herzlichkeit auch gut zu Gesicht stehen. Darf man in der Kirche lachen? Soll man sogar, und zwar an Ostern, dem höchsten christlichen Fest. Zumindest dann, wenn der Priester in der Osterpredigt einen Osterwitz erzählt, um ein Osterlachen hervorzurufen.

Nutzen wir die Osterzeit und schmecken mit unserem Mund das Süße und nicht das Saure. Sprechen wir mit unserem Mund gute Worte der Liebe und keine schlechten Worte der Unbarmherzigkeit! Und Lachen wir… aber fröhlich und nicht verächtlich oder gar bösartig und verachtend!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Könnte es nicht sein, dass der Mensch statt zwei doch vier Ohren hat? Was bitte! Vier Ohren? Nun ja, erst einmal zwei am Kopf. Die Ohren kennt jeder. Sieht man ja! Aber es gibt auch zwei geheime Ohren. Tief ins uns versteckt. Innerlich. Die anderen beiden Ohren liegen versteckter, genauer gesagt am Herzen. Man nennt sie auch „Herzohren“, lateinisch „Auricula cordis“. Und es gibt sie wirklich: Mediziner interessieren sich für diese beiden ohrenähnlichen Ausstülpungen, weil sie mitunter durch Blutgerinsel verstopft sind und dann Probleme bereiten.

Die Mystiker der frühen christlichen Spiritualität wussten nichts von diesen Herzohren. Aber sie sprachen oft vom Hören mit dem Herzen. Was meinten sie damit? Nun, ich soll in mich hören und meine Erfahrungswelt mit dem Leben und er Botschaft Jesu in Einklang bringen. Innerlich werden und Gott hören.

Dazu will uns auch die Osterzeit einladen!

In der Ostergeschichte zeigt Gott uns deutlich, wie wichtig es ist zu Hören. Denken wir an Maria Magdalena. Sie hält den auferstandenen Jesus für den Gärtner. Er als Jesus sie mit ihren Namen ruft, erkennt sie ihn im Hören an seiner Stimme. Denken wir an die Jünger. Sie hören von den Frauen die Nachricht der Auferstehung. Aber sie glauben nicht dem Gehört, sie wollen selber sehen und eilen zum Grab. Später am Abend tritt Jesu in ihre mit und sie hören das Wort „Friede“ und dann erkennen sie. Oder denken wir an die beiden Jünger auf den nach Emmaus. Jesu legt ihn die Heiligen Schriften aus, aber erst als sie die Worten über das Brot brechen hören sehen sie auch. Möge die Ostergeschichte ein Beispiel für uns werden, dass wir lernen ganz Ohr zu sein und hören lernen. Hören auf Gott, auf den Nächsten  und auf unsere innere Stimme. Fünfzig Tage Osterzeit sind fünfzig Hörstunden für das Leben. „Schweige und Höre! Neige Deines Herzens Ohr und suche den Frieden!“ sagt der heilige Benedikt von Nursia.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Unsere Nase ist das Tor für die Gerüche des Lebens. Der Geruchssinn gehört zu den fünf Sinnen eines Menschen. Er entscheidet darüber, ob wir eine Speise mögen oder nicht mögen. Er entscheidet aber auch darüber, ob wir einen Menschen sympathisch finden oder ihn ablehnen. Unser Geruchssinn entscheidet auch darüber, ob wir im Supermarkt ein bestimmtes Lebensmittel kaufen oder liegen lassen. Ob wir uns in einem Raum wohlfühlen oder unwohl verrät uns auch unser Geruchssinn. Unsere täglichen Entscheidungen werden von unserem Geruchssinn beeinflusst, ob nun bewusst oder unbewusst. Jede Jahreszeit hat ihren eignen Duft. Manche Düfte rufen einen Lebenslang bestimmte Erinnerungen in uns wach. Der Duft von Mandarinen und Tannengrün erinnert uns sofort an den Advent. Der Geruchssinn ist stark in uns verankert. Aber kann man Ostern reichen?

Für mich riecht Ostern nach gefärbten Ostereiern, die mit einer Speckschwarte ihren Glanz bekommen haben – der Duft von Ei und Speck. Ostern riecht für mich aber auch nach Frühling und Frühlingsluft. Luftig und leicht – frisch und lebendig. Ostern riecht nach Blumenduft – den Duft der Osterglocken, Tulpen und Narzissen. Ostern riecht aber auch Brot und Kaffee und Hefezopf! Und nach Schokolade. Ostern ist ein Geruchs-Mix aus Eierlikör und Essig, vom Eier färben, der Geruch nach Wiese und grünenden Wäldern – ein Duft, den ich beim Osterspaziergang reichen kann.

Ostern liegt in der Luft und das nicht nur am Ostersonntag, sondern gleich fünfzig Tage! Aber was genau reicht denn nun an Ostern oder wonach reicht Ostern? Gott verbreitet an Ostern einen neuen Duft, den Geruch des Lebens. Ostern mit all seinen Düften riecht nach Leben.

Und wie riechen wir dieses Leben, damit der Duft des Lebens in uns bleibt? Wir wissen, wie der Frühling riecht! Frühlingsluft und Frühlingsduft, wenn die Natur nach dem langen Winter neu aufbricht. Wenn die Sonne die Erde erwärmt. Ostern feiern wir im Frühling. In der Zeit, wo das Leben neu aufbricht. Deshalb will der Geruch des Frühlings uns eine Erinnerung sein, wie Ostern und damit eben das Leben reicht. Um diesen Geruch auch wirklich innerlich aufzunehmen und in unsere Herzseele zeihen zu lassen, schenkt uns Gott fünfzig Tage voller Lebens-Düfte!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Und schon wieder fast ein halbes Jahr wieder rum…

Die Zeit fließt uns schon fast aus den Händen.

Aber ich habe vertrauen in Gott und lege dieses in seine Hände.

Er wird mir die Kraft geben Sachen festzuhalten oder auch mal loszulassen.

Die Kraft für andere da zu sein und ihnen meine Hände zu geben. Für sie da zu sein.

Wir machen erstaunlich viel mit unseren Händen. Die Hand ist ein Wunderwerkzeug. Wir können Großes mit ihnen erschaffen, aber auch Kleines. Einige spielen grad ein Musikinstrument und ein anderer pflegt momentan den Garten. Ebenso können wir mit unseren Händen sprechen.

Mit dem Daumen zeigen wir oft das uns etwas gefällt, das etwas gut ist.

Der Zeigefinger hilft uns bestimmte Richtungen zu zeigen oder auf etwas Aufmerksam zu machen.

Der Mittelfinger ist auch schon bei den Römern als „unverschämt Finger“ bekannt gewesen.

Der Ringfinger bewahrt unseren Schatz auf mittels eines z.B. Eheringes.

Und der kleine Finger kommt vielleicht manchmal zu kurz.

Hände sind so kostbar für uns, also sollte wir sie auch pflegen.

Mit den Händen ehren wir Gott im Gebet.

In der Emmaus-Geschichte lesen wir: Jesus bricht am Osterabend mit seinen Händen das Brot und reicht den Emmaus-Jüngern, da erkennen sie den auferstanden HERRN – Jesus bricht mit seinen Händen das Brot des Lebens für uns – nicht nur an Ostern – immer!

(Jenni Auerswald)

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31). Meine Füße haben mich durch das Leben getragen – mittlerweile 50 Jahre! Vor meinem inneren Auge tauchen gerade ganz viele Erinnerungen auf. Schritte durch mein Leben. Um nur einige zu nennen: Zaghaft meine ersten Gehversuche an Muttis Hand. Schritt für Schritt die Treppe in meinem Elternhaus rauf und runter tapsen. Barfuß im fröhlichen Spiel über die Wiesen und den Garten meiner Kindertage laufen. Im Kinderturnen Pferdchengalopp gelernt. Meinen Trampeltrecker mit meinen Füßen in Schwung gebracht. Meine Füße trugen mich in den Kindergottesdienst. Gebrochen waren sie – Gott sei Dank – bisher nie, mal verstaucht oder geschwollen. Ein Wespenstich und als ich in einen Nagel getreten bin, machten das Laufen schwer. Ich rannte und hüpfte durch meine Welt. Gut, es gab auch mal eine Blase an den Füßen. Aber sie tragen mich, auch wenn sie schwer zu tragen haben. Sonntagsspaziergänge im Mengeringhäuser Wald oder die Sommerbergwanderungen in Südtirol. Das Gefühl, dass meine Schritte behütet sind, habe ich seit ich mit ihnen gehe. Meine Füße haben mein Fahrrad in Bewegung gebracht. Beim Tennisspielen habe ich meine Füße eingesetzt. Mit meinen Füßen bin ich durch Städte wie Berlin, Wien, Amsterdam, München, Stockholm oder Brüssel gelaufen. Mit meinen Füßen stand ich auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Stille Schritte durch den Park während der Exerzitien im Kloster Helfta und mit meinen Füßen pilgere ich zum Schrein der hl. Hildegard von Bingen. Meine Füße haben mich zu meiner feierlichen Profess in die Abteikirche getragen. Ich hinterlasse Fußspuren in den Zeiten meines Lebens.

 

Das Laufen mit den Füßen ist so alltäglich-selbstverständliches. Oft bedenken wir gar nicht, dass das Laufen mit den Füßen ein besonderes Geschenk Gottes ist, um die Schöpfungswelten zu erkunden. Denken, wir doch an den Gelähmten, der von seinen Freunden zu Jesu getragen wird. Er konnte nicht laufen. Wie muss er seine Welt gesehen haben? Jesus stellt ihn regelrecht auf die Füße. Er stellt ihn auf. Das Wunder passiert: Der Mann kann gehen.

 

Gott hat mich ins Leben gestellt. Aufgestellt in seiner Mannschaft der Liebe. Gott hat mich ins Leben aufgerichtet. Ich kann gehen. Er stellt meine Füße auf einen weiten Raum. Auf den weiten Raum seiner barmherzigen Liebe. Die Osterzeit will uns einladen, diesen Psalmvers gehend auf den Pilgerweg unseres Lebens nachzuspüren.

(Br. Benedikt Müller OSB)

 

Du stellst meine Füße auf weiten Raum

und ich traue mich, mutig zu gehen.

Feste Schuhe, leichte Schritte

und am Horizont ein Ziel,

Wegbegleitung hin zur Mitte

und ein sicheres Asyl.

Das gibst du mir,

du, Gott, ich danke dir

P. Helmut Schlege OFM

 

Der Regenbogen ist ein sehr altes Zeichen für Frieden und Versöhnung. Schon im alten Testament gilt er als Symbol für die Verbindung zwischen Himmel und Erde, als sichtbares Zeichen für Gottes Versprechen an uns Menschen.

Mit der Zeit hat er außerdem eine weitere wichtige Bedeutung gewonnen: Er steht für Vielfalt, für Akzeptanz und Toleranz. Manchmal fällt es uns vielleicht schwer, andere Menschen mit ihren Eigenheiten und Macken so zu akzeptieren wie sie sind. Es kommt zu Meinungsverschiedenheiten und Streit, weil jeder Mensch anders ist und wir uns einfach nicht immer einig sein können. Aber es ist wichtig, dass wir offen durchs Leben gehen, uns gegenseitig mit Respekt begegnen und nicht zu sehr in unsere eigene Sicht der Dinge „verbeißen“.

Jeder Mensch ist einzigartig von Gott gewollt und geschaffen, wir alle sind so bunt und vielfältig wie die unzähligen Farben eines Regenbogens. Und so schön, wie ein Regenbogen am Himmel leuchtet, so schön und bereichernd kann auch diese Vielfalt an Menschen, an Eigenschaften, an Erfahrungen und Ideen sein. Wir sollten dankbar sein, dass wir gemeinsam auf dieser Erde leben dürfen, und dass uns mit dem Regenbogen von Gott eine Hoffnung geschenkt wird: Die Hoffnung auf Versöhnung nach einem Streit, auf Frieden nach Krieg, auf ein Licht am Ende des Dunkels und dass nach einer langen Regenzeit die Sonne den Himmel in bunten Farben erstrahlen lässt.

Wir dürfen hoffen, dass wir alle am Ende der Zeit als vielfältige und außergewöhnliche Kinder Gottes bei ihm zuhause sein dürfen. Ich wünsche uns, dass uns jeder Regenbogen, den wir sehen, an diese Hoffnung erinnert und uns mit Dankbarkeit erfüllt. Dankbarkeit für jeden einzelnen Menschen, mit all seinen Macken und Eigenheiten.

(Amelie Alm)

Gewitter. Draußen blitzt und donnert es. Ganz schön angsteinflößend. Wenn man allerdings geschützt in einem Haus/Auto sitzt, ist es schon weniger angsteinflößend. Wenn man sich dann noch mit einer Tasse Tee oder einem Kakao, eingewickelt in eine warme Decke dem häufig mit Gewitter verbundenen Regen lauscht, dann kann es schon fast gemütlich werden.

Gewitter wurden früher als Zorn Gottes verstanden.

Die Menschen fürchteten sich davor, denn Gewitter können sehr viel Schaden anrichten und daher leicht als Bestrafung angesehen werden. Es zeigte den Menschen, dass sie nicht über alles herrschen können.

Wetterforscher*innen können Gewitter durch Beobachtungen des Himmels und der Wetterverhältnisse, schon einige Zeit bevor wir diese erkennen können, vorhersagen. Wenn wir diese Vorhersage aber nicht mitbekommen, dann kann man vor allem im Sommer häufig eine Veränderung der Luft feststellen, gefolgt von Regen und schließlich Gewitter. Manchmal sind wir also total überrascht von dem plötzlichen Gewittereinfall.

So kann es uns aber nicht nur beim Gewitter gehen, sondern auch in anderen Dingen unseres Lebens. Ein plötzlich auftauchendes „Gewitter“ unter Freunden. So ein Streit kündigt sich, genau wie ein Gewitter, häufig bereits im Vorhinein an. Man hat vielleicht etwas gesagt, was die Person anders aufgenommen hat, man hat ein anderes Verständnis von etwas oder es spielen weitere, unabhängige Faktoren hinein.

Wenn man nicht bemerkt, dass etwas der anderen Person nicht passt, dann kann man auch manchmal von einem „Gewitter“ überrascht werden.

Aber genau wie ein Gewitter geht auch der Streit irgendwann vorbei, wenn sich die ganze aufgeladene Luft entladen hat.

Wichtig hierbei ist es, dass man der Person dann auch die Chance gibt, die aufgeladene Luft herauszulassen – natürlich alles in dem Maße, dass es einen selbst nicht „trifft“.

(Sophie Rüther)

Im 36. Psalm heißt es: „Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht.“ Kann ich das Licht sehen? Kann ich das Licht spüren? Wenn ich sage, dass ich das Licht sehe, meine ich nicht mehr, dass ich klar sehe? Es gibt Momente im Leben, da sehe ich das Licht. Wenn ich in Südtirol auf einem Berg stehe und ins Pustertal hinabschaue, dann erfüllt die Sonne des Tales Wiesen. Am Pragser Wildsee spiegelt sich das Licht der Sonne im samtgrünen Bergwasser und sanfte Wolken umgeben die Sonne. Oder ich liege im Gras auf einer Alm und schaue in die Wolken, die über mir sanft vorbeiziehen. Wenn ich durch einen Park spazieren gehe und fröhliche Kinder spielen sehe und Menschen fröhlich Lachen hören. Dann werde ich auch fröhlich und meine Augen strahlen, werden klar. Wenn ich im Frühling in der Morgenhore das Licht der Sonne auf dem Altar und dem Kreuz sehe, dann klärt es sich in mir auf. Die Morgensonne. Keine Wolke verdeckt sie. Dann sehe ich klar. Dann sehe ich in solchen Momenten das Licht im Herzen.

In der Osterzeit erinnern mich die Wolken am Himmel an das, was in Jerusalem passierte. Als Jesus am Kreuz gestorben war, da verdunkelte sich der Himmel mit schweren, dunklen Wolken der Trauer. Der Vorhang im Tempel zerriss, aber die Wolken rissen nicht auf. Jesu gestorben. Im Grab. Am Ostermorgen als Maria Magdalena mit den anderen Frauen ans Grab, so stelle ich mir vor, blinzelte durch die Wolken das Osterlicht. Die Jünger fanden die Binden des Leichnams Jesu, aber der HERR war nicht da. Die Leinenbinden abgelegt – die Wolken öffnenden sich für das Licht eines neuen Morgens. Für Christus, den Auferstandenen, der Sonne der Gerechtigkeit. Wolken an Ostern lassen mich durchschauen hin zur Sonne zum Licht der Ewigkeit des Auferstandenen. Und am Ende der Osterzeit spielen die Wolken noch eine tragende Rolle…

(Br. Benedikt Müller OSB)

Sterne erhellen eine dunkle Nacht.

Er weist den Sternendeuter den Weg zu Jesus im Stall in Bethlehem.

Er dient ihnen zur Orientierung.

Jesus der auferstandene Morgenstern – Licht vom Licht

Er will dein Licht des Lebens sein.

Sterne begleiten auch dich immer und sind stets bei dir.

Ihr leuchten und flimmern erhellen deine Wege.

So viele Sterne auf deinem Weg.

Aber welcher Stern ist mein Stern?

Welcher Stern zeigt mir meinen Weg?

 

Letzte Nacht habe ich in den Himmel geschaut und bemerkt, wie dunkel es doch war.

Vielleicht ist die Welt momentan einfach etwas dunkler. Vieles beschäftigt dich und viele Eindrücke prasseln auf dich ein.

Dein Herz hat sich an die Dunkelheit gewöhnt, an einen dunklen Himmel gewöhnt. Aber jetzt musst du deinen Kopf frei bekommen. Nimm dir die Zeit und richte deinen Blick gen Himmel und versuche deinen Stern zu finden. Hast du deinen Stern gefunden, nimm dir die Zeit und folge deinem Stern.

(Jenni Auerswald)