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Und schon wieder fast ein halbes Jahr wieder rum…

Die Zeit fließt uns schon fast aus den Händen.

Aber ich habe vertrauen in Gott und lege dieses in seine Hände.

Er wird mir die Kraft geben Sachen festzuhalten oder auch mal loszulassen.

Die Kraft für andere da zu sein und ihnen meine Hände zu geben. Für sie da zu sein.

Wir machen erstaunlich viel mit unseren Händen. Die Hand ist ein Wunderwerkzeug. Wir können Großes mit ihnen erschaffen, aber auch Kleines. Einige spielen grad ein Musikinstrument und ein anderer pflegt momentan den Garten. Ebenso können wir mit unseren Händen sprechen.

Mit dem Daumen zeigen wir oft das uns etwas gefällt, das etwas gut ist.

Der Zeigefinger hilft uns bestimmte Richtungen zu zeigen oder auf etwas Aufmerksam zu machen.

Der Mittelfinger ist auch schon bei den Römern als „unverschämt Finger“ bekannt gewesen.

Der Ringfinger bewahrt unseren Schatz auf mittels eines z.B. Eheringes.

Und der kleine Finger kommt vielleicht manchmal zu kurz.

Hände sind so kostbar für uns, also sollte wir sie auch pflegen.

Mit den Händen ehren wir Gott im Gebet.

In der Emmaus-Geschichte lesen wir: Jesus bricht am Osterabend mit seinen Händen das Brot und reicht den Emmaus-Jüngern, da erkennen sie den auferstanden HERRN – Jesus bricht mit seinen Händen das Brot des Lebens für uns – nicht nur an Ostern – immer!

(Jenni Auerswald)

Kräftig und hitzig mit viel Power kommt der Juni daher. Der Frühling neigt sich seinem blühenden Ende zu und die Gärten stehen im vollem Grünen. Es geht auf Mittsommer und Johanni zu. Die Früchte wachsen und reifen. Die Blumen blühen. Im Garten meiner Kindertage wird sicher auch alles blühen und doch kreisen meine Gedanken jetzt Anfang Juni auch um einen anderen Garten aus den Tagen meiner Kindheit in Mengeringhausen im Waldecker Land: Der Garten meiner Taufpatin und Großtante Grete. In diesen ersten Junitagen liegt heute ihr 20-jähriger Todestag. Tante Grete, die Krösa-Maja meiner Kindertage. Sie hatte einen großen Garten mit Gemüse und Obst und Blumen und Büschen. Für uns Kinder gab es einen Sandkasten. Überall stand das gepflegte Grün in vollen Wachstum. Die Tante war fleißig wie eine Biene. Emsig und nie müde. Oft habe ich sie an ihre Hand gefasst, wenn sie mit mir durch den Mengeringhäuser Wald streifte. Da lehrte sie mich die Namen von Flur und Bäumen. Da erzählte sie die alten Geschichten über die Sommerarbeit des Heumachens im Rosenthal. An meiner Tante Hand lernte ich auch, wie in den Momenten, wenn ich die Hände meiner Eltern fasste, ein Urvertrauen in Gott und die Welt. An meiner Tante Hand erfüllte sich des Propheten Jesajas Wort: „Ich habe dich an deiner Hand gefasst und dich behütet!“ Im Garten der Tante stand sicher auch Vergissmeinnicht. Und der Name dieser zarten Blume ist für mich in diesen Tagen ein Programm: Vergissmeinnicht. Nein, Tante Grete, ich werde dich nie vergessen. Jetzt bist du bei Gott, liebe Tante Grete, aber jedes „Vergissmeinnicht-Blümchen“ wird mich immer an dich erinnern. Wie könnte ich dein je vergessen, du meine Krösa-Maja meiner Kindertage. Gott schenkt uns die Kraft der Erinnerung an unsere Lieben Vorfahren – Menschen, die uns inspirierten und prägten. Ihre Liebe und die Liebe zu ihnen erlischt niemals, ein vergissmeinnicht! Dein Bild steht oft vor meines Herzens.Auge! Gott sei Dank!

(Br. Benedikt Müller OSB)

(Bild: Weg im Wald meiner Kindertage in Mengeringhausen)

Mein persönlicher Emmaus-Weg oder wie ich Gott im Herzen spüren lernte

Als Kind war die Kar- und Osterwoche eine wundervolle Woche. Im Kindergottesdienst am Palmsonntag hörte ich die Geschichte von „Jesu Einzug in Jerusalem“ – all die biblischen Geschichten sog ich auf und erlebte sie in meiner Phantasie, als ob ich dabei war. In der Karwoche durfte ich immer ausgeblasene Eier bemalen. Am Kardienstag sammelte ich schon einmal Ostermoos. Und am Gründonnerstag gab zum Mittag es immer „Grüne Soße“ und die „Soleier“ wurden zu bereitet. Am Nachmittag baute ich mein Osternest. Still war der Karfreitag und schon als kleiner Junge besuchte ich den Karfreitags-Gottesdienst und mich berührte der Kreuzestod unseres HERRN Jesus. Es gab Fisch zum Mittag und keine Salami zum Abend. Aber die Jesus-Filme liebte ich! Ich erinnere mich, dass mein Vater am Karsamstag immer persönlich die Ostereier färbte. Nach dem Färben wurden die Eier mit Speck poliert und dann rochen sie so herrlich. Diesen Duft werde ich nie vergessen. Am OSTERSONNTAG noch vor dem Frühstück schauten wir, ob der Osterhase etwas gebracht hatte. Hatte er! Die Nester waren immer sehr gefüllt. Danach frühstückte die ganze Familie festlich im Esszimmer. Vor dem Mittagessen ging ich fröhlich zu meiner Tante Grete. Bei meiner Paten- und Großtante Grete hatte ich jedes Jahr ein Osterfest. Tante Grete war Waldarbeiterin und eine tolle Frau. Vielleicht meine persönliche Krösa-Maja. Am Nachmittag ging es in den Mengeringhäuser Wald und wir suchten Ostereier. Ich war immer faszinieret viele Eier doch der Osterhase verloren hatte und bemerkt nie, das Papa immer wieder dieselben Eier auf den Weg fallen ließ. Auf einer Wiese wurden dann die Eier gepülvert. Aber das fand ich doof, weil die schönen bunten Eier kaputt gingen. Dann ging es weiter durch den Wald. Ich lief oft vorweg und untersuchte etwas am Wegrand. Toll, dann wurde ich von meinen Geschwistern und Eltern überholt. Ich erinnre mich aber auch, dass es Momente gab, in denen ich trotzig zurückblieb, weil mir der Weg zu weit und mühsam war. Ich lief hinterher. Da fühlte ich mich allein und rannte schnell zu meinen Eltern. Und dann wieder vorne weg! Plötzlich bemerkte ich, dass jemand mit einem großen Hund entgegenkommt. Es dauert nicht lange, da suchte ich die Nähe der Eltern und nahm schnell Mamas Hand. An Mamas oder Papas Hand war auch ein großer Hund kein Problem. Hand in Hand mit Mama oder Papa, da fühlte ich mich sicher und geborgen. Wo mich einer bei der Hand nimmt, entsteht Vertrauen. Und das ist eine ganz wichtige Basis für unser Leben. Weil da, wo Vertrauen fehlt, die Herzens.Kraft zum Leben fehlt. Wenn ich vertrauen kann, dass andere zu mir halten, mich unterstützen, mich nicht hängen lassen: Da kann ich dann auch selbst Mut zum Leben haben. Der Prophet Jesaja nimmt eine solche Ur-Vertrauens-Erfahrungen als Bild für die Begleitung von Gott: „Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir.” Wenn ich weiß, dass Gott mir nahe ist, wächst Vertrauen ins Leben. Und genau dazu will uns der Advent mit seiner besonderen Atmosphäre sensibleren: für das Urvertrauen in Gott. Nach dem Spaziergang gab es zum Kaffee „Frankfurter Kranz“ – statt mit Mandeln wurde er mit Schokostreuseln und bunten Zuckereiern verziert. Am Ostermontag ging ich den Kindergottesdienst und am Nachmittag fuhren wir nach Fuldabrück die Tanten und Onkels besuchen. Da war auch der Osterhase! Meine Kinderseele war zu tiefst beglückt und in mir war Frieden. Denke ich heute an das Ostern meiner Kindheit im lieben Elternhaus zurück, dann bin ich nur dankbar. Meinen Eltern vor allem. Und Gott. Noch heute lassen mich diese Erinnerungen glücklich sein und schenken mir Kraft. Wie diese Erinnerungen auf den Bildern: verschieden Ostern meiner Kindertage! Ich wünsche Euch allen eine gesegnete Osterzeit – der auferstanden HERR sei mit Euch!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Ostern 1980 an der Hand von Papa und Mama im Mengeringhäuser Wald

Ruhe. Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Liegt das Schiff gerade wirklich sicher im Hafen, ist es fest verankert? Flaute oder Windstärke 12? Es ist mit Sicherheit schwer ein Schiff sicher in den Hafen zu steuern, denn es kann immer Streitigkeiten innerhalb der Besatzung geben, oder Stürme die Schiffe zum Wanken bringen. Vertraue. Vertraue auf Gott, denn er ist dein Anker der dir Sicherheit gibt. Er ist der Kompass der dich zum Ziel führt. Du bist nie alleine denn Gott ist bei dir, um dich in deinen sicheren Hafen zu führen. Du bist verankert. Verankert sein heißt, einen festen Grund zu haben und doch frei zu sein. Jeder Anker hat eine Kette oder ein Tau, mit einer bestimmten Länge. Du kannst Dich mit Deinem Schiff in einem gewissen Umfeld frei bewegen. Du kannst entscheiden, wie Du Deine Segel setzt. Wenn der Sturm kommt und die Wellen größer werden, dann hält Dich der Anker fest, auch wenn Du ihn im trüben Wasser oft nicht sehen kannst.

(Kjell-Bo Kelsner)