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Der heutige Heilige, den ich Euch vorstellen möchte, ist ein ehr unbekannter Heiliger, obwohl er einen bekannte Heiligennamen trägt. Am 25.10. war der Gedenktag des Heiligen Ludwig (Lutz) – vielleicht völlig unbekannt… Aber eine interessante Legende:

Unter der geplagten Bevölkerung verbreitete sein Name lange Furcht. Denn Ludwig III. von Harnstein (1109-1185) war ein Ritter, der unter der Bevölkerung seiner Zeit Angst und Schrecken verbreitet – ein Grobian. Seine Lebensgeschichte erzählt, dass er schon als Kind sienen Vater verloren hatte, Die Mutter zog sich daraufhin ins Damenstift zurück. Ludwig führt der Erzählung nach einem Leben außer Rand und Band und hatte keine guten Rufe: Er galt als unerzogen, ausschweifend und gewalttätig. Seine Burg wurde zum Ausgangspunkt gefürchteter Raubzüge! Und Raubritter waren für die Menschen der damaligen Zeit eine üble Plage. Um 1125 heiratete er die schöne Gräfin Guda von Bomeneburg. Leider bekam das Paar keine Kinder. Diese Tatsache ließ Ludwig   Zweifel an seinem bisherigen Leben aufkommen, Diese Zweifel führten so weit, dass er sein Leben radikal neugestaltete.  Nun, gegen den anfänglichen Widerstrand seiner Frau, wollte er ein geistliches Leben führen. Er richtete auf seiner Stammburg ein Kloster ein und trat und dem Prämonstratenserorden als Laienbruder bei. Mithilfe seines Erbes gründete Ludwig noch viele weitere Klöster. Der einst gefürchtete Räuber wurde nun bei Menschen für seine Nächstenliebe gerühmt. Selbst seine eigenen Kleider soll Ludwig an Bedürftige verschenkt haben. Nach seinem Tod am 28. Oktober 1185 wurde er von der Bevölkerung bitter beweint.

Ich mag solch mittelalterlichen Heiligenlegenden. Man könnte doch glatt über diesen Lutz einen historischen Roman oder ein Theaterstück schreiben. Aber was will uns heute diese Legende sagen?

Tja: es geht wohl um ehrliche Selbstreflektion. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es gut ist, immer wieder einen Blick auf sein Leben zu werfen und ggf. einen Richtungswechsel einzulegen.

Station halten. Sich weiterentwickeln. Sich verändern. Weitergehen.

Oft braucht es nicht den großen radikalen Richtungswechsel im Leben. Oft sind die ehrlichen kleinen Schritte von Zeit zu Zeit gut und tragfähig. Wenn ich eben aufrichtig und ehrlich mit mir selbst bin. Für mich als Christ sind dabei vier Buchstaben wichtig geworden: WWJD – sie stehen für: „Was würde Jesus tun – what would Jesus do?“ Es erinnert mich daran, sich diese Frage im Alltag immer wieder zu stellen bei den großen und kleinen Entscheidungen in meinem Leben. Was würde Jesus tun? Durch einen Zufall bin ich heuet über diesen Hl. Ludwig oder Lutz gestolpert und als ich seine Lebensgeschichte lass – da dachte: Genau, es ist nie zu spät und immer die richtige Zeit zu fragen: WWJD?

(Br. Benedikt Müller OSB)

Freunde mag ich. Freunde habe ich gern. Freunde sind mir wichtig. Mit Freuden fühle ich mich verbunden. Diese freundschaftliche Verbundenheit mit ihren Freunden, zeigen manche Menschen durch das Tragen eines Freundschaftsbandes. Meinen Freunden vertraue ich.

Als Christen sind wir in tiefen Vertrauen mit Gott verbunden. Christsein heißt in Freundschaft mit Jesus zu leben. Vielleicht ist der Heilige Geist so etwas wie ein unsichtbares Freundschaftsbänchen zwischen Gott und mir.  Diese Freundschaftsbänchen wurde bei der Taufe geknüpft.

Manche junge Christ*innen tragen ein besonderes Freundschaftsband, auf dem Buchstabenkombination WWJD aufgedruckt ist. „Was würde Jesus tun? WWJD (what would Jesus do)“?. Es soll sie daran erinnern, sich diese Frage im Alltag immer wieder zu stellen bei den großen und kleinen Entscheidungen des Lebens. Was würde Jesus tun?

(Br. Benedikt Müller OSB – KOORDINATOR für JUGEND & BILDUNG)