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Macht die Türen auf!

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Die Türchen am Adventskalender zu öffnen, das macht uns Freude. Advent ist die Zeit des
Wartens. Eine Wartezeit. Jeder Tag ein Tag der Vorbereitung und des Wartens. Jeder Tag eine
Tür, die sich öffnet hin zum großen Fest der Geburt Jesu. Im Advent singen wir auch: Macht
hoch die Tür, die Tor macht weit. Ich erinnere mich, dass ich als „Grundschul“-Junge in der
Adventszeit immer am 1. Advent den Gottesdienst in der St. Georg Kirche in Mengeringhausen
besucht. Der Weg durch den kleinen Fachwerkort war wunderbar. Es war kalt. Manchmal lag
schon Schnee und die Schornsteine rauchten weißen Rauch in den Himmel. Winterzauber in
der Waldecker Heimat. Als ich die Kirche erreichte und vor dem großen Portal des
Turmeingangs stand, da öffnete ich mit großer Ehrfurcht vorsichtig die große Holztür. In mir
– in meinem Herzen – spürte ich: Ich öffne diese Türe und trete ein in ein Heiliges Haus. Ich
besuche Gott. Ich öffne die Tür zu Jesus Christus, dem König der Herrlichkeit, dem wir die
Toren und Türen öffnen sollen. Vor allem unser Herzenstür – denn dort soll er Einzug halten.
Im Gottesdienst wurde dann das Lied „Macht hoch die Tür“ gesungen. Ich war glückselig und
ich hatte Frieden im Herzen. Im 25. Psalm heißt es: „Die Enge meines Herzens mach weit!“
Weiten wir die Türen unseres Herzens und hören. „Neige Deines Herzens Ohr! Schweige und
höre!“ sagt der hl. Benedikt. Durch Deine offene Herzenstür wirst Du den „spürend kommend
er-horchen“, der von sich sagt: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er
selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Joh. 10.9)
(Br. Benedikt Müller OSB)

Morgen startet auf oase.koenigsmuenster unser musikalischer Adventskalender. Jeden Tag – vom 1. Dezember bis zum Ende der Weihnachtszeit am 7.1. – öffnet sich hier auf unserem Jugendportal ein musikalisches Türchen für Euch.

Im Mittelpunkt stehen verschiedene Advents- und Weihnachtslieder. Wir wünschen Euch viel Freude.

Und heute schon einmal ein kleiner Vorgeschmack…

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Eine Melodie aus Kindertagen

Eine Melodie von Carl Orff aus seiner musikalischen Weihnachtsgeschichte: Die Einleitung. Für mich persönlich eine Adventsmelodie aus meinen Kindertagen. Meine Mutter war Mitglied im Flötenchor der Ev. Kirchengemeinde in meinen Heimatort Mengeringhausen. Am Heilig Abend wurde das Krippenspiel aufgeführt, untermalt von der Orff´schen Musik. Mutti übt immer fleißig am Esszimmertisch die Melodien und ich als in meinem schönen Weihnachtsbuch und hörte ihr aufmerksam zu. Mein Lieblingsstück was die „Einleitung“. Und dieses Musikstück war dann auch sicher der Grund warum ich selber Flöte spielen lernen wollte. Und Jahre später in einer Adventszeit war es soweit: Ich konnte diesen Orffsatz auch auf der Flöte spielen. Und Jahre später haben wir mit unserem Flötenchor diese Melodie zu den Krippenspielen in der St. Georg Kirche Mengeringhausen wieder zum Klingen gebracht. Adventszeit ist eine Zeit des Klangs und des Hörens. Neigen wir uns Ohr hin zu den Klängen der Stille mit den vielen Zwischentönen in dieser Zeit. Lauschen wird festlichen der Musik und lassen unsere Herzen erfreuen. Denn eine große Freude wird uns an Weihnachten geschenkt: Der Heiland. Machen wir uns auf einen musikalischen Weg und gehen froh der Ankunft des HERRN entgegen. Ich wünsche allen eine schön Adventszeit.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Zum heutigen Palmsonntag fallen mir immer gleich zwei Adventslieder ein: “Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ bzw. „Machet die Tore weit (Andreas Hammerschmidt)“ und „Tochter Zion“! Beide Lieder sind für mich auch Lieder des Palmsonntags. Ich bin ehrlich: Ich höre sie auch heute wieder! Warum? Zunächst greifen beide Lieder wunderbar Textmomente aus dem Alten Testament auf. In „Macht hoch die Tür“ entdecken wir Worte des 24. Psalms. Zitate aus dem 9. Kapitel aus dem Buch des Propheten Sacharja, die auf den Einzug in Jerusalem anspielen, siegeln sich in „Tochter Zion“ wider. „Siehe dein König Kommt zu dir“! Mich faszinieren diese Parallelen zwischen Advent und Palmsonntag immer wieder aufs Neue. Die Geburt des Königs in Betlehem und nun zieht dieser König in Jerusalem ein. Das wehrlose Kind in der Krippe ist untrennbar auch der Schmerzensmann am Kreuz. Das „Christkind“, auf dessen Ankunft wir uns im Advent vorzubereiten versuchen, ist gleichzeitig auch der, über dessen Kopf man später das INRI-Schild angenagelt hat. Palmsonntag ist ein schönes Fest, aber keine Party. Die Party feiern wir Ostern. Im Advent und zu Weihnachten besinnen wir uns darauf, dass Gottes Sohn hilflos, obdachlos und prunklos als Baby in einem Stall auf die Welt gekommen ist. Und zur Passionszeit besinnen wir uns auf seinen Einzug als König in Jerusalem. Ein König der armselig auf einem Esel ohne Krone und Königsmantel. Der König der Herrlichkeit reitet auf einem Esel, dem Reittier der kleinen Leute. Öffnen und weiten wir unsere Herzens.Tür, damit den König der Ehren Einzug in uns halte. Hosianna! Ich wünsche einen guten Einzug in die heilige Woche.

(Br. Benedikt Müller OSB)

HIMMELS.KLANG

Ooh, baby, do you know what that’s worth?

Ooh, Heaven is a place on Earth

They say in Heaven, love comes first

We’ll make Heaven a place on Earth

Ooh, Heaven is a place on Earth

Und plötzlich erschien mit dem Engel

das ganze himmlische Heer,
die Gott lobten und sprachen:

Ehre sei Gott in der Höhe

und auf der Erde
Friede den Menschen seines Wohlgefallens!

Belinda Carlisle 1987 Camille Saint-Saëns, Oratorio de Noël, nach Lukas 2, 8-14
Einfach nur wegen dir hängt mein Himmel voller Geigen

Und sie spielen jeden Tag mein Lieblingslied

Einfach nur weil du da bist, kann ich mein Leben wieder leiden

Einfach hammer, einfach geil, dass es dich gibt

 

Mit dir hab ich den Himmel hier auf Erden

Du rettest all die Träume tief in mir

Du bist mein Neubeginn
und es macht so viel Sinn mit dir

Du lässt mich meine Flügel wieder spüren

Ein absolut vollkommenes Gefühl

In jedem Augenblick, nur noch pures Glück mit dir

Matthias Reim 2018 Andrea Berg 2019

 

Wie klingt der Himmel?

Schauen wir hinauf und versuchen alle Umgebungsgeräusche auszublenden – nichts!

Und doch scheinen HIMMEL und KLANG für uns Menschen irgendwie verbunden. Und das nicht erst seit kurzem. „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament kündet das Werk seiner Hände“ bekundet schon der Dichter des 19. Psalms (Ps 19,2).

Heute ist Weihnachten. In der „Weihnachtsgeschichte“ klingt es mächtig vom Himmel. Die „himmlischen Heerscharen“; eine Armee, die singt. Der Friede, der den Menschen zuteilwerden soll, geht von der Allmacht Gottes aus als Gesang über die Welt. Das Wort, das die ganze Schöpfung ins Dasein, ein Hauch, der den Menschen ins Leben rief, eine Melodie des Lebens. Heaven is a place on Earth.

Egal über welches Medium: Was wir hören und sehen, klingt nach allem anderen als „Heaven is a place on Earth“. Es kostet Kraft, gegen die scheinbar unumstößliche Macht von Haß, Gewalt, Krieg, Mißbrauch, Egoismus, Unvernunft – kurz dessen, was auch „das Böse“ genannt wird – anzuglauben: They say in Heaven, love come first. We’ll make Heaven a place on Earth.

„Einfach nur weil du da bist, kann ich mein Leben wieder leiden“ und „Du lässt mich meine Flügel wieder spüren.“ Liebeslieder nutzen gern die Assoziation des Himmels, der dann auch mal voller Geigen hängen darf. In diesen Liedern geht es fast immer um ein DU, mit dem es gelingt, den Himmel auf Erden zu schaffen – soweit das mit unseren menschlichen Möglichkeiten und Begrenzungen gehen kann.

HIMMEL.KLANG. Vielleicht schwingt in den Liedern eine Ahnung, eine Sehnsucht, eine Hoffnung, in einem kurzen Augenblick sogar Gewissheit mit, dass es ein DU uneingeschränkter Zuneigung, freimachender Liebe, unendlichen Lebens in einem umfassenden Sinn gibt, dass jedes menschliche Du meint, Dich und mich, das mich kennt, dass mir nachgeht und mich findet, selbst wenn ich mich in die dunkelste Dunkelheit flüchten würde, und bei dem ich immer noch wäre, wenn ich erwachte (Ps. 139)?

Christinnen und Christen nennen sich nach dem, der für sie dieses DU ist: Jesus Christus. Seiner Geburt erinnern wir uns heute. „HEUTE ist euch der Retter geboren, es ist CHRISTUS, der Herr“ (Lk 2, 11). In ihm ist das Wort Mensch geworden, das die ganze Schöpfung ins Dasein, der Hauch, der den Menschen ins Leben rief.

ERDE.HIMMEL.KLANG: „O wahrhaft selige Nacht, die als einzige weiß um die Zeit und die Stunde, da Christus, der Herr aus der Tiefe des Todes emporstieg“. Das ist die Osternacht, in der wir diese Rettung vergegenwärtigen, für jede und jeden, und deshalb singen „Frohlocket Ihr Chöre der Engel, frohlocket, ihr Himmlischen Schaaren“!

Oder wie im Schlusschor von Camille Saint-Saëns, Oratorio de Noël „Die Himmel sollen sich freuen und die Erde jauchze vor dem Angesicht Gottes; denn er kommt, Alleluja!“ (nach Ps 96).

 

(Olaf Litwiakow, Referent der Oberstufenakademie)

Macht auf die Tür, die Tor macht weit. Weihnachten klopft an. Immer zur gewohnten Zeit und doch unpassend. Es gibt so viel zu tun. Der Alltagsstress sitzt mir im Nacken und jetzt muss ich noch dekorieren, Geschenke kaufen, Plätzchen backen und zur Ruhe kommen und mich besinnen. Wie soll ich das denn machen?

Sieh dir an, warum wir Weihnachten feiern. Du kannst die Vorweihnachtszeit genießen, indem du deiner Vorfreude Ausdruck verleihst. Schmücke erst einmal dein Gesicht mit deinem schönsten Lächeln und bemerke, wie sich deine Sicht auf die Dinge verändert – wie sich die Menschen verändern, denen du lächelnd begegnest. Lasse Gottes endlose Liebe in dein Herz eindringen und verbreite sie. Öffne dich den Menschen und zeige ihnen, dass die mit Liebe umwundene Endlosigkeit der weihnachtlichen Schönheit wie ein Tür.Kranz an deiner Herzenstür hängt und du damit andere Menschen begeistern und ihnen Freud schenken kannst.

(Lucas Zufall, Erzieher in der OASE)

 

Schaut man sich zu dieser Zeit in den Straßen um, so erkennt man überall Lichterketten. Diese kleinen unscheinbaren LED Lichter, die sowohl draußen als auch drinnen die perfekt gemütliche Stimmung erzeugen sollen. Meistens gelblich weiß, mal polarweiß oder auch bunt schimmern sie durch die Fenster, in Blumenkästen oder einfach an nackten Wänden. Nachts erleuchten sie die Dunkelheit und bringen weihnachtliche Stimmung in die Häuser, zu den Menschen. Von den einen vergöttert, von den anderen wegen ihrer vermeintlichen Kitschigkeit verhasst gehören sie jedes Jahr aufs Neue dazu. Schmücken die Christbäume oder dienen der einfachen winterlichen Dekoration.

Doch auch wenn diese Lichtchen im ersten Moment vollkommen unscheinbar wirken, wir sollten sie auch in einem adventlichen Kontext erkennen können.

Diese Lichter stehen für Vielfalt, für Gemeinschaft, für glühende Funken, die in die Welt getragen werden. Zusammen entfachen sie Licht. Nicht immer muss dieses Licht gleichmäßig, fast starr und monoton vor sich hin leuchten. Blinken sie fröhlich vor sich herum, so sind sie unruhig, tanzen herum, ganz verspielt. Sie stiften Begeisterung, wenn sie die Dunkelheit vertreiben, die Schwere der Nacht in eine Leichtigkeit verwandeln.

Sie lassen uns nach den Sternen greifen. Wecken unsere Sehnsucht nach dem Licht. Sie wirken ansteckend. Denn hast du schon einmal eine einzige Lichterkette einsam und verlassen in einer Straße leuchten sehen? Lichterkette stecken ihre Anhänger*innen sehr schnell mit einer interessanten Euphorie an. Diese kleinen Lichter werden von jedem gemocht und schnell in jedem Haushalt integriert.

Im ersten Buch Mose ist auch von Lichtern die Rede. Lichter sind es, die die von Gott erschaffene Welt erleuchten. Es sind die Sterne, die am Himmel leuchten, den Menschen, nicht zuletzt den heiligen drei Königen Orientierung geben. Schmücken wir unser geliebtes zu Hause mit Lichterketten, so bringen wir die Sterne zu uns. Dabei ist es vollkommen egal, ob unsere selbst gemachten Sterne bunt, weiß oder gelblich leuchten. Ihre Wirkung ist die gleiche. Sie erinnern uns an die Besonderheit der Vorweihnachtszeit, vertreiben die Nacht und die Dunkelheit.

Wir können die Adventszeit dazu nutzen, selbst zu solchen Lichterketten zu werden. Natürlich im übertragenen Sinn. Schließen wir uns zusammen, in Vielfalt, Achtung, Akzeptanz und Liebe, so können wir durch unser Tun die Welt um uns herum erleuchten. Dann können wir selbst Inspiration für andere sein. Uns selbst, unseren individuellen Charakter und den unserer Mitmenschen strahlen lassen. Wie die Lichterketten in den Straßen, wie die Sterne am Himmelszelt. So wie es der Weihnachtsstern selbst getan hat. So werden wir selbst zu Botschafter*innen der Weihnachtszeit.

„Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.  Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.“

(Matthäus 2, 9 ff.)

(Helena Minner, Jahrespraktikantin in der OASE)

 „Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf!“

Sicher kennt Ihr diesen Spruch – mir fiel er unlängst wieder in Form eines Stempels in meiner Bastelwerkstatt in die Hände. Etwas schmunzelnd legte ich den Stempel beiseite, da ich ihn für meine weihnachtliche Bastelaktion unpassend fand.

Aber warum eigentlich? Ich begann länger über diesen Spruch nachzudenken.

In keiner Jahreszeit glitzert und leuchtet es mehr als in der Adventszeit – kurz nach Weihnachten verschwindet die bunte grelle Glitzerwelt dann ganz schnell wieder.

Klar, Glitzer und Glitter erfreuen das Auge, sind werbewirksam, in dem sie Aufmerksamkeit auf sich ziehen, lassen alles edel und wertvoll erscheinen und erhellen die dunkle Zeit.

Aber was ist mit dem Spruch, nervt uns denn im Advent unser Leben so viel mehr als sonst?

Was mich betrifft, kann das schon mal so sein. Es ist dunkel und kalt, da fällt mir das Erledigen von Arbeiten oft schwerer als an einem warmen hellen Sommertag. Dennoch ist noch so viel zu tun, Laubharken, Tulpen setzen, den Garten winterfest machen, Geschenke besorgen, Adventskranz binden, das jährliche Fotobuch erstellen, Briefe schreiben, Geschenke für Therapeuten, Müllmänner, Post- und Paketboten besorgen, Päckchen für die Patenkinder packen, Plätzchen backen, Krippenandacht vorbereiten, u.v.m. und kurz vor Weihnachten einkaufen, das Haus weihnachtlich schmücken, vielleicht vorkochen – da bin ich manchmal genervt.

Aber hilft dann Glitter oder Glitzer?

Mir schon – erinnert er mich doch an das Wesentliche dieser Zeit:

Ich erwarte das Weihnachtsfest, die Geburt Jesu, die Ankunft Gottes in unserer Welt – in meinem Herzen. Darauf bereite ich mich vor, dafür möchte ich Raum in dieser Zeit schaffen.

Das funkelnde Glitzern dieser Zeit erinnert mich an den Stern, der diese Geburt vor mehr als 2000 Jahren angekündigt hat und der auch heute noch in kleinen Glitzerfunken in jedem von uns die Nacht erleuchtet, wenn Jesus bei uns Raum findet.

Und dann hilft dieser Glitzer, alle Aufgaben freudig anzugehen, nicht, weil es so üblich ist und immer so war, sondern weil ich meiner Freude Ausdruck verleihen möchte.

„Einen andern Glanz hat die Sonne, einen andern Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz.“

(1. Korinther 15,41)

(Priska Litwiakow, ehrenamtlicher Mitarbeiterin OASE)

Der Anker hat für viele Menschen eine weitreichende Bedeutung. Er steht für Sicherheit und Beständigkeit, dafür einen sicheren Hafen zu haben und zur Ruhe kommen zu können, auch wenn um einen herum die Wellen des Alltags tosen. Für uns Christen verkörpert der Anker mit seiner markanten Form noch mehr als das. Bei dem Anker handelt es sich um eine Variante des Kreuzes, die uns an den Tod Jesus erinnert und uns Hoffnung und Zuversicht schenkt. Hoffnung darauf, die Grenzen zwischen dem irdischen und ewigen Leben zu überwinden und Zuversicht über die ständige Verbindung zwischen Gott und den Menschen. So kann unser Glaube uns als Rettungsanker dienen und uns die Gewissheit schenken, dass Gott immer da ist. Gott ist unser Anker, wenn wir einmal im Meer aus Zweifeln und tobenden Gefühlen die Orientierung verlieren. Wer auf Gott vertraut, kann getrost sein, dass sich nach stürmischen Zeiten die Wellen wieder legen und Sonnenstrahlen den Horizont schmücken werden. Im Advent singen wir:

  1. Es kommt ein Schiff, geladen
    bis an sein’ höchsten Bord,
    trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
    des Vaters ewigs Wort.2. Das Schiff geht still im Triebe,
    es trägt ein teure Last;
    das Segel ist die Liebe,
    der Heilig Geist der Mast.

    3. Der Anker haft’ auf Erden,
    da ist das Schiff am Land.
    Das Wort will Fleisch uns werden,
    der Sohn ist uns gesandt.

(Sophia Ersel, Teamerin der OASE)

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Im Herbst des Jahres 2018 veröffentlichte Herbert Grönemeyer einen Song mit dem Titel „Sekundenglück“. Im Refrain heißt es: „Es sind die einzigartigen tausendstel Momente. Das ist, was man Sekundenglück nennt.“

Doch was ist dieses Sekundenglück?

Jeder Mensch, du, ich, wir alle, wir tragen dieses Sekundenglück in uns. Wir tragen es ganz tief in unserem Herzen. Manchmal geben wir uns selbst das Gefühl, das wir es verloren hätten, glauben, dass wir es nicht mehr spüren können. Dieses einzigartige Glück, das wir in einem tausendstel Moment wahrnehmen dürfen. Diese Gewissheit, die pure Freude, das Glück, das wir erleben – in den einzigartigsten Momenten.

Dann spüren wir ein Gefühl, als würde unser Herz überschwappen, dann fühlen wir uns vom Sentiment überschwemmt, ertrinken im puren Glück des Augenblicks.

Das ist es, was wir Sekundenglück nennen dürfen. Es ist unser Lebenselixier.

Zu selten geben wir diesem Glück einen passenden Platz in unserem Leben, viel zu selten lassen wir Sekundenglück zu. Weil wir uns verschließen, in der Gleichheit, im vermeintlichen Stress des Tages ertrinken, uns verlieren, unsere Gefühle vernachlässigen, vergessen, ehrlich auf unser Herzgefühl zu hören. Wir schenken uns keine Ruhe, keine Gelassen-, keine Besinnlichkeit.

Die Adventszeit ist eine Einladung an uns. Eine Einladung, unser pures Glück, die Freude, die Besinnlichkeit wiederzuentdecken. Unser ganz persönliches weihnachtliches Sekundenglück.

Und dieses Sekundenglück, es ist individuell, einzigartig, weil nur du allein es in deinem Herzen hast. Weil du allein weißt, welche Bedürfnisse nach dir rufen, dich daran erinnern, was für ein Mensch bist. Die Bedürfnisse, die deinen Charakter formen, dich glauben lassen, dir ein Leben und die Liebe schenken.

Sekundenglück kann alles sein. Sekundenglück ist alles. Dein Glaube an dich, deine Mitmenschen, deine Liebe. Du erkennst es daran, dass du spürst, dass du niemals allein bist. Es ist immer da, du musst es nur wecken – in dir. Du musst es zulassen. Sekundenglück ist eine besondere Konstante. Auch wenn du das Gefühl hast, dass es dich verlassen hat, es bleibt immer in deinem Herzen. Ist dein ewiger Begleiter. Sekundenglück ist wie – Sekundenglück ist DEIN GLAUBE.

An dich, deine Mitmenschen, an diesen einen Gott.

 „Wer auf das Wort achtet, findet Glück. Selig, wer auf den HERRN vertraut.“

Buch der Sprüche 16,20

(Helena Minner, Jahrespraktikantin in der OASE)