Schlagwortarchiv für: Feuer

Feuer.

            Leben.

Feuer.

            Glaube.

Feuer.

            Wärme.

Feuer.

            Kraft.

 

In einigen Kulturen wird das Feuer als Symbol der Schöpfung betrachtet, da es Leben spendet und Wärme gibt.

Ebenso wird im Neuen Testament das Bild des Feuers verwendet, um den Heiligen Geist darzustellen, wie man es am Pfingstereignis sieht, als Feuerzungen über den Köpfen der Apostel erschienen.

Pfingsten ist ein christlicher Feiertag, der den Empfang des Heiligen Geistes durch die Apostel feiert. Der Heilige Geist gilt als vereinender Geist im Glauben, der die Gläubigen ermutigt, Differenzen zu überwinden und als Gemeinschaft zusammenzukommen.

Das Fest wird oft mit Ritualen und Traditionen gefeiert, wie zum Beispiel dem Anzünden eines Feuers zu Pfingsten und dem Lesen der Bibelgeschichte über Pfingsten.

Ebenso bedeutet das immer näher kommende Pfingstfest auch, dass der Sommer bald beginnt und somit auch mehr Leben, Wärme und Kraft in allen Menschen spürbar großer wird.

(Jenni Auerswald)

 

Die Erde bebt, innen brodelt heißes Magma bis es urplötzlich in die Umwelt geschleudert wird. Asche bedeckt nach und nach die Erdoberfläche und die Luft wird für Menschen immer knapper. Ein Vulkan bricht aus.

Vulkanausbrüche gehörten schon immer zur Geschichte der Menschheit und lassen sich auch heute trotz moderner, Methoden nicht immer zuverlässig vorhersagen. Ihr Ausmaß ist unfassbar und kann sogar ganze Regionen und menschliche Leben verschwinden lassen, wie es 79 der Vesuv in Italien eindrücklich bewies.

Doch sind Vulkane wirklich nur feuerspeiende Drachen, die alles zerstören? Durch die plötzliche Urgewalt, die 79 über Pompeij hereinbrach wurde das dortige Leben in einen unmittelbaren, endgültigen Stillstand versetzt. Was damals das Leben brutal auslöschte, entpuppt sich heute als wertvolle Quelle für Forschungen über das damalige Leben. Ohne den Drachen hätte die Stadt nicht so überdauern können. Ohne den Drachen hätten wir heute nicht die Chance unser Leben im Spiegel des damaligen Lebens zu reflektieren.

Auch Botschaft Christi brach seinerzeit gewiss plötzlich über die Welt ein. Wer hätte damit rechnen können?

Und wer ihm begegnete, wurde unmittelbar mit seiner Vision konfrontiert. Wie würde ich damit umgehen?

In den Stillstand kommen oder zur Quelle zukünftigen Lebens werden?

Beim Vulkanausbruch des Vesuv hatten die Menschen keine Wahl, bei jeder Begegnung mit der Botschaft Christi haben wir sie. Möchte ich still sein und stehen bleiben oder von Christus erzählen und so anderen möglicherweise eine Quelle sein?

(Jacqueline Wolf)

LICHT

Welle

Teilchen

Spektrum

Lebenslicht

Nordlicht

Irrlicht

Standlicht

Fernlicht

Blaulicht

Rotlicht

Schwarzlicht

Im Anfang – Finsternis schwebte über der Urflut

Im Anfang war das Wort

Logos

LICHT – und es ward Licht – Urknall

Osterlicht

Oster-Morgen-Licht

Licht gegen das Dunkel?

Licht gegen den Krieg?

Licht gegen das Sterben, die Grausamkeit, gegen Hunger, Gewalt,
Dummheit, Barmherziglosigkeit und Hass?

Es war eine große Finsternis; und der Vorhang im Tempel zerriss von oben bis unten.

Ohne Licht kein Leben, kein Wachsen, kein Reifen

Karsamstag – Grabesruhe – Grabesdunkel

Dies ist die Nacht,

von der geschrieben steht,

die Nacht wird hell wie der Tag

wie leuchtendes Licht, wird die Nacht mich umgeben.

Urknall? Funke? Säuseln? Blitz? Sachter Schein?

Im Licht erstrahlt das Morgenrot ….

Leinentücher, leere Stelle, Staunen, Fragen, Zweifel

Beim Namen gerufen und angesprochen.

Berühren!

Jede, jeder?

Heute? Morgen? Immer?

Auf-Wachen!

Auf-Stehen!

Auf-Machen!

Hinein

ins

Geheimnis

L I C H T

 

 

Olaf Litwiakow, Berlin

Sie lagern auf freiem Feld und halten Nachtwache bei ihrer Herde. Die Hitze des Tages ist der Kälte gewichen, ein kleines Feuer, die Schafe. Jede Nacht! Ein idyllisches Bild? Vielleicht, wenn man es aus der Perspektive immer verfügbaren Lichtes, wohliger Wärme, eines übervollen Kalenders und Instagram-Accounts betrachtet.

Da sitzen sie – die Hirten, und versuchen, so viel Wärme wie möglich aufzunehmen; versuchen ihren Alltag zu bewältigen, mit der Dunkelheit zu bedecken und ein wenig zu vergessen. Jede Nacht. Jede Nacht? War da kürzlich nicht eine ganz anders?

Hier könnte man jetzt fortfahren mit dem, was als Weihnachtsgeschichte bekannt ist. Lassen wir einmal Glanz und Gloria oder süßlich romantischen Kitsch beiseite. Was für Botschaft: Der Ursprung allen Lebens kommt wie jeder Mensch zur Welt! Gott ist anders! Lukas, von dem uns die Geschichte im ersten Jahrhundert überliefert wurde, schreibt sie auf Griechisch. Was wir Krippe nennen, heißt im griechischen Schweinetrog. Gott geht bis in die letzte Niedrigkeit, um dem Menschen nachzugehen.

Die Hirten stehen am Schweinetrog mit dem Kind darin; schauen, staunen? Sie sind die ersten Zeugen dieses Ereignisses, das die Welt so grundlegend verändert hat, auch wenn das nicht immer zu spüren ist. Die Hirten gehörten zu den niedrigsten im Volk, man unterstellte ihnen allerlei Böswilligkeiten und Kriminelles. Zugleich ist der Hirte einer der sammelt und beschützt, der verantwortlich ist für seine Herde bis zum Einsatz seines Lebens. Gilt in gleicher Weise auch für Hirtinnen, die allerdings zu Lukas‘ Zeiten noch nicht so häufig waren.

Und nun? Lukas erzählt weiter: “Als sie es sahen, gaben sie das Wort kund, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was von den Hirten zu Ihnen gesagt wurde.“

Du musst dafür – hier einsetzen, was einem wichtig sein soll/ist – brennen“. Was kann uns „brennen“ machen, ohne uns zu „verbrennen“? An der Krippe muss etwas „gezündet“ haben, dass die Hirten losgehen und allen davon erzählen. Nicht, als ob sie irgendeine belanglose Begebenheit oder Geschichte erzählten, sondern mit strahlenden Augen, ein wenig außer Atem, begeistert, nicht zu bremsen. Vielleicht erinnern wir uns an solche Augenblicke im eigenen Leben?

  1. Dezember: Zweiter Weihnachtstag steht in den meisten Kalendern. Die Kirche gedenkt heute eines Mannes namens Stephanus. Die Apostelgeschichte (übrigens auch von Lukas) berichtet, dass Stephanus „voll Gnade und Kraft Wunder und große Zeichen unter dem Volk“ tat und darum auch nicht unangefochten war. Diejenigen, die mit Stephanus stritten, konnten „der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen“. Sie werden gewalttätig: Stephanus wird zu Tode gesteinigt. Sterbend bittet er um Vergebung für die Täter. Dass die Kirche am 26. Dezember an Stephanus erinnert, der für und in seinem Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Christus und seine Erlösung starb („Märtyrer“), ist viel älter als das Weihnachtsfest. Vielleicht wurde und wird seine Geschichte gleich nach der Weihnachtsgeschichte erzählt, weil die Kraft und die Begeisterung des Stephanus den gleichen Ursprung haben, wie das Feuer, das in den Hirten entzündet wurde.

Für mich gibt der französische Komponist Camille Saint-Saëns in seinem Oratorio de Noël einen Hinweis auf den Ursprung dieser Begeisterung, dieses antreibenden Feuers, das die Hirten erfahren und aus dem Stephanus lebt. Es ist die Begegnung mit dem, der mich ganz direkt meint, seit Anbeginn der Schöpfung. „Et indendit mihi“ heißt es in einer Arie auf Latein. Seine Intention, seine Absicht war ich, besser: bin ich. Jede und jeder „ich“ mit meiner Schwachheit und meiner Stärke, mit meiner Lust und Trägheit. Gott meint mich als heiles und geliebtes Geschöpf. Nicht die Häufigkeit des Kirchgangs oder die caritativen Werke sind letztlich wichtig. Es geht um meine Verbindung mit der Quelle, aus der ich schöpfen kann – für mein Handeln oder Lassen in der Welt.

(Olaf Litwiakow, Referent der Oberstufenakademie)

Feuer existiert nur, wenn es brennt. Es verzehrt und wandelt alles in sich. Genauso ist es mit der Liebe. Sie existiert nur, wenn sie sich schenkt, denn Liebe brennt nicht allein. Echte Liebe brennt – wie Feuer. Sie brennt, ohne zu verbrennen – diese Erfahrung hat Moses am brennenden Dornbusch gemacht. Feuer braucht Brennstoff, wenn es um sich greifen soll. Eine Liebe, die nicht ansteckt, erlischt. Wer liebt, wird nicht versuchen, Menschen im Umfeld von etwas zu überzeugen oder sie gar zu verändern. Er wird vielmehr versuchen, von der Liebe entflammt zu bleiben und sie zu leben. So breitet sich die Liebe immer weiter aus. Liebe ist Anziehung, ist Attraktion. Liebe ist Feuer – für das Feuer steht heute die Farben Organe. Lieben heißt brennen. Gottes Liebe will in uns brennen und er will mit seinem Liebes.Feuerschein erwärmen. Wenn die Liebe wie ein Feuer ist, dann bedarf es auch der Aufmerksamkeit. Damit das Liebesfeuer brennen kann, muss ab und zu etwas nachlegt werden. Vielleicht vom Holz der Rücksicht, Nachsicht und Vorsicht. Oder die Kohle der Barmherzigkeit und Achtsamkeit. Sicher tut auch ein Windhauch, Toleranz und Offenheit dem Liebesfeuer gut.

(Team der OASE)

Einst am Anfang hat Gott das Licht von der Finsternis geschieden. Einst an Ostern war derselbe Gott bei der Auferstehung Jesu am Werk. Schöpfungsgeschichte und Osterbotschaft sind miteinander zu tieft vernetzt. Die Osterbotschaft knüpft über den Graben menschlicher Unheilsgeschichte hinweg an Gottes Schöpfungshandeln an. Ostern ist so bedeutsam wie Gottes erstmalige Schöpfung. Wie Gott einst aus dem Chaos eine lebensfreundliche Welt hervorrief, so setzt er heute in die finsteren Momente der Menschheit sein Licht der Liebe, dessen Flamme Ostern ist. Ein neuer Morgen, der mit der Nacht beginnt und doch das Licht bereits in sich trägt. In der Morgendämmerung des Ostertages ereignet sich noch einmal das, was den ersten Tag der Schöpfung ausmachte: Das Herbeirufen des Lichts. Durch die Auferstehung Jesus, dem Licht der Welt, hat Gott uns endgültig „Der Nacht der Finsternis entrissen und hat uns aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes“ (Kol. 1,13). Ostern haben wir eine Wohnung bei Gott durch Christi Auferstehung geschenkt bekommen. Eine Wohnung auf der lichtvollen der Sonnenseite des Lebens. Ostern heißt wohnen. Wohnst du schon und lebst du auch? Und Ostern heißt brennen: Entzünde dein inneres Osterfeuer!

(Br. Benedikt Müller OSB)