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Wer ist dieser, der aus Edom kommt,
aus Bozra min blutroten Kleidern?
Prangend in seinem Gewand schreitet er daher
in seiner gewaltigen Kraft.
(Jes. 63,1)

„Ein + verbindet“ – das Pluszeichen hat Symbolkraft. Das Plus steht für das Positive, für bejahen, verbinden, hinzufügen. Zwei aufeinander senkrecht stehende Linien verbinden die vier Himmelsrichtungen und machen ein rundum harmonisches Bild, das jeder gerne sieht und Gutes damit assoziiert: denn auch das Logo der Lebensretter vom Roten Kreuz oder die Nationalflagge der Schweiz weisen das „Plus“ auf.
Doch da gibt es noch ein anderes Zeichen, ganz ähnlich vom Aussehen. Nur kommt es nicht so harmonisch daher, ohne quadratischen Grundriss, denn eine Linie ist ein bisschen zu lang. Die Rede ist vom Kreuz der Kreuzigung. Wer käme auf die Idee, mit ihm ein „Ja“, eine Verbindung, ein Geschenk zu identifizieren? Sein Hintergrund ist so grausam, so blutig, so schmerzvoll, so unpassend für unser Empfinden. Im alten Rom wurden gemeine Verbrecher an Holzkreuze geschlagen, der Abschaum der Gesellschaft. Man durchbohrte diese Menschen mit Nägeln und ließ sie unter Spott und Hohn so lange dort hängen, bis sie elend verreckten.
Was ist daran positiv? Es kommt sogar noch ärger: An einem solchen Kreuz starb auch einer, der alles andere als Abschaum war. Er hatte kein Verbrechen begangen, niemandem etwas zuleide getan, ganz im Gegenteil: Er war wirklich gut, ja der Inbegriff des Guten. Er war die pure Liebe. Seine Worte waren Weisheit und Liebe statt Ignoranz und Hass. Seine Hände heilten statt zu zerstören; geschlagen schlug Er nicht zurück, beschimpft schimpfte Er nicht zurück. Ein perfekter Mensch, der Auserwählte Gottes, Messias, Bringer des Heils, rechtmäßiger König aller Schöpfung – der eingeborene Sohn Gottes. Was ist daran positiv, dass die Menschen Ihn kreuzigten?
Gottes Uhren laufen anders als unsere, und Seine Pläne haben die Perspektive der Ewigkeit. Was wie eine totale Niederlage aussieht, ist in Wahrheit ein Triumph kosmischen Ausmaßes der Liebe über den Hass, des Friedens über den Krieg, der Gnade über die Verdammnis. Am Kreuz versöhnte Jesus Christus die Menschen wieder mit Gott. Am Kreuz riss Er die Trennwand der Sünde nieder, die uns von unserem Schöpfer fernhält und uns von unseren Mitmenschen entfremdet. Am Kreuz hielt Gott Gericht über alle Mächte der Finsternis. Er schuf damit die Grundlage für eine neue Menschheit, in der alle gleichberechtigt sind, keine nationalen oder ethnischen Animositäten mehr herrschen! Ist das nicht der Traum, das große Utopia, gerade in diesen Tagen der Kriege und Klimakatastrophen? In Christus ist dieser Traum schon wahr geworden. Das Kreuz verbindet: der Weg des Lebens führte über den Tod. Das Kreuz ist das echte Plus, das „Ja“ Gottes zu uns Menschen, das kostbare Gnadengeschenk des ewigen Lebens, die Einladung an alle Menschen, das Wasser des Lebens umsonst zu nehmen. Das Kreuz ist ein Pluszeichen der Liebe Gottes. Gott liebt dich. Es liegt nun an Dir Gottes JA mit Deinem JA zu erwidern, so wie sich zwei Liebenden ihr JA zu sprechen. Gott plus Du gleich eine ewige Liebe, die Christus am Kreuz besiegelt hat, sowie ein Feuerliebeslicht, dass die Nacht erhellt.
(Br. Benedikt Müller OSB)

Goldenes Leuchten strahlt vom Himmel heut herab
Das Licht
Das Leuchten
Strahlenglanz – Morgenrot
Ich bin das Licht der Welt
Wer mir nachfolgt wandelt nicht in Finsternis
Da war ein leuchten in seinen Augen
Damals als er am See uns rief ihm zu folgen
Heiliger Petrus
Fels, auf dem die Kirche steht,
Hüter der Herde,
die dir Christus anvertraut
Mauer – Stadttor – Festung
Wüstenstadt im leuchten Licht des Morgens
Ein Reiter galoppiert durch den Sand
Das Licht blendet seine Augen
Eine Stimme ruft am Stadttor der Wüstenstadt
Verkünde die Herrlichkeit Gottes unter allen Völkern
Rühme seinen Namen – verkünde sein Heil
Geh bis an das Ende der Welt
Heiliger Paulus
Bote du des neuen Heils
Künder des Wortes,
der die Völker Wahrheit lehrt
Vaya Con Dios – Geh mit Gott
Quo vadis Dominus- Wohn gehst du Herr
Wahrlich, ich sage dir: Wenn du alt geworden bist,
wird man dich gürten und führen, wohin du nicht willst.
Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.
Und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.
Petrus – Fischer – Fels
Paulus – Bote – Kämpfer
Ihr Heiligen Apostelfürsten – bitte für uns
Geschrieben am Hochfest Peter & Paul, 29.06.2020
Text: Br. Benedikt Müller OSB
Wir Menschen verstehen die Welt manchmal besser durch Symbole. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch die Religionen der Welt ihren Kerngedanken in Symbolen aus. Ein Beispiel wäre das Rad als Symbol der ewigen Wiederkehr oder der Weg / Labyrinth als Symbol der Lebensgeschichte, der Lebensführung und des Lebensweges. Zu den bekannten christlichen Symbolen zählen das Kreuz, das Christusmonogramm, das Lamm Gottes (Agnus Dei), der Fisch und das Buchstabenpaar Alpha und Omega.
Die Auferstehung Jesu war und ist für die Christen oftmals schwer zu verstehen und da können Auferstehungssymbole mit ihrer bildhaften Sprache schon sehr hilfreich sein. Zum Beispiel finden wir in der Tierwelt bestimmte Tiere, die in einen Zusammenhang mit der Auferstehung von Jesu stehen bzw. den auferstandenen Christus symbolisieren.
Da wäre zum Beispiel der Löwe. Schon seine äußeres wirkt ja majestätisch und königlich und ist nicht Christus der ewige König? Der Löwe hat einen ausdrucksstarken Blick – fast menschliche Gesichtszüge, die sehr gerecht wirken. Und ist nicht Christus der gerechte Richter? Löwe blickt schlau und hat Gott nicht Christus alle Weisheit offenbart? Ja und darum ist nicht verwunderlich, dass der Löwe eben auch für Christus den König steht. Sicher: Der Löwe ist gefährlich, aber irgendwie wirkt ein Löwe, der Schatten eines Baumes ruht, auch sanftmütig. Der Löwe gilt als König der Tiere der Erde – dieses Bild ist uns ja auch aus dem Musical „König der Löwen“ bekannt.
Schauen wir mal weiter: Der Löwe ist ein weitverbreitetes Symbol-Tier in vielen Mythologien. Meist wird ihm eine sonnenhafte Bedeutung, also ein enger Bezug zum Licht, zu geschrieben. A-HA! Gedanken zusammenführen: Löwe = Licht & Jesus= Licht der Welt! Das ist also schon mal verständlich. Übrings, die sonnenhaft-lichtvolle Bedeutung des Löwen geht auf seine strahlen-artige Mähne und die Farbe seines Fells zurück.
Aber schauen wir im nächsten Schritt mal tiefer oder besser mal in die Bibel rein!
In der Bibel finden oder hören wir häufig vom Löwen – u.a. im Buch der Psalmen. Der Stamm Juda wird im Alten Testament mit einem Löwen verglichen. Und jetzt kommt eine entscheiden Stelle im Neuen Testament in der Offenbarung, die uns weiterführt: Dort wird Jesus als Löwe von Juda beschreiben. Im 5. Kapitel im Vers 5 der Offenbarung des Johannes steht geschrieben: „Weine nicht! Siehe, gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids.“ Diesen Vers singen wir Mönch in der Vesper der Osterzeit oft als Antiphone (Kehrvers). Bedingt durch diese Bibelstelle sahen und sehen die Christen im Löwen ein Symbol für den auferstandenen Christus, der über den Tod, wie ein Löwe übers eine Beute, gesiegt hat. Ein starkes Hoffnungsbild. Da gibt es einen Löwen für uns – Jesus – der für uns kämpft, damit wir leben. Wow, stärker geht es nicht. Mit Jesus Christus haben wir haben einen kraftvollen Löwen an unserer Seite!
Auf dem Portal unserer Abteikirche ist ein Löwe mit Krone abgebildet. Dieser Löwe zertritt mit seiner Pranke eine hässliche Fratze mit Krone: Der obengenannte Vers aus der Offenbarung wird dargestellt! Christus, der Löwe von Juda, zertritt den Tod. Durch die Auferstehung Jesus hat der Tod seine Macht verloren und darum dürfen wir jubeln und uns freuen. Wir müssen nicht mehr weinen, denn gesiegt hat unser Löwe von Juda! Halleluja!
(Br. Benedikt Müller OSB)

Das traditionell christliche Symbol von Kreuz und Krone (Kreuz inmitten einer Krone) fand in vielen Kirche eine Verwendung. In unserem Kloster ist es auf dem Dach des Kloster-Altbau, da wo wir Mönche wohnen, zu sehen. Es verweist bei uns auf den Namen des Klosters: Königsmünster – Christus als König. Symbolisch stellt es die Belohnung im Himmel (die Krone) dar, nachdem die Versuchungen in diesem Leben (das Kreuz) überwunden wurden. In Johann Sebastian Bachs Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ (BWV 12) beginnt die Arie Nr. 4 mit den Worten: „Kreuz und Krone sind verbunden“ – siehe unten Link zum You-Tube-Video. Sie formuliert im Mittelteil der Da-capo-Arie die Worte: „Christen haben alle Stunden ihre Qual“ und weist damit im Sinne von Jakobus 1,12 auf den Zusammenhang zwischen dem Leiden der Christen in der Welt (Kreuz) und der Verheißung ewiger Geborgenheit (Himmel) hin.
Am Karfreitag gedenkt die Christenheit den Tod Jesu am Kreuz. Mit seinem Tod am Kreuz durchkreuzt Jesus alle die von Menschenhand so schönen Gottesbilder. Jesus durchkreuzt das Ideal, das Religion habe nichts mit dem Leiden zu tun, sondern wenn nur bitte mit was Angenehmes im Hinblick auf meine persönliche Achtsamkeit, denn die Welt ist schon hart genug. Aber an Jesu Tod ist nichts Angenehmes und ist vor allem nicht achtsam. Gewaltsam und sein Tod bewirkte Spott und Verachtung – sogar noch heute. Aus seinem Todesschrei am Kreuz durchdringt der Klang des Schmerzes der ganzen Welt in den Kosmos hinein. Jesus am Kreuz, das drückt tiefste menschliche Verlassenheit aus. Das wäre traurig, wenn dies die einzige Botschaft von Karfreitag wäre. Aber gleich einer innerlichen Revolution trifft der theologische Gedanke vom Kreuz mitten in unser Herz: Nicht der Mensch ist es, der zu Gott geht, um ihn durch Opfer, Buße und Sühne zu besänftigen, sondern Gott in Christus selbst kommt zum Menschen, um ihn mit sich zu versöhnen. Christus ist unser Friede und unsere Versöhnung. So wird das Kreuz ein Zeichen der Liebe Gottes: Gottes Liebe ist eine Liebe, die ganz weit geht: Gottes Liebe gibt sich ganz und gar hin. Gottes Liebe zu uns ist Radikal. Seine Liebe schenkt uns Hoffnung über den Tod hinaus. Und hier kommt die Krone als zweites Symbol ins Spiel.
Richtig: Jesus wurde mit einer Dornenkrone gekrönt. Und ein Schild war am Kreuz mit den Worten angebracht: INRI – Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – Jesus von Nazareth König der Juden. Es geht aber um eine andere Krone: Die Krone des ewigen Königs Christus. Denn: Am Ende der Zeit wird derselbe Jesus, der als Kind in der Krippe in die Welt, und der durch Kreuz und Auferstehung das Erlösungswerk vollbracht hat, als König – symbolisiert durch die Krone – wiederkommen, um uns heimzuholen. Dann wird er uns die Krone des Ewigen Lebens aufsetzen. Die Krone des ewigen Lebens, die Gottes Liebe schon innerlich in uns gelegt hat, strahlt durch das Kreuz des Karfreitags schon jetzt in unserem Herzen auf.
(Br. Benedikt Müller OSB)

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In der Passion Jesu steht der Wein in einem Kontrast. Beim letzten Abendmahl nahm Jesus den Kelch. Er sprach das Dankgebet, dann gab er ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. „Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von Neuem davon trinke im Reich Gottes.“ Der Kelch des Lebens. Christus Brot und Wein für uns gegeben. Später in Garten Getsemani ring Jesus im Gebet mit der Annahme des Leidenswegs. Jesus betet: „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.“ In der Kreuzigungsgeschichte hören wir, wie jemand einen Schwamm in Essig tauchte. Diesen Schwamm steckte ihn auf ein Rohr und gab Jesus zu trinken. Welch Kontrast! Jesus, der Gottessohn, gibt sich für die Menschen im Wein hin und der Mensch reicht dem Gottessohn, den bitteren Essig.
Einen besonderen Ausdruck findet dieser Kontrast in den Heilandsklagen des Karfreiatgs:
Mein Volk, was habe ich dir getan,
womit nur habe ich dich betrübt?
Antworte mir.
Aus der Knechtschaft Ägyptens habe ich dich herausgeführt.
Du aber bereitest das Kreuz deinem Erlöser.
Was hätte ich dir mehr tun sollen und tat es nicht?
Als meinen erlesenen Weinberg pflanzte ich dich,
du aber brachtest mir bittere Trauben,
du hast mich in meinem Durst mit Essig getränkt
und mit der Lanze deinem Erlöser die Seite durchstoßen.
Das letzte Abendmahl: Eine bekannte Szene, die in vielfältiger Weise in der Kunstmalerei aller Epochen eindringlich dargestellt wird. Jesus und seine Jünger beim Mahl, genauer beim Passahmahl. Eine Szene in freundschaftlicher Vertrautheit. Und dennoch geht durch diese Harmonie einen Riss. Der Verrat des Judas. Jesus offenbart diesen Verrat und den Verräter beim gemeinsamen Essen: „Einer von euch Zwölf, der mit mir in dieselbe Schüssel eintunkt.“ Das gemeinsame Liebes-Mahl der Freundschaft wird zum Mahl des Verrates – zur Henkersmahlzeit. Durch die Freundschaft geht ein Riss, wie durch eine angeschlagene Schale. Und tiefer kann ein Riss nicht sein: Den lieben Freund verraten und dem Tode ausliefern. Der Schöpfer, der dem Verräter das Leben schenkte und die Gaben für dieses Mahl hat gedeihen lassen, wird der Willkür der Sterblichkeit preisgeben. Und dann die Wende bei diesem Mahl: Das Brechen des Brotes. Der Freund und Meister gibt sich für seine Freunde hin. Das gebrochene Brot für seinen gebrochenen Leib als Zeichen des Lebens. Der Schöpfer verschenkt sich an sein Geschöpf.
Jesus hält mit seinen Freunden ein letztes Abend-Mahl. Mit denen, die seinen Weg mit ihm gegangen sind. Seine Freunde, denen der die Liebe Gottes offenbart hat. Er und sie essen alle gemeinsam aus einer Schüssel. Alle greifen ein. Die Schlüssel ist ein Zeichen ihrer Gemeinschaft und Freundschaft. Und dennoch hat diese Gemeinschaft einen Riss, da auch der Verräter ohne Skrupel mit in die Schale der Liebe greift. Die Schüssel ein Zeichen das den Verrat ankündigt. Im Gegensatz dazu steht das gebrochene Brot. In Brot und Wein gibt sich Jesus für uns Menschen selbst als Zeichen seinen Leib und Hingabe hin. Er wird zum Brot des Lebens, in dem er das Brot mit uns bricht. Er ist das Brot des Lebens.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Wir kennen das: Geld spielt in unserem Alltag eine große Rolle. Oft und immer wieder dreht es um das Geld. Zu wenig zum Leben – genug zum Sterben. Reicht das Geld bis zum Monats Ende? Kann ich mir einen großen Urlaub leisten? Oder treue Klamotten? Haben wir wenig Geld sind wir unzufrieden und wir machen uns Sorgen um unsere Existenz. Haben wir viel Geld, dann haben wir auch Sorgen. Wie können wir das Geld sichern oder wie vermehren wir es. Hoffentlich verliert es seinen Wert nicht.
In der Markus Passion spielt Geld auch eine Rolle. Zu einem hören wir von einer Frau. Ihren Namen kennen wir nicht. Wir hören nur, dass es sich um eine Sünderin handelt. Jesus ist in Bethanien zu Gast im Haus Simons des Aussätzigen. Ein netter Abend. Man saß zusammen zu Tisch. Da kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl herein. Sie zerbrach es und goss das Öl über Jesu Haupt. Pure Geldverschwendung. Salböl war mega teuer und kostbar! Und so sorgt dieser Moment bei der Gesellschaft für Empörung! Es entsandt eine Diskussion über das Geld. Über Geld und seine Verwendung wird ja gerne – auch heute noch – diskutiert. War das nun Geldverschwendung? Mit dem Geld hätte man auch etwas Anderes machen können. Sparen oder die Armen unterstützen. Schließlich wurde die Frau beschimpft. Jesu stärkt der Frau den Rücken, denn schließlich ist es ja ihre Sache, was sie mit ihrem Geld macht! Was geht es uns an, was unser Nächster mit seinem Geld macht. Die Frau hat, so Jesus, an ihm ein gutes Werk getan. Jesus wusste von seinem Tod und so betont er deutlich, dass die Frau seinen Leib im Voraus für sein Begräbnis gesalbt hat. „Amen, ich sage euch: Auf der ganzen Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man auch erzählen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis“. Diese Liebestat der Frau, die am Anfang der Passion, Jesus salbt steht in einem Kontrast des Verrates Jesu durch seinen Freund Judas. Judas nimmt Geld und liefert Jesus aus. Geld kann ich zum Wohle des Nächsten einsetzten. Mit Geld kann ich Freundschaften zerstören und sogar den Todesstoß geben. Mit Geld kann ich Freunde kaufen. Geld verleitet mich meine Ideale zu verkaufen. Geld kann Menschen käuflich werden lassen. Und zwar so, dass sie sogar den Nächsten verraten und ans Messer bzw. im Fall Jesu ans Kreuz liefern. Die Karwoche will uns einladen, über den Sinn des Geldes in unserem Leben nachzudenken! Sind wir großzügig – sind wir käuflich?
(Br. Benedikt Müller OSB)
Wein gilt in der Bibel als eine Kostbarkeit. Der Wein soll die Sinne des Menschen öffnen. Er soll ein Geschmack für das Leben sein. Das Leben ist kostbar und wir dürfen es wie einen guten Wein auskosten. Er gilt als Kostbarkeit, die man nicht nur kostet, sondern auskostet. Somit ist der Wein ein biblisches Bild für Lebensfreude und des Segens. Im Psalm 104 lesen, dass der Wein das Herz des Menschen erfreut. Beim Propheten Amos ist ein Wein ein Bild für Gottes kostbaren Segen. Und das Buch Amos endet sogar mit einer Vision über den Wein in einem fruchtbaren Land, wo Menschen Weinberg pflanzen und Wein davon trinken. Zwar wird der Wein in der Bibel als Gottes Gabe geschätzt, aber die Weisheitsbücher weisen auch auf die Gefahr des Wein-Trinkens hin! Wein als Bild für Gottes Segen finden wir im Buch des Propheten Jesus Sirach heißt es: „Gleich wie Leben ist Wein für die Menschen – wenn du ihn maßvoll trinkst.“
Im Hohenlied Salomos, da tönen Sehnsuchtsklänge und Liebesduette der Liebenden, die in Genusslandschaften locken. Wein und Liebe kaum noch zu unterscheiden sind: „Komm, lass uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen, dass wir früh aufbrechen zu den Weinbergen und sehen, ob der Weinstock sprosst und seine Blüten aufgehen.“ Die Liebe leiht sich die Süßigkeit der Früchte. Welch Liebeslyrik – wunderbar in der Bibel zu lesen.
Wein zieht sich auch wie ein roter Faden durch das Neue Testament. Das erste Wunder Jesu hat mit Wein zu tun. Die Story ist bekannt. Hochzeit. Glückliches Brautpaar. Mega viele Gäste, Guter Wein. Super Stimmung. Dann ist der Wein aus. Maria mischt sich ein. Jesus handelt und dann passiert ein kleines Wunder. Jesus verwandelt umgerechnet mehr als 600 Liter Wasser in Wein. Er bewahrt die Hochzeitsgesellschaft vor einer großen Blamage. Er sorgt dafür, dass die Menschen wieder tanzen und feiern können. Er stellt bildlich gesprochen ihre Musik wieder an. Aus der Leere wird die reinste überquellende Fülle. Es ist das Leben im Überfluss. In alle Leerstellen fließt der süße Wein. Füllt alles aus, was sich hohl anfühlt. Es ist wie die Hoffnung, die sich Bahn bricht. Die Erlösung und Zuversicht, die das Leben ausleuchtet und das Fest wieder zum Klingen bringt.
(Br. Benedikt Müller OSB)
Der alte Fritz – König Friedrich II. Von Preußen – hätte an diesem Reinigungsmittel aus Natur und Haushalt seine Freude gehabt, denn schließlich hat er die Kartoffel in Preußen „salonfähig“ gemacht. Jetzt stellt sich die Frage: Wie Kartoffeln und Kartoffelschalen als Putzhelfer dienen? Vielleicht kennst du das, die Spüle in der Küche ist mit der Zeit stumpf geworden. Statt Edelstahlpolitur kannst du rohe Kartoffelschalen verwenden. Auch Spiegelflächen kannst du mit Kartoffelschalen zu neuem Glanz verhelfen. Ganz einfach mit der Innenseite der Kartoffel die Spiegelfläche abreiben und danach gut mit einem trockenen, weichen Tuch nachpolieren. Wer kennt das nicht: Badezimmerspiegel beschlagen ja auch nicht mehr so schnell. Ärgerlich – aber da kann auch die Kartoffel helfen. Weiche Kartoffelschalen über Nacht einweichen und mit diesem Wasser die Fenster samt Rahmen putzen. Anschließend feucht nachwischen und gründlich polieren. Und Kartoffeln können mehr: Miefgerüche aus dem Kühlschrank entfernen. Mit geriebene Kartoffeln kannst du den Teppich reinigen. Selbst Rost lässt sich mit Kartoffel entfernen.
Was lehrt uns alle das: Wir können teurere, chemische Glasreiniger sparen und schonen sogar die Umwelt. Gut fürs Klima. Und auch das kann zur Fastenzeit gehören: Wir sollen einen sensiblen Blick für Gottes Schöpfung entwickeln. Die Fastenzeit will uns einen Raum schenken, damit wir auch über den Umgang mit den natürlichen Ressourcen neu nachdenken. Kre-aktive Möglichkeiten zu entwickeln. Mit Kartoffeln zu putzen ist ja echt crazy – aber warum nicht. Ich probiere es demnächst mal beim Fenster putzen im Kloster aus.
Eines sollte selbstverständlich, dennoch kritisch im Bewusstsein sein: Die Kartoffel ist ein Lebensmittel und auch hier bedarf es im Umgang die wertschätzende-verantwortliche Achtsamkeit. Alles hat zwei Seiten. Ich weiß: Mit natürlichen Reinigungsmittel schone ich die Umwelt. Aber ich nehme ein kostbares Lebensmittel, wo diese Welt in vielen Teilen voller Hunger ist. Ist das richtig? Ist das falsch? Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um eine achtsame Haltung gegenüber allen Dinge der Welt. Achtsamkeit über dem Ganzen. Sensible werden. Innerlich hören. Verantwortungsbewusst handeln. Kompromisse suche. Okay, die Schale meiner Salzkartoffel zum Mittagessen schmeiße ich nicht weg, sondern stelle aus ihnen mein Fensterputzmittel her oder ich bringe sie zum Kompost, um neue Erde zu schöpfen.
Die Regel des heiligen Benedikt ist nach der Heiligen Schrift für uns Mönche bis heute das wichtigste Buch. Aus ihr schöpfen wir die Quellen unseres klösterlichen Lebens, aus ihr leben wir als einzelne und als Gemeinschaft. Im 31. Kapitel über den „Cellerar (Verwaltungschef) des Klosters“ schreibt der hl. Benedikt: „Alle Geräte und den ganzen Besitz des Klosters betrachte er als heiliges Altargerät. Nichts darf er vernachlässigen. Er sei weder der Habgier noch der Verschwendung ergeben.“ Der hl. Benedikt ruft mit diesen Worten nicht den Cellerar, sondern alle Mönche, zu einem sorgsamen Umgang die Ressourcen der Schöpfung auf, in dem er alles Geschaffen dem heiliges Alarmgeräte gleichstellt. Meere, Seen, Flüsse, Eisregionen, Wälder, Berge, Wiesen, Wüsten, Felder, Schätze und Energien der Erde, Gärten, Früchte, Lebensmittel, Tiere, Menschen also die ganze Welt sind HEILG, weil sie von Gott in Liebe erschaffen wurden. Nutzen wir die Fastenzeit die Heiligkeit der Mutter Erde wiederzuentdecken.
(Br. Benedikt Müller OSB)
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