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Das letzte Abendmahl: Eine bekannte Szene, die in vielfältiger Weise in der Kunstmalerei aller Epochen eindringlich dargestellt wird. Jesus und seine Jünger beim Mahl, genauer beim Passahmahl. Eine Szene in freundschaftlicher Vertrautheit. Und dennoch geht durch diese Harmonie einen Riss. Der Verrat des Judas. Jesus offenbart diesen Verrat und den Verräter beim gemeinsamen Essen: „Einer von euch Zwölf, der mit mir in dieselbe Schüssel eintunkt.“ Das gemeinsame Liebes-Mahl der Freundschaft wird zum Mahl des Verrates – zur Henkersmahlzeit. Durch die Freundschaft geht ein Riss, wie durch eine angeschlagene Schale. Und tiefer kann ein Riss nicht sein: Den lieben Freund verraten und dem Tode ausliefern. Der Schöpfer, der dem Verräter das Leben schenkte und die Gaben für dieses Mahl hat gedeihen lassen, wird der Willkür der Sterblichkeit preisgeben. Und dann die Wende bei diesem Mahl: Das Brechen des Brotes. Der Freund und Meister gibt sich für seine Freunde hin. Das gebrochene Brot für seinen gebrochenen Leib als Zeichen des Lebens. Der Schöpfer verschenkt sich an sein Geschöpf.

Jesus hält mit seinen Freunden ein letztes Abend-Mahl. Mit denen, die seinen Weg mit ihm gegangen sind. Seine Freunde, denen der die Liebe Gottes offenbart hat. Er und sie essen alle gemeinsam aus einer Schüssel. Alle greifen ein. Die Schlüssel ist ein Zeichen ihrer Gemeinschaft und Freundschaft. Und dennoch hat diese Gemeinschaft einen Riss, da auch der Verräter ohne Skrupel mit in die Schale der Liebe greift. Die Schüssel ein Zeichen das den Verrat ankündigt. Im Gegensatz dazu steht das gebrochene Brot. In Brot und Wein gibt sich Jesus für uns Menschen selbst als Zeichen seinen Leib und Hingabe hin. Er wird zum Brot des Lebens, in dem er das Brot mit uns bricht. Er ist das Brot des Lebens.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Wir kennen das: Geld spielt in unserem Alltag eine große Rolle. Oft und immer wieder dreht es um das Geld. Zu wenig zum Leben – genug zum Sterben. Reicht das Geld bis zum Monats Ende? Kann ich mir einen großen Urlaub leisten? Oder treue Klamotten? Haben wir wenig Geld sind wir unzufrieden und wir machen uns Sorgen um unsere Existenz. Haben wir viel Geld, dann haben wir auch Sorgen. Wie können wir das Geld sichern oder wie vermehren wir es. Hoffentlich verliert es seinen Wert nicht.

In der Markus Passion spielt Geld auch eine Rolle. Zu einem hören wir von einer Frau. Ihren Namen kennen wir nicht. Wir hören nur, dass es sich um eine Sünderin handelt. Jesus ist in Bethanien zu Gast im Haus Simons des Aussätzigen. Ein netter Abend. Man saß zusammen zu Tisch. Da kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl herein. Sie zerbrach es und goss das Öl über Jesu Haupt. Pure Geldverschwendung. Salböl war mega teuer und kostbar! Und so sorgt dieser Moment bei der Gesellschaft für Empörung! Es entsandt eine Diskussion über das Geld. Über Geld und seine Verwendung wird ja gerne – auch heute noch – diskutiert. War das nun Geldverschwendung? Mit dem Geld hätte man auch etwas Anderes machen können. Sparen oder die Armen unterstützen. Schließlich wurde die Frau beschimpft. Jesu stärkt der Frau den Rücken, denn schließlich ist es ja ihre Sache, was sie mit ihrem Geld macht! Was geht es uns an, was unser Nächster mit seinem Geld macht. Die Frau hat, so Jesus, an ihm ein gutes Werk getan. Jesus wusste von seinem Tod und so betont er deutlich, dass die Frau seinen Leib im Voraus für sein Begräbnis gesalbt hat. „Amen, ich sage euch: Auf der ganzen Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man auch erzählen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis“. Diese Liebestat der Frau, die am Anfang der Passion, Jesus salbt steht in einem Kontrast des Verrates Jesu durch seinen Freund Judas. Judas nimmt Geld und liefert Jesus aus. Geld kann ich zum Wohle des Nächsten einsetzten. Mit Geld kann ich Freundschaften zerstören und sogar den Todesstoß geben. Mit Geld kann ich Freunde kaufen. Geld verleitet mich meine Ideale zu verkaufen. Geld kann Menschen käuflich werden lassen. Und zwar so, dass sie sogar den Nächsten verraten und ans Messer bzw. im Fall Jesu ans Kreuz liefern. Die Karwoche will uns einladen, über den Sinn des Geldes in unserem Leben nachzudenken! Sind wir großzügig – sind wir käuflich?

(Br. Benedikt Müller OSB)

Wein gilt in der Bibel als eine Kostbarkeit. Der Wein soll die Sinne des Menschen öffnen. Er soll ein Geschmack für das Leben sein. Das Leben ist kostbar und wir dürfen es wie einen guten Wein auskosten. Er gilt als Kostbarkeit, die man nicht nur kostet, sondern auskostet. Somit ist der Wein ein biblisches Bild für Lebensfreude und des Segens. Im Psalm 104 lesen, dass der Wein das Herz des Menschen erfreut. Beim Propheten Amos ist ein Wein ein Bild für Gottes kostbaren Segen. Und das Buch Amos endet sogar mit einer Vision über den Wein in einem fruchtbaren Land, wo Menschen Weinberg pflanzen und Wein davon trinken. Zwar wird der Wein in der Bibel als Gottes Gabe geschätzt, aber die Weisheitsbücher weisen auch auf die Gefahr des Wein-Trinkens hin! Wein als Bild für Gottes Segen finden wir im Buch des Propheten Jesus Sirach heißt es: „Gleich wie Leben ist Wein für die Menschen – wenn du ihn maßvoll trinkst.“

Im Hohenlied Salomos, da tönen Sehnsuchtsklänge und Liebesduette der Liebenden, die in Genusslandschaften locken. Wein und Liebe kaum noch zu unterscheiden sind: „Komm, lass uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen, dass wir früh aufbrechen zu den Weinbergen und sehen, ob der Weinstock sprosst und seine Blüten aufgehen.“ Die Liebe leiht sich die Süßigkeit der Früchte. Welch Liebeslyrik – wunderbar in der Bibel zu lesen.

Wein zieht sich auch wie ein roter Faden durch das Neue Testament. Das erste Wunder Jesu hat mit Wein zu tun.  Die Story ist bekannt. Hochzeit. Glückliches Brautpaar. Mega viele Gäste, Guter Wein. Super Stimmung. Dann ist der Wein aus. Maria mischt sich ein. Jesus handelt und dann passiert ein kleines Wunder. Jesus verwandelt umgerechnet mehr als 600 Liter Wasser in Wein. Er bewahrt die Hochzeitsgesellschaft vor einer großen Blamage. Er sorgt dafür, dass die Menschen wieder tanzen und feiern können. Er stellt bildlich gesprochen ihre Musik wieder an. Aus der Leere wird die reinste überquellende Fülle. Es ist das Leben im Überfluss. In alle Leerstellen fließt der süße Wein. Füllt alles aus, was sich hohl anfühlt. Es ist wie die Hoffnung, die sich Bahn bricht. Die Erlösung und Zuversicht, die das Leben ausleuchtet und das Fest wieder zum Klingen bringt.

 (Br. Benedikt Müller OSB)

 

Der alte Fritz – König Friedrich II. Von Preußen – hätte an diesem Reinigungsmittel aus Natur und Haushalt seine Freude gehabt, denn schließlich hat er die Kartoffel in Preußen „salonfähig“ gemacht. Jetzt stellt sich die Frage: Wie Kartoffeln und Kartoffelschalen als Putzhelfer dienen? Vielleicht kennst du das, die Spüle in der Küche ist mit der Zeit stumpf geworden. Statt Edelstahlpolitur kannst du rohe Kartoffelschalen verwenden. Auch Spiegelflächen kannst du mit Kartoffelschalen zu neuem Glanz verhelfen. Ganz einfach mit der Innenseite der Kartoffel die Spiegelfläche abreiben und danach gut mit einem trockenen, weichen Tuch nachpolieren. Wer kennt das nicht: Badezimmerspiegel beschlagen ja auch nicht mehr so schnell. Ärgerlich – aber da kann auch die Kartoffel helfen. Weiche Kartoffelschalen über Nacht einweichen und mit diesem Wasser die Fenster samt Rahmen putzen. Anschließend feucht nachwischen und gründlich polieren. Und Kartoffeln können mehr: Miefgerüche aus dem Kühlschrank entfernen. Mit geriebene Kartoffeln kannst du den Teppich reinigen. Selbst Rost lässt sich mit Kartoffel entfernen.

Was lehrt uns alle das: Wir können teurere, chemische Glasreiniger sparen und schonen sogar die Umwelt. Gut fürs Klima. Und auch das kann zur Fastenzeit gehören: Wir sollen einen sensiblen Blick für Gottes Schöpfung entwickeln. Die Fastenzeit will uns einen Raum schenken, damit wir auch über den Umgang mit den natürlichen Ressourcen neu nachdenken. Kre-aktive Möglichkeiten zu entwickeln. Mit Kartoffeln zu putzen ist ja echt crazy – aber warum nicht. Ich probiere es demnächst mal beim Fenster putzen im Kloster aus.

Eines sollte selbstverständlich, dennoch kritisch im Bewusstsein sein: Die Kartoffel ist ein Lebensmittel und auch hier bedarf es im Umgang die wertschätzende-verantwortliche Achtsamkeit. Alles hat zwei Seiten. Ich weiß: Mit natürlichen Reinigungsmittel schone ich die Umwelt. Aber ich nehme ein kostbares Lebensmittel, wo diese Welt in vielen Teilen voller Hunger ist. Ist das richtig? Ist das falsch? Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um eine achtsame Haltung gegenüber allen Dinge der Welt. Achtsamkeit über dem Ganzen. Sensible werden. Innerlich hören. Verantwortungsbewusst handeln. Kompromisse suche. Okay, die Schale meiner Salzkartoffel zum Mittagessen schmeiße ich nicht weg, sondern stelle aus ihnen mein Fensterputzmittel her oder ich bringe sie zum Kompost, um neue Erde zu schöpfen.

Die Regel des heiligen Benedikt ist nach der Heiligen Schrift für uns Mönche bis heute das wichtigste Buch. Aus ihr schöpfen wir die Quellen unseres klösterlichen Lebens, aus ihr leben wir als einzelne und als Gemeinschaft. Im 31. Kapitel über den „Cellerar (Verwaltungschef) des Klosters“ schreibt der hl. Benedikt: „Alle Geräte und den ganzen Besitz des Klosters betrachte er als heiliges Altargerät. Nichts darf er vernachlässigen. Er sei weder der Habgier noch der Verschwendung ergeben.“ Der hl. Benedikt ruft mit diesen Worten nicht den Cellerar, sondern alle Mönche, zu einem sorgsamen Umgang die Ressourcen der Schöpfung auf, in dem er alles Geschaffen dem heiliges Alarmgeräte gleichstellt. Meere, Seen, Flüsse, Eisregionen, Wälder, Berge, Wiesen, Wüsten, Felder, Schätze und Energien der Erde, Gärten, Früchte, Lebensmittel, Tiere, Menschen also die ganze Welt sind HEILG, weil sie von Gott in Liebe erschaffen wurden. Nutzen wir die Fastenzeit die Heiligkeit der Mutter Erde wiederzuentdecken.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Letzte Woche noch der volle Sommer, heiß und mächtig wie ein starker Fürst, in den letzten Tagen ist es kühler geworden. Endlich Regen. Und ein Hauch vom Herbst liegt über dem Land. Durchatmen. Die quirlige Energie des Sommers kommt langsam zum Ruhen, kann aber nochmals an schönen Altweibersommertagen uns verwöhnen. Der September ist auch der Start in die heimelige und gemütlichen Zeit des Jahres. Es wird Herbst und nicht mehr lange und wir machen es uns zuhause gemütlich.

Nach der hl. Kirchenlehrerin und Äbtissin Hildegard von Bingen (1098 – 1197) beginnt mit dem Juni, der Beginn der zweiten Jahreshälfte, die Zeit der Reife und Ernte. Für Hildegard nicht nur in Bezug auf die Lebensmittel, sondern auch im übertragenden Sinne auf dem Lebenskreis des Menschen.

Vielleicht machst Du Dir mal in diesem September bewusst Gedanken über Deine persönliche Reifung: Was hast Du gesät? Was hast Du gehegt und gepflegt? Was ist in dir in gewachsen? Was hast Du reifen lassen? Was willst Du in diesem Jahr ernten? Der Prophet Kohelet schreibt „Alles hat seine Zeit“ – ja, alles im Leben braucht seine Zeit und seine Zeiten. Die Früchte an den Bäumen und Sträuchern brauchen Zeit zum reifen. Erst dann können sie geerntet werden. Das Gemüse im Garten und das Korn auf den Feldern braucht seine Zeit um zu reifen. Erst dann kann es geerntet werden. Aber auch wir in unserem Reifen brauchen Zeit, um wachsen zu dürfen. Entscheidungen, die wir fällen müssen, benötigen oft eine Zeit des Nachdenkens. Und selbst unendlich große Liebe braucht immer wieder Zeiten in unserem Herzen, damit sie wachsen und reifen kann. Vielleicht kann uns dabei ein Wort des hl. Benedikt von Nursia hilfreich sein: „Schweige und höre! Neide deines Herzens Ohr! Suche den Frieden!“

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:

„Der Mensch erkennt durch seinen Tastsinn die Früchte, die zum Essen reif sind. Erst jetzt wird er sie essen, damit durch die Unreife seine Säfte nicht gestört werden und er in eine Krankheit fällt. So entfernt auch dieser Monat den nicht bekömmlichen Saft aus den Früchten.

(aus: “Liber divinorum opera – Buch der göttlichen Werke“)

Der verborgene Mensch des Herzens

Der Puls

Der Atem

Das Herz – Herzschlag

Die Lebenskraft

Ich sterbe nicht ich lebe

Denn Du bist ja bei mir

 

Wenn du traurig bist, umfange ich dich mit der Linken,

und wenn du genesen bist, mit der Rechten;

Wenn du von meiner Linken umfangen bist,

gesellt sich dir viel näher mein Herz.

 

Herz – Feuerflamme – Liebe

Er gibt uns ein neues Herz

Und einen neuen Geist will er uns schenken

Die Liebe gibt mit Freuden alles

Herz Jesu

Schaffe du in mir ein reines Herz

 

Wenn du traurig bist, umfange ich dich mit der Linken,

und wenn du genesen bist, mit der Rechten;

Wenn du von meiner Linken umfangen bist,

gesellt sich dir viel näher mein Herz.

 

Da fühlte mein Herz, dass du angekommen

und in mir gegenwärtig warst.

Du zeigst uns dein Herz

Du schenkst uns dein Herz

Bleib bei uns Herr, auch wenn es Abend wird

Heile unsere gebrechlichen Herzen

O Jesus – Sohn – Heiland

O Christus – Majestät – König

 

am  Hochfest des Heiligen Herzen Jesu, 15.6.2012

 

© Br. Benedikt Müller OSB

Ich war schon als kleines Kind von Pinguinen beeindruckt.

Pinguine sind atemberaubend und erstaunlich anzuschauen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nur ein einzigartiges Aussehen zu bieten haben.

Pinguine sind mehr oder weniger „Spirit Animals“.

Steckt man in einer Findungsphase, ist die Beziehung mit den engsten ein wenig holprig oder hat man Schwierigkeiten, sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen, dann sind Pinguine genau die richtigen Spirit Animals.

Pinguine können sich perfekt ihrer Lebenslage anpassen und sind sehr einfallsreich. Sie passen sich ihrer Umgebung mit ihrem Federkleid an, um ihren natürlichen Feinden aus dem Weg zu gehen. Aufgrund ihrer meist weißen Körpern sind sie fast unsichtbar im Schnee oder auch Wasser. Leuchtet doch ein, dass Pinguine für Anpassungsfähigkeit und Überleben stehen, oder?

Auch Themen wie Freundschaft, Beziehungen und das Zusammengehören in einer Gruppe sind bei den Pinguinen wiederzufinden. Stürmisches und kaltes Wetter bewegt Pinguine dazu, sich zusammen zu finden und gemeinsam durch das Wetter zukommen. Ebenso nehmen Pinguine die Elternschaft sehr ernst, welches ihren Sinn für das Zusammengehören weiterhin stärkt.

Nicht zu vergessen ist ihr Stil. Die Eleganz ihres schwarz-weißen Smokings. Gutaussehende kleine Vögel, nicht wahr?

Apropos Vögel. Jeder weiß, die Vögel sind ja diese majestätischen Flugobjekte am Himmel, jedoch gehören die Pinguine auch zu den Vögeln. Gerade dieser Punkt über das Dasein der Pinguine gibt mir einen besonderen Blickwinkel auf das Leben.
Es ist in Ordnung, anders zu sein. Flügel zu haben, obwohl man nicht fliegt. Pinguine nutzen ihre Flügel zum Schwimmen.

Sie folgen ihrem natürlichen Ruf so wie sie von Gott geschaffen worden sind und machen das ist auch gut so. Sie lassen sich nicht von der „Norm“ führen. Dementsprechend sollten auch wir das Leben betrachten. Träume verfolgen und unsere wahre Berufung finden. Und damit endet heute unsere Impuls-Reihe von Aschermittwoch bis Pfingstmontag – wir hoffen, dass wir mit dem ein oder anderen Gedanken Eure Herzen berühren und inspirieren durften – bis neulich 🙂

(Jenni Auerswald, Praktikantin)

Veränderung. Das ganze Leben besteht daraus. Dennoch haben wir Menschen feste
Gewohnheiten doch am liebsten. Sie geben uns schließlich Halt und Orientierung.
Der Löwenzahn macht es uns vor. Er hat seine Beständigkeit in seiner Veränderung,
indem er zur Pusteblume wird. Gleichzeitig kann er uns motivieren, uns auf Neues
einzulassen. Die Pusteblume kann nicht existieren, wenn sie nicht vorher ein Löwen
zahn war und kann nur dann fortbestehen, wenn der Wind ihre Samen verstreut. Es
bedarf also auch einer schöpferischen Kraft, die für den Fortbestand des Lebens not
wendig ist. Diese Rolle übernimmt der Heilige Geist, der an Pfingsten zu uns Men
schen gesendet wurde. Er will Dich daran erinnern, dass Du ein geliebter Sohn/ eine
geliebte Tochter bist. Das Sprachenwunder an Pfingsten aus der Apostelgeschichte
zeigt uns, dass die Verkündigung der Botschaft von Jesus Christus für die ganze
Welt und alle Menschen gilt

(Lucas Zufall, Erzieher)

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat mir ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben ein Magnet-Experimentierset geschenkt.

Und weshalb?

Weil ich als Kind und auch als Erwachsene, kaum ein Phänomen spannender finde als den Magnetismus.

Wir alle kennen den Spruch „Gegensätze ziehen sich an“, aber ist das tatsächlich so? In der Welt der Magnete auf jeden Fall, denn nur Magnete mit verschiedenen Polen ziehen sich an. Gleichnamige Pole stoßen sich ab, doch was viele nicht wissen ist, dass jeder Magnet zwei Pole hat und es somit immer einen Weg der Zusammenführung gibt, man muss nur wissen wie.

Ging es dir auch schon häufiger so, dass du einen Menschen getroffen hast und dir sicher warst, es würde einfach nicht passen, weil es zu unterschiedliche Ansichten oder Wertevorstellungen gibt? Dann sag dir genau in solchen Momenten immer wieder, dass auch Menschen mehrere „Pole“, also verschiedene Seiten haben. Nur, weil es auf einer Ebene nicht passt, heißt das nicht, dass es generell nicht passt und eine Zusammenführung nicht möglich ist. Ich glaube daran, dass es nur in den seltensten Fällen der Fall ist, dass zwei Menschen grundsätzlich nicht harmonieren und dass es immer einen Weg der Zusammenführung gibt – immer einen Weg Kompromisse einzugehen, man muss eben nur wissen wie.

Wir alle sind mit unseren unterschiedlichen „Polen“ – unseren Eigenschaften, unseren Stärken und Schwächen von Gott geschaffen und gewollt, um auf dem größten Magneten zu Leben den es gibt – unserer Erde.

Denke immer daran, dass Gott dich so gewollt hat und genau wie bei der magischen Anziehung zweier Magneten und der Anziehung zwischen zwei Menschen wird es immer eine Anziehung geben, die dich und Gott verbindet. Auch diese Anziehung ist genau wie der Magnetismus nicht beeinflussbar. Du und ich, wir alle sind mit Gott verbunden und auch wenn es dir manchmal so vorkommt, als würde diese Verbindung schwächer werden, so denke daran, dass es immer einen Weg der Zusammenführung gibt und man eben nur wissen muss WIE.

(Saskia Broermann, Praktikantin)

Heutzutage können wir zu jeder Jahreszeit so gut wie alle Lebensmittel ganzjährig kaufen. Frische Erdbeeren werden als Nachtisch an Weihnachten verzehrt. Bananen sind aus der Obstabteilung im Supermarkt überhaupt nicht wegzudenken. Frische Pfirsiche bekommen wir bereits, während es draußen noch schneit. In einem Roman von Jane Austen aus dem Jahr 1813 heißt es: „… die erlesensten Früchte der Saison …“. Aber heut zu Tage kennen wir kaum noch die „Saison“.

Eine der wenigen Ernteerträge, die in Deutschland noch als Saison-Ware gelten, ist der Spargel. Nur im Frühjahr gibt es ihn, am besten frisch gestochen vom Feld, gekauft bei der Bude des Bauern nebenan. Der Spargel ist eine der wenigen Gemüsesorte, bei denen man das Jahr über die Arbeit und Mühe des Bauern beobachten kann. Das Pflügen, das Pflanzen, das Abdecken mit Folie, die Erntehelfer, die mühsam gebückt den Spargel stechen und dann die verwaisten Felder, wo der restliche Spargel einfach wild über die Furchen hinwegwächst, bis das Pflügen von vorne beginnt.

Der Spargel erinnert uns daran, dass Lebensmittel keine schnelle, einfache und billige Ware sein sollten, die wir immer und überall zu bekommen gewöhnt sind. Der Spargel kann zeigen, was die Landwirte leisten und wie dankbar wir uns schätzen sollten, dass Gottes Schöpfung uns all diese Nahrung schenkt.

(Dorothee May, Teamerin der OASE)