Schlagwortarchiv für: Liebe

Auf dem Bahnsteig des Lebens. Der Bahnhof: Groß, grau und kalt. Züge und Gleise. Auf dem Bahnsteig des Lebens. Ein Kommen und Gehen. Fahren die Züge wieder ein. Mit dem Koffer in der Hand. Wird der Abschied für immer sein? Abschied macht das Herz schwer. Und vielleicht erinnern wir uns an solch typische Abschiedsszenen auf dem Bahnhof, die so ganz wie in aus einem alten Kinofilm wirken: Der Zug steht zur Abfahrt bereit, die Fenster sind heruntergelassen, die Abreisenden halten die Hände aus dem Fenster, um sich zu verabschieden und sich noch schnell ein paar liebe Worte zu sagen. Dann ein Pfiff, der Zug rollt an und reißt Menschen auseinander. Weiße Taschentücher winken zum Abschied. Tränen im Gesicht, auf beiden Seiten! Wer im Zug sitzt, hat ein Ziel vor sich, auf das er zufährt. Der andere bleibt traurig zurück und spürt Verlassenheit und Leere. In unserer Zeit empfinden viele Menschen, vielleicht auch wir, dieses Abschiedsgefühl in existentielleren Lebenssituationen. Wir sind auf dem Bahnhof der Welt zurückgelassen. Vielleicht ist Gott in unserem Leben abgereist. Wir empfinden in uns Leere. Der Glaube verliert an Kraft. Und doch führen uns einst die Gleise des Lebens in Gottes Bahnhof der Liebe und Barmherzigkeit. Und ER nimmt reicht uns einst liebevoll seine Hand, damit wir über die Schwellen in das Licht der Liebe treten. Das ist die Verheißung und Hoffnung von Ostern. Ostern heißt die Lebensfahrt fahren. Und der Weg ist das Ziel. Gott.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Könige und Königinnen tragen eine Krone. Die Königs-Krone sagt uns: Ich werde von einem König getragen. Wer mich trägt, der ist etwas Besonderes. Wer mich trägt, der steht im Mittelpunkt. Die Krone sagt: Wer mich trägt ist reich, klug und mächtig. Bei Gott ist jeder Mensch ein Königskind, denn er hat uns Menschen nach seinem Abbild geschaffen. Er hat dich bei deinem Namen gerufen, von allem Anfang an. Du bist sein geliebter Sohn, seine geliebte Tochter, an dir erfreut sich Gott immer. Er hat dich in den Tiefen der Erde geformt und dich im Schoß deiner Mutter gewoben. Du bist in seine Hand geschrieben und kannst nicht tiefer als in diese fallen. Du kannst dich im Schatten seiner Flügel bergen, denn Gott blickt auf dich mit einer unendlichen Zärtlichkeit. Er hat jedes Haar deines Hauptes gezählt und jeden deiner Schritte geleitet. Wo immer du hingehst, geht er mit dir, und wo immer du ruhst, wacht er über dich.

(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)

Ich gehe durch die Stadt. In der Fußgängerzone ist es laut und voll. Von überall her dröhnen die Geräusche in meinen Ohren. Schnell will ich weiterlaufen, weiter im Strudel aus Lärm und Zeit rennen, da höre ich einen Klang. In der Ferne hat ein Musiker begonnen, Klavier zu spielen. Wie aus einer anderen Welt dringt diese Musik durch den Straßenlärm. Sie berührt mich. Berührt mein Herz. Und ich höre. Halte inne und höre ihr zu. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen, um den Ursprung der Melodie zu entdecken. Sobald ich näherkomme, sehe ich, wie der Musiker seine Finger über die Tasten fliegen lässt. Mal laut, mal leise, mal harsch, mal sanft spielt er die Musik. Erklingt die Melodie einer Seele. Ich halte inne und höre ihr zu. Jetzt bin ich ganz bei mir. Jeder von uns ist eine Melodie Gottes. Wunderbar komponiert und sehnsuchtsvoll interpretiert. Voller Harmonie und im Herzrhythmus der Liebe.

(Lucia Geringswald)

Das Buch des Lebens ist lang. Du kennst noch nicht alle Seiten deines Lebens, denn viele kommen noch dazu. Bei einem so beschriebenen Buch, wie deinem, ist es wichtig, schöne Momente aufzuheben. Markiere deine schönen Momente mit einem Textmarker. Denn dann hast du sie schnell wieder im Kopf und musst nicht lange suchen. Gott begleitet dich auch in nichtmarkierten oder fasst schon verblichenen Zeilen deines Lebens.  Gott ist für dich da, auch wenn der Stift in deiner Hand zittert. Wo immer du hingehst, geht er mit dir, egal welche Worte du in deinem Lesebuch markierst, er hilft dir dabei. Denn ER hat dir versprochen: „Ich kenne all deine Wege. Ich habe dich nach meinem Bild geschaffen. Du bist mein Kind.  Du warst kein Unfall. Ich habe jeden einzelnen Tag deines Lebens in mein Buch geschrieben.  Ich habe den Zeitpunkt und Ort deiner Geburt bestimmt und mir überlegt, wo du leben wirst.  Ich habe Pläne für dich, die voller Zukunft und Hoffnung sind. Meine guten Gedanken über Dich sind so zahlreich, wie der Sand am Meeresstrand. Ich freue mich so sehr über dich, dass ich nur jubeln kann. Denn ich liebe Dich.“

(Kjell-Bo Kelsner)

Erinnerungen an Sand. Der Urlaub am Meer, Burgenbauen, Toben, purer Spaß. Aber da sind auch die Wüsten des Lebens. Die dürren, schwierigen Zeiten, in denen der Sand dich austrocknet, du im Treibsand der Zeit unterzugehen drohst. Gott hat die ganze Welt geschaffen, ist der Urheber allen Lebens. Warum gibt es dann all die Tiefen und Leiden? Wir wurden von Gott auf die Erde gesetzt, um unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. Er hat uns die Verantwortung für uns selbst gegeben, aber ebenso die Zusage, dass er auf all unseren Wegen an unserer Seite geht – in guten wie in schlechten Zeiten; am Strand und in der Wüste. Und so kommen zwar die Momente, in denen du down-down-low bist. Dann wirst du in deinem Lebenssand nur eine Fußspur entdecken. Aber Gott wird dich nicht verlassen haben, sondern er wird dich tragen. Denn er ist JAHWE, der „Ich bin der ‚Der ich bin für dich da‘“.

(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)

Eine Kraft der Natur. Das Elixier des Lebens. Jede Pflanze, jedes Tier, jeder Mensch, wir brauchen Wasser zum Leben. Wasser existiert in vielen Formen, hat viele Facetten: es gibt den reißenden Gebirgsbach, den ruhigen Fluss, das tosende Meer und den stillen See. Wasser spendet Erfrischung in der Hitze, wir brauchen es wie das Blut, dass durch unsere Adern fließt. Wir brauchen Wasser zum Überleben. Genau wie das Wasser brauchen wir Gott im Leben. Wie ein Gebirgsbach reißt Gott uns mit, erfüllt uns mit Leidenschaft. Er gibt uns die Beständigkeit eines ruhigen Flusses. Er schenkt uns die Kraft des tosenden Meeres und die Ruhe eines stillen See.

(Thomas Widua)

Na nu? Schon wieder ein Ei? Ja – denn: Ostern ist Eierzeit. Ob ein Eier gekocht oder roh ist, kann ich dran feststellen, in dem ich es drehe. Wir wissen auch, dass in einem Ei ein Küken heranwächst. Eines Tages wird das Küken die Eierschale durchdringen und herausspringen. Das Ei ist ein tiefsinniges-österliches Symbol. Jesus kam aus dem festverschlossen Steingrab, wie das Küken aus dem Ei. Keiner hat damit gerechnet. In Jesu Auferstehung zeigt uns Gott, dass wir mit ihm rechnen dürfen. Lenken wir unseren Blick auf die Farbe: Rot! Ich habe diese Farbe Rot nicht zufällig gewählt. Rot ist die Farbe der Liebe. Rot ist die Farben des Herzens, aber auch des Blutes. Rot ist die Farbe des Feuers. Rot ist eine Lebensfarbe. Ich stelle mir vor, wie ich mein rotes Osterei verschenke. Wenn der Beschenkte sich dann freut, dann freue ich mich auch. Das beflügelt meine Seele und stärkt mich innerlich. Zur Liebe im und zum Leben finde ich nur, wenn ich zuerst zu geben bereit bin, dann kommt die Liebe zurück. Und Gottes Liebe ist so groß, dass er alles für uns gibt. Jesus verschenkt sich in Liebe für uns und an Ostern wird diese Liebe ein brennendes Herzensfeuer. Ja, darum ist das Ei rot angemalt. Wir freuen uns über die Liebe Gottes, die uns an Ostern ewiges Leben verspricht. Halleluja!

(Br. Benedikt Müller OSB)