Schlagwortarchiv für: Liebe

Eines Nachts hatte ich einen Traum. Ich saß im kleinen Heilig Geist Kirchlein oben im Ahrntal in den Südtiroler Bergen. Das Kreuz des HERRN mit den drei Einschusslöchern sah ich deutlich vor mir. Darunter lag auf dem Boden ein Haufen Scherben. Mir war klar, dass diese Scherben vorher Gefäße waren, die nun zerbrochen sind. Dieser Haufen zeugte von Zerstörung. Im Anblick dieses Trümmerfelds überkam mich ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit.

Dann aber sah ich aber auf wundersame Art und Weise vor meinem inneren Auge wie aus zerbrochenen Stücken wieder ein Krug geformt wurde. Wie ein Puzzle wurden die Teile zusammengefügt. So stand in diesem inneren Bild nun ein Krug aus Scherbenteilen unter dem Kreuz des HERRN vor mir. „So stelle ich zerbrochene Gefäße wieder her!“, vernahm ich in meinem Innern und mir wurde bewusst, dass Gott ist ein Gott der Wiederherstellung und den gebrochenen Menschen wieder zusammenfügt und herrichtet.

Ich schaute mir den Krug an und sah, dass die Bruchspuren noch deutlich sichtbar waren. „HERR, warum sehe ich noch diese Bruchspuren? Warum stellst du nicht vollkommen wieder her?“, fragte ich mit inneren Stimme im Herzen den HERRN.

Es blieb still. Aber: Dann sah ich wie dieser Krug, an dem die Spuren der Zerstörung noch sichtbar waren, mit einem hellen Licht erfüllt wurde. Das Schöne dabei war, dass gerade durch die sichtbaren Bruchspuren das Licht aus dem Krug heraus hell und warm zu leuchten begann. Es war ein helles und warmes Licht, das innere Geborgenheit vermittelte. Da verstand ich: Gott heilt durch seine Liebe die Brüche in unserem Leben. Die Liebe Gottes ist so zu sagen der Leim, der die Bruchstücke des gebrochenen Gefäßes wieder zu einem Ganzen zusammenfügt und so das unbrauchbare Gefäß wiederherstellt. Denn hierdurch wird mir deutlich, was allein Gottes Liebe vermag: „Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Ps 147,3)

(nach einer Legende frei und neu nacherzählt von Br. Benedikt Müller OSB – Koordinator für „Jugend & Bildung)

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So viele Begabungen, so viele Talente, so viele positive Eigenschaften. So vieles ist dir geschenkt. Ein Koffer voller Möglichkeiten in deinem Lebenshaus. Manchmal ist es schwer, den Koffer im Haus zu finden. Steht er im Keller oder auf dem Dachboden? Liegt auf dem Schrank oder unter dem Bett? Bei der Suche stolperst du über fest verschnürten Pakete mit seinen Schwächen und Fehlern, die dir immer wieder in den Weg gelegt werden.

Warum fallen uns unsere Schwächen immer wieder mehr auf, als die Dinge, die uns gut gelingen? Nun, vielleicht müssen wir selber diesen Teufelskreis durchbrechen. Mit ein bisschen Zeit zum Nachdenken kommen wir uns selbst auf die Spur und dann fallen uns auch unsere positiven Eigenschaften ein. Was uns nicht einfällt, wird uns zusagt, zugesprochen, aufmunternd hingehalten – so füllt sich unser Lebenshaus mit bunten Edelsteinen, jeder einzelne ein Symbol für etwas, das uns ausmacht, eine wertvolle Begabung, ein Geschenk.

Gott schenkt uns diese Edelsteine für unser Lebenshaus. Ein Geschenk, dass uns gegeben wird, damit es dem Leben dient. Ein Geschenk, das wir voller Dankbarkeit betrachten, ja, auch voller Stolz und Wohlwollen annehmen dürfen. Die Dankbarkeit über Gottes Geschenke an uns kann die Stimmen übertönen, die leise flüstern „Angeber sind doof! Eigenlob stinkt!“ Mit Gottes Liebe und seinem Wort im Rücken können wir aufrecht, aufgerichtet durchs Leben gehen, dankbar für das, was uns geschenkt ist, stolz auf unsere Begabungen. Unser Lebenshaus frech und wild und wunderbar aufbauen und gestalten. Dann dürfen wir im Angesicht von Gottes Liebe sagen: „Ich bin mein Haus, in dem ich leb von Anfang an!“

(Br. Benedikt Müller OSB)

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„Engel weinen, Engel leiden, Engel fühln’ sich mal alleine“ so hat in den 1990er der Sänger Ben gesungen. Weinen den Engel? Warum nicht! Engel sind Boten der Freude, Hoffnung, der Liebe, des Glücks – Engel sind Boten der Gefühle, darum müssen auch weinen können. Wenn die Engel tränen weinen, weinen sie diese Tränen für Menschen, die das Weinen verloren haben. Tränen sind Boten und Zeichen die vom Herzen kommen, obgleich sie vor Schmerz oder vor Freude geweint werden. Verstecke niemals Deine Tränen, denn eines Tages begegnest Du deinem Engel der Dir zeigt, das Tränen eine große Bedeutung und einen Wert haben, der mit Gold nicht aufzuwiegen ist. Jede Träne bringt Dich weiter und hilft Dir zu verstehen. Die Engel werden jeden Weg mir Dir gehen und Dir zeigen, was Dir eine Träne bedeuten kann. Jede Träne die Du weinst, macht Dein Herz leichter und bringt Dich deinem Glück ein Stück näher. Tränen stehen nicht nur für Unglück oder zeigen nur Schwäche, sie zeigen viel Stärke und stehen auch für Freude, Hoffnung, auch für Glück und für die Liebe. Gott hat uns Gefühle geschenkt, damit wir Menschen menschlich zu unserem Nächsten und zu uns Selbst werden. Dabei können uns die Engel helfen. Denn Gott hat ihnen befohlen bei uns zu uns sein.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Wie Rosen im Schnee

Die schönste Geschichte über den heiligen Franziskus ist natürlich eine Liebesgeschichte. Zu Lebzeiten, als er noch nicht heilig war, aber schon erleuchtet von der Idee, sein Dasein in Armut zu fristen, also ungefähr im Jahr 1208, verliebte sich ein adliges Fräulein namens Klara in ihn. Sie hörte von dem jungen Wanderprediger, der seine reiche Kirche durch Besitzlosigkeit beschämte, und da sie selber noch ein idealistischer Teenager war, schwärmte sie sogleich für den Sonderling, der ihr sehr revolutionär vorkam. Diese Liebe war selbstverständlich verboten. Also musste eine Entführung der jungen Dame stattfinden. Franz, der ursprünglich Ritter werden wollte, erledigte das wacker im Stil der Zeit, wodurch aber das Problem nicht gelöst war. Denn er hatte sich bereits dem Herrgott als Mönch versprochen. Und so nahte der Schreckmoment, da er Klara eröffnete, sie dürften nicht dauernd zusammen sein, die Leute würden schon reden, am besten sie träfen sich erst wieder im Sommer zur Rosenblüte. Dazu muss man wissen, es war Winter. Doch kaum hatte Franz den unsympathischen Vorschlag gemacht, da erblühten, oh Wunder, im Schnee die Rosen.

Es ist vielleicht eine kitschige Kirchenromanze. Aber sie enthält eine urchristliche Botschaft, die die Kirche heute oft vergessen hat: dass die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen sich nicht ausschließen. Dass das Liebesgebot alle Gesetze bricht. Dass die Gesetze nicht der Sinn des Christentums sind. Papstes Franziskus sagte einmal: „Erst kommt die Verkündigung der Liebe Gottes, dann die religiöse Pflicht.“

Diese Liebe aber ist nicht harmlos. Denn die berühmte Liebe, von der es im Korintherbrief heißt, dass sie langmütig sei und freundlich, dass sie alles ertrage und alles glaube, alles hoffe und alles dulde, hat Konsequenzen. „Sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, aber sie freut sich der Wahrheit.“  Die Rose ein Zeichen der Liebe.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Am 22. Juli feiern wir jedes Jahr im Erzbistum Paderborn den Weihetag des Domes. Dieser Festtag ist für uns besonders wichtig, da bildlich gesprochen sich von hier aus der Glauben in der Region ausbreitete. Deshalb wird der Festtag der Hl. Maria Magdalena, der „Apostolin der Apostel“, auf den 21. Juli vorverlegt. Sie verkündete des Aposteln, dass Christus auferstanden ist und lebt – gegen alle Widerstände.

Das Herz steht für alle Menschen auf der Welt als ein Zeichen der Liebe. Das Herz-Jesu-Fest steht im christlichen Glauben für die Liebe von Gott und Jesus an die Menschen. Deshalb ist es wichtig immer wieder und besonders an diesem Fest über das Leben und die Liebe von Jesus nachzudenken. Denn er ist den Menschen liebevoll und mit Respekt begegnet. Er hat sich ihrer Probleme angenommen. Durch seine Liebe zu den Menschen ist auch unser Leben von Liebe durchdrungen. Und so Liebevoll wie er den Menschen begegnet ist, sollten wir unseren Mitmenschen begegnen. Liebe ist nichts abstraktes, sondern zeigt sich konkret im Umgang der Menschen miteinander. Auch der Mangel an Liebe wird im täglichen Umgang sichtbar. Auch diesen können wir dem Herzen Jesu anvertrauen. In Jesus zeigt uns Gott: Wir Menschen sind ihm nicht fremd, wir sind ihm wichtig, wir liegen Gott am Herzen.

Der Ursprung des Herz-Jesu-Festes liegt in der Bibel, im 19. Kapitel des Johannes-Evangeliums, dort heißt es: „Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus.“ (Joh 19,33-34).

Jesus Tod wurde somit mit einem Lanzenstich festgestellt, durch die geöffnete Seite floss dann Blut und Wasser. Blut und Wasser wurden dann später zu den Sakramenten wobei das Blut für die Eucharistie steht und das Wasser für die Taufe.

Das Herz-Jesu-Fest ist heutzutage schon fast ganz in Vergessenheit geraten, doch seine Höchstzeit hatte es im Mittelalter. Besonders die Heilige Mechthild von Magdeburg und Gertrud von Helfta geben dem Herz Jesu in ihren mystischen Betrachtungen besonders viel Raum. Besonders viel wurde das Herz-Jesu-Fest zu dieser Zeit in Klöstern.

Der Monat Juni ist in ganz besonderer Weise dem heiligsten Herzen Jesu geweiht. Jeder erste Freitag im Monat ist der sogenannte Herz-Jesu-Freitag und wird feierlich begangen. Zudem wird das Herz-Jesu-Fest immer am dritten Freitag nach Pfingsten gefeiert.

(Br. Benedikt Müller OSB)

WhatsApp, Mail, SMS, Voicemails, Instagram, Snapchat, LinkedIn, TikTok, Twitter… Noch nie gab es so viele Kommunikationsplattformen wie heute. Und noch nie war echte Kommunikation so schwer wie heute. Tägliche gehen Millionen von Botschaften um die Welt, aber noch nie zuvor sind so viele Beziehungen aufgrund von schlechter Kommunikation gescheitert. Vielleicht chatten wir viel und sagen wenig. Und dabei ist der Ton der Kommunikation rauher geworden. Hungersnot, (Natur-) Katastrophen, Kriege, Fluchtbewegung, Rassismus, Antisemitismus, Pandemie gerade die düsteren und oft bedrückenden Nachrichten, lassen uns spüren, dass wir alle in DER EINEN Welt leben. Wir gehören zusammen, sind einander aufgegeben. Als Menschheit sind wir ein Ganzes. Miteinander und füreinander! Um dieses Miteinander zu erfahren, braucht es einen Schlüssel. Vielleicht kann dieser Schlüssel eine Zeile aus dem ESC-Lied von Katarina & Waves sein: „Love shine a light every corner of my heart! …. All shine a light to light the way, brothers and sisters!“ – „Be brother – be sister!“ In jedem Nächsten entdeckt die Liebe die Schwester und den Bruder, vereint durch die umsorgende Liebe Gottes. Geschwisterliche Nächstenliebe. Dafür steht die Farbe Violett.  Die Liebe denkt immer vom WIR her. Sie fühlt sich gedrängt sich mitzuteilen und zu teilen. Alles Geschenkte, Entdeckte und Erfahrene will eitergegeben werden. Erzählen wir und teilen wir, was uns innerlich bewegt. Bringen wir auch gute Neuigkeiten, die wir gehört haben, voran. Oft braucht es dazu nur ein kurzes Innehalten und es macht wenig Mühe. Das geht auch gut über Social Media. Ein kurzer Post und deine Freunde wissen, was abgeht. Ein netter Spruch und ein Lächeln zaubert sich auf deine Lippen. Teilen wir also alles, denn Liebe ist Kommunikation. (Team der OASE)

Manchmal scheint das Leben mit Möglichkeiten um sich zu werfen, aber wir stehen ratlos vor dem Wegweiser, der all diese Wege vorschlägt. Einige Erfahrungen wurden schon gesammelt. Sicherlich auch Erfahrungen des Scheiterns. Doch es gibt Momente, da scheint guter Rat teuer. Das Leben lädt uns ein, weniger „von außen“, als vielmehr „von innen“ her zu verstehen. Nicht Perfektion für Andere, sondern meinen Weg, den Gott mir unter die Füße legt, zu gehen, ist wichtig. Innerlich werden. In-Sich-Hören. Oder wie der heilige Benedikt schreibt: „Schweige und höre! Neige deines Herzens Ohr und suche den Frieden!“ Die Farbe Indigo steht bildlich für diesen innerlichen Prozess des Hörens. Wenn ich mich selbst liebe, dann höre ich in mein Herz. Das Herz ist der Ort der Liebe. Um meinen Weg zu erkennen und zu gehen, brauche ich die Tugend der Weisheit. Sie ist die Liebe, die sich von innen her versteht. Wenn wir etwas in Liebe anschauen und versuchen zu verstehen, entdecken wir das Wertvolle. Die Liebe, hervorgewachsen aus der Weisheit, ist der Wegweiser, um der göttlichen Spur in mir zu folgen. Machen wir die Erfahrung, das Licht Gottes zu finden, haben wir den Schlüssel zur Weisheit. ER schenkt uns Licht und Klarheit, wenn wir ihm Raum innerlich – in uns – geben. Liebe ist Quelle und Weisheit.

(Team der OASE)

Viriditas (vom lat. viridis = grün) ist der von der heiligen Hildegard von Bingen gebildete lateinische Begriff für Grünkraft. Die Grünkraft ist die lebendige Schöpferkraft Gottes. Und Gott ist die lebendige und leibhaftige Liebe. Die Liebe ist lebendig, leibhaft und konkret. Lebendige und leibhafte Liebe meint zunächst das konkrete Sorgen für den Nächsten. Das kann ein freundlicher Gruß am Morgen, ein gut zubereitetes Mittagessen oder der Besuch eines alten Menschen sein, aber auch ein ermutigendes Zuhören im Galopp des Tages. Neben der Sorge für andere ist uns auch die Sorge für uns selbst aufgetragen. Sie gehören zu einem klugen Lebensstil: Erholung, genügend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung sowie Freunde und ein Gleichklang im Lebensrhythmus sind bedeutsam.
Unser Leib ist unser Tempel, unser Medium, um anderen nahe zu sein und in den Austausch zu gelangen. Die Erde ist unsere Heimat, wir haben nur diesen Planeten zu bewahren. Viriditas – für die lebendige, leibhaftige Schöpfungs- und Liebeskraft Gottes – spiegelt sich in der Farbe Grün wider. Aus Liebe hat Gott die Welt geschaffen. Gehen wir dankbar und achtsam mit dieser Liebesgabe um, wie wir mit den Geschenken unserer Geliebten ja auch achtsam umgehen.

(Team der OASE)