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Der Mönch und die Rose

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Und der Wind weht kalt um die Mauern des Klosters. Der Himmel ist verhangen, so dass sich das
Mondlicht nicht im Spiegelganz auf dem alten Klostersee widerspiegelt kann. Ist es Tag? Ist es Nacht?
Die Tage sind stetig kürzer geworden und oft es ist es grau – grau – grau… Sanft und leise, in aller
Stille, rieselt der Schnee. Wie ein weißes Tuch legt er sich über die Klosterwelten. Es ist im Advent
Anno Domini 1587. In der Karthause zu Trier sitzt Bruder Conrad am Fenster seiner Zelle. Endlich nach
Tagen der grauen Wolken und des Schneefalls scheint die Sonne. Bruder Conrad sitzt und schweigt.
Schwiegen heißt hören. Er hört innerlich in sein Herz. Still ist es. Und die Kristalle des Schnees glitzern
im Licht der Sonne wie kleine Edelstein. Bruder Conrad blickt durch das Fenstergitter seiner Zelle in
den Garten. Ja, dieser Sommer ist längst gestorben. Das letzte Grün, das manche Büsche noch getragen
hatten, ist eine Erinnerung an längst entschwundene Zeiten. Ach bittrer Winter, wie bist du kalt. Du
hast den Wald entlaubet. Entflogen ist uns Frau Nachtigall. Wann wird sie wieder singen? Und doch
im Zauberglanz des Schnees hat der winterliche Garten immer etwas Verwunschenes. Still im
Schneeglanz liegt er da oder Nebel durchziehen ihn oder Der Frost verzaubert ihn. Und es wirkt als ob
er träumt. Bruder Conrad tritt in seinen kleinen Kartäuser-Garten. Ein Rabe krächzt und fliegt über das
Kloster. Sonst tiefes Schweigen und Stille. Ach bittrer Winter, wie bist du kalt! Weißer Rauch steigt
aus den Schornsteinen der kleinen Zellenhäuschen der Karthause auf. Du hast verblühet die Blümlein
auf der Heiden. „Winter.Grau“! Die bunten Blümlein sind worden fahl. Bruder Conrads Blick wandert
auf das Rosenbeet. Im weißen Schnee leuchtet etwas Rotes heraus. Eine Rose im Schnee. Wie
wunderschön sie aussieht. Zauberleuchten im winterlichen Weiß! Die Einsamkeit der Rose im Schnee
schenkt Hoffnung. Ein Hoffnungslicht entzündete sich in diesem „Augen.Blick“ im Herz des Mönches.
Und leise beginnt es wieder sanft zu schneien, an diesem Tag im Advent Anno Domini 1587. Ach
bittrer Winter, wie bist du kalt. Bruder Conrad geht in seine Zelle zurück. Mit dem Bild der Rose im
Schnee im Herzen nimmt er die Heilige Schrift und liest beim Propheten Jesaja: „Doch aus dem
Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht“. Es beginnt
zu dämmern. Bruder Conrad entzündet die Kerze an seinem Schreibpult und dichtet das Weihnachtslied
von der Rose. „Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart. Wie uns die Alten sungen, von Jesse
kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht.“ Mitten im
kalten Winter blüht ein wunderschönes Blümlein auf. Eine Rose wird uns geschenkt: Jesus Christus!
(Br. Benedikt Müller OSB)

Hintergrund zum Weihnachtslied „es ist ein Ros entsprungen“
Die Volksfrömmigkeit erzählt die Legende von einem Mönch, der zur Weihnachtszeit in seinem verschneiten
Klostergarten eine blühende Rose entdeckt und daraufhin dieses Lied gedichtet haben soll. Der Wahrheitskern
dieser Legende ist, dass die älteste überlieferte Handschrift unseres Liedtextes tatsächlich von einem Mönch
namens Conradus aus Trier stammt. In seinem Nachlass befand sich ein persönliches Notiz- und Andachtsbuch
mit Gebeten, geistlichen Gedanken und Texten. Darunter findet sich auch der Text der ersten beiden Strophen
unseres Liedes. Zu datieren ist der Eintrag etwa auf das Jahr 1587/88. Textwissenschaftler gehen jedoch davon
aus, dass der Kartäusermönch die Zeilen aus der Erinnerung heraus aufgeschrieben hat und dass sie ihm
möglicherweise von Kindesbeinen an vertraut waren. Gut möglich, dass es ursprünglich ein Kinderrätsel war, das
erst später zum Rätsellied wurde. Strophe eins formuliert das Rätsel. Sie fragt: „Wer ist diese Rose?“ Strophe
zwei gibt die Antwort. Die lautete ursprünglich noch so: „Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt, ist
Marie die reine, die uns das Blümlein bracht.“ (Karin Lipps)

Siehe: Dornen werden Rosen tragen!

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Kurz nach der Verkündigung geht Maria übers Gebirge zu ihrer Base Elisabeth. Ein altes
Adventslied aus dem Eichsfeld erzählt von diesem Weg der Maria. Schwanger geht sie durch
einen Dornenwald. Eine alte Marienlegende. Nehmen wir’s ruhig als Gleichnis. Die Welt: ein
Dornenwald. Keiner kommt ohne Kratzer und Schrammen durch. Wir stoßen uns an Gefühlen,
an Menschen, an dornigen Erfahrungen. Wir suchen einen anderen Weg und landen doch
wieder in einem Gestrüpp. Eine Rüstung müsste man anhaben. Oder eine Tarnkappe wäre gut.
Oder irgendetwas, um mal um sich zu schlagen. Wir sind unversehens in solch Situationen
hineingeraten. Etwas in einem sagt: Da musst du durch! Eine andere Stimme sagt: Versuche
umzukehren! Ich merke: Ich stecke fest. Eine Schwangere geht durch einen Dornenwald. Sie geht mit Gott schwanger. Und die Welt
treibt prächtig Blüten. Es duftet nicht mehr nach Blut, sondern nach Rosen. Man sieht nicht
mehr nur Wunden, sondern auch Wunder. In Weihnachten liegt eine alte Hoffnung. Die
Hoffnung auf wirklich rosigere Zeiten. Gott wird ausgetragen. Und die Welt wird erträglicher.
Fürchte Dich nicht, sondern jubele: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!

(zusammengestellt von Br. Benedikt)

Du hast mich froh gemacht, durch dein Tun

Der Korb

Das Brot

Die Rosen – das Rosenwunder

Blütenzauber im Korb

Denn ich war hungrig

Du hast mir zu ESSEN gegeben

 

Die Legende erzählt, dass an einem kalten Wintertag die Landgräfin Elisabeth mit einem Korb voller Brot von der Wartburg hinab zu den Ärmsten nach Eisenach ging. Ihr Gemahl Landgraf Ludwig überraschte sie und verstellte ihr den Weg, denn er hatte ihr verboten, dem Volk Brot zu schenken. Er nahm der Landgräfin den Korb weg. Doch als Ludwig nun in den Korb schaute, fand er nicht wie erwartet Brot, sondern Rosen. Da verstand er: wie der Duft der Rosen mich im Winter erfreut, so erfreut Elisabeth mit dem Brot die armen Menschen. Sie bringt ein Licht ins Dunkel im Zeichen der Liebe. Eine Herzenstat. Später zieht Ludwig in den Krieg und stirbt. Elisabeth wird Witwe. Die Rose wird zum Zeichen der trauernden Liebe!

 

Rosen – Brot – Krone

Im Zeichen der Rosen

Schön ist es dem Herrn zu danken

Ich will jubeln über das Werk deiner Hände

Selig, die barmherzig sind

Sie werden Barmherzigkeit erlangen

Seht! Ich habe es euch doch gesagt

Wir sollen die Menschen froh machen!

Ungarns Stern an Thüringens Himmel!

(Br. Benedikt Müller OSB)

In ihrem ganzheitlichen Denken verbindet die hl. Hildegard beispielsweise die Sinne mit den Jahreszeiten. Im Frühling steht im Zeichen der Nase und des Geruchsinn. Der Tanz der Schöpfung beginnt wieder und die Welt blüht endlich wirklich auf. Aber sie blüht nicht nur auf, sondern sie duftet wieder. Es reicht! Nach was? Ein betörender Duft nach Leben gleich einem blumigen Parfüm durchzieht die Welt und dieser „air de vie“ will die Schmerzen mit seinem Aroma heilen. Es ist Gottes Schöpfungsduft!  Hildegards Bilder sind schon ein Wunder-Werk, so schreibt sie im „Liber vitae meitorum – Buch der Lebensverdienste: „Die Blumen mit ihren Blüten schenken anderen Blumen den Duft, ein Stein verleiht den andern Glanz, und jeder Teil der Schöpfung zeigt durch seinen Zusammenhang eine Art von liebender Umarmung. Ich aber bin in Luft und Tau und in aller Grünkraft ein äußerstes mildes Heilkraut. Mein Herz ist ganz erfüllt, jeder und jedem Hilfe anzubieten.“ Welch schöner Gedanke der Magistra vom Rhein – Gott offenbart sich Hildegard als Heilkraut. Heilkräuter heilen durch ihren Duft. Vielleicht ist es ja so, dass der Duft der Blumen und Kräuter, der jetzt im Frühling sehr intensiv ist, der Duft des Paradieses ist, den Gott uns Menschen schon jetzt auf Erden riechen lässt, damit wir voll Freude Leben mit der Hoffnung, dass Gott immer für uns da. Riechen wir das Paradies im Duft des Frühlings, denn die lebendige Grünkraft offenbart sich von Tag zu Tag in der Schöpfung.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Aus den Visionen der hl. Hildegard von Bingen:

„Wer jähzornig ist, der nehme die Rose und weniger Salbei und zerreibe es zu Pulver. Und in jeder Stunde, wen der Zorn ihm aufsteigt, halte er es an seine Nase. Denn der Salbei tröstet, die Rose erfreut.“

 

 

Maria Superstar – mit der Mutter Jesu – der Gottesmutter, also Maria – haben nicht nur die Christen etwas zu tun, auch im Koran und somit im Islam wird Maria außerordentlich benannt (Sure 19 – Maryam). Heute, am 15. August, ist ein besonderes Marienfest: Hochunsererfrauentag oder Maria Himmelfahrt. Oder wie es korrekt heißt:  Mariä Aufnahme in den Himmel – hier zeigt sich eine deutliche Unterscheidung zum Fest „Christi Himmelfahrt“. Es soll unterschieden werden zwischen Christus, der Kraft seiner Göttlichkeit zum Himmel emporsteigt und dem Menschen Maria, die Dank der göttlichen Gnade in die Herrlichkeit Gottes hineingenommen wird.

Der Mensch Maria kommt in den Himmel, so erzählen es auch die vielen Legenden zum heutigen Hochfest. Meine Lieblingserzählung ist die, wo erzählt wird, dass die Apostel noch einmal alle beim Tod Marias zusammengekommen sind. Maria wird in allen Ehren begraben und betrauert. Nach drei Tagen versammeln sich die Apostel wieder an ihrem Grab. Sie öffnen es – und der Leib Mariens ist verschwunden. Stattdessen ist das Grab gefüllt mit einem Meer von Blumen. Ein trostvolles Bild: Maria ist verduftet. Nicht der Geruch des Todes voller Moder und Verwesung, sondern der Duft der Blume, der Duft voller blühenden Lebens.

Welch eine Freude: Das Gras grünt. Die Sträucher erblühen. Bunt ist es im Garten und in allen Farben blühen sie nur so. Endlich, nach den dunklen Wintertagen mit seinen schrecklich-kalten Nächten, erblüht gerade unsere Natur wieder auf. Eine Auferstehung der Grünkraft mit allen Sinnen wahrnehmbar! Ich erinnere mich dann immer an den Garten meiner Kindertage. Viele Erinnerungen kommen mir in den Sinn. Meine Mutter bei der Gartenarbeit. Wie Tante Grete junge Gemüsepflanzen uns brachte. Die Schmetterlinge, die über dem Blumenbeet tanzten. Heimliches Erdbeernaschen. Freies Spielen und Toben, nach dem Vater den Rasen gemäht hatte. Abendlicher Vogelgesang und manchmal hörte man sanft die Nachtigall melancholisch rufen. Die Königinnen des Gartens meiner Kindheit waren Muttis Rosen. Die Rose steht sinnbildlich für die den Tod überdauernde Liebe und Schönheit. Doch symbolisiert die rote Rose mit Dornen, vor allem aber das Leiden Christi.

 

Das Licht eines neuen Morgens über der Stadt

Der Stein

Das Grab

Das Licht – Licht.Glanz

Warum weinst du Maria aus Magdala? Wen suchst du?

Yeshua, meinen Herrn! Hast du ihn weggebracht? Wo liegt er?

Rosen erblühen im Morgenlicht am Grab

Fürchte Euch nicht, ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.

Er lebt – er ist auferstanden – Halleluja!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Es klopft an meiner Herzenstür an

Der Berg

Die Burg

Das Tor

Burgtor – Wachturm

Sei wachsam rüste die Lampe der Liebe

Öffne die Türen und mache die Tore weit

 

Im Hoffnungszeichen der Rose

Öffne meine Sinne und mein Herzen

Lass mich alles in Liebe tun

Mutig und stark

 

Brot – Krone – Rose

Deine Spur in meinem Herzen

Ein Dank für deine stumme Geste

Hände, die Brot schenken

Hände, die Wunden pflegen

Hände, die Tränen trocknen

Hände, die Hände halten

Hände, die Liebe schenken

 

Im Hoffnungszeichen der Rose

Öffne meine Sinne und mein Herzen

Lass mich alles in Liebe tun

Mutig und stark

 

Tief im Winter koste ich den Anblick der Rose

Die Einsamkeit der Rose lässt mich hoffe

Im Angesicht der Hoffnung glaubend liebend

Der Duft der Rose verzaubert meine Seele

Tief im Winter wird die Hoffnung in mir grün

Wenn das Brot zur Rose wird blüht Liebe

Elisabeth – Prinzessin – Fürstin

Elisabeth – Magd – Heilige

Hl. Elisabeth – bitte für uns

 

© Br. Benedikt Müller, 4.11.2021

 Rose vom Disibodenberg

In unheilvollen Zeiten durchtränkt vom kalten Rauch

Die Nebel

Die Stufen

Die Mauer

Die Kirche – Steinbrockenzerfall

Wie weiße Tücher schwimmt der Nebel um die Klostermauern

Aus einem Fenster leuchtet ein gelber Fetzen Licht

Und durch die Nacht fällt sanft eine Feder

 

Weine nicht!

Denn siehe:

Gesiegt hat der Löwe von Juda

Christus, der HERR!

 

Klostermauer – Rose – Altweibersommergruß

Die Schatten werden länger im Sonnenumlauf

Ein Kommen und Gehen

Schritt für Schritt im Rhythmus der Zeiten

Wie eine Dohle in der Wüste, eine Eule in Ruinen

Doch sorglos lässt du mich wohnen

Regenperlen, die ans Fenster fallen

Sind wie der Tau der niederrint vom Hermon

 

Weine nicht!

Denn siehe:

Gesiegt hat der Löwe von Juda

Christus, der HERR!

 

In Ketten gelegt die Mondbahnen

im Spiegelglanz des Nordlichtes

Kein Stern am Firmament

Nebelwolken umhüllen diese kalte Nacht

Im Garten an der Mauer blüht eine Rose

Herbstlaub fällt von den Bäumen

Still fliegen dahin Sommernachtsräume

Im Zeichen der Rose: Hoffnungsträgerin

Hildegard – Nonne – Äbtissin

Hildegard – Prophetin – Kirchenlehrern

Hl. Hildegard – bitte für uns

 

17.09.2019 Festtag der Hl. Hildegard von Bingen

840 Todestag der hl. Hildegard

© Br. Benedikt Müller OSB

Feier.Abend. Sommerabend. Eine Rose blüht im Abendlicht. Glas Wein im golden Abendlicht. Abendmelodie der Grillen. Es bellt ein Hund in der Ferne. Fledermäuse lautlos auf der Jagd. Der Mond, er leuchtet fahl. Im Spielglanz seines Licht blüht in Einsamkeit eine Rose in der Sommernacht. Sterne leuchten, einer nach dem anderen zeigt sich. Stille. Zufrieden. Runterfahren. Tagwerk vollbracht. Gespräche im Rückblick. Erinnerungen. Gedanken blühen in meinem Herzens-Sommerabend! Die Rose ist ein Symbol für alles, was uns in unserem Leben geschenkt wurde. Im Leben gibt es vieles, was nicht selbstverständlich war. Manche haben jemanden kennen gelernt und sind aus ihrer Einsamkeit herausgekommen. Jemand hat uns eine Freude gemacht, obwohl kein Geburtstag war. Ein Mensch kam auf uns zu und hat uns die Hand zur Versöhnung gereicht. In einer trostlosen Situation gab es tröstende Worte oder Gesten. Wo solch Unerwartetes geschieht, fängt der Alltag an zu blühen. Die Rose steht für ein erfülltes Leben voller schöner Erinnerungen, die Gott unserem Herzen schenkt.

(Daniel Griese und Br. Benedikt Müller OSB)