„Und dass soll für dich das Zeichen sein: In diesem Jahr isst man, was von selbst nachwächst, im nächsten Jahr, was wild wächst; im dritten Jahr aber sollt ihr wieder säen und ernten, die Weinberge bepflanzen und ihre Früchte genießen.“

2 Könige 19,29

Wie sehr ich diesen Frühling liebe. Ich gehe in ihm in neuem Leben auf. Er ist in mir, ich spüre diese Jahreszeit in meinem Herzen. Ich beginne in mir zu säen, um zu ernten. Ich tanke Liebe durch die Sonnenstrahlen auf, die mich umgeben. Ich erlebe die Natur in mir. Vielleicht achte ich zu dieser Zeit noch einmal besonders auf vermeintliche Kleinigkeiten, Dinge, die in der Routine des eigenen Lebens oftmals gar keine Beachtung mehr genießen. Im Frühling erkenne ich jede einzelne Entwicklung der Natur. Ich kann ganz genau beobachten, wie alles wächst, blüht und neues Leben hervorbringt. Der Klostergarten ist voller Blüten zu dieser Zeit. Die Lämmchen spielen mit den Waldschafen und jeden Tag werden sie größer, bis man sie schließlich irgendwann nicht mehr von ihren Eltern unterscheiden kann. In dieser Erkenntnis ist dann aber auch schon wieder der Frühling vorbei. Dieser Kreislauf ist vergänglich und trotzdem von unglaublicher Beständigkeit und Sicherheit. Er spiegelt das Leben wider. Das Leben in der Natur, das Leben auf dieser Erde – unser Leben.

Als Kind habe ich diesen Prozess des Säens und Erntens auf einfache Weise zu Hause erleben dürfen.

Wir haben Kresse gesät.

In den Tagen um Ostern ist dieses unscheinbare Kraut immer mehr gewachsen, es hat sich entwickelt und ich konnte diese Entwicklung mit meiner kindlichen Neugier und Begeisterung ganz genau beobachten. Da wo anfangs nichts zu sehen war, nur Erde, wuchs bei guter Pflege und Fürsorge mit der Zeit etwas Wunderbares. Kleine grüne Gräser kamen aus der Erde hervor. Sie wuchsen und wuchsen und nach einigen Tagen konnte ich sie ernten, in einen Quark rühren und auf meinem Brot genießen. Nach dieser Ernte war die Kresse nicht tot, nein, sie wuchs weiter. Ich beobachtete einen Prozess, der mich durch die Osterzeit begleitete. Als Kind war allein dieses kleine Spektakel ein Meisterwerk. Heute beziehe ich diesen Prozess auf das Leben.

Ich befinde mich in einer Zeit der Erfahrungen, einer Zeit der Weiterentwicklung und des Wachsens. Ich erlebe meinen ganz persönlichen Frühling. Ich beginne meine Talente in die Welt zu säen und beobachte, wie sie wachsen. Ich beobachte, wie ich andere mit diesen Talenten inspirieren, begeistern und begleiten kann.

Ich wünsche mir schon jetzt zu ernten, ich möchte hinaus in die Welt doch ich stecke noch in den letzten Zügen einer Erfahrung, die mich auf einzigartige Weise prägte und die erst in einigen Wochen auf gewisse Art abgeschlossen sein wird. Wenn ich so will, dann bin ich in mir zu dieser Zeit meine eigene Kresse, mein eigenes unscheinbares Kraut, das mit der Zeit unglaubliches erfahren kann – Wertschätzung, Dankbarkeit, Freude, Liebe. Fühle ich diese Entwicklung, dann fühle ich etwas tief in mir. Eine Zeit der Begeisterung, ein innerer Frühling. Dann bin ich umgeben von den Menschen, die sich um mich sorgen, für mich da sind, mich wertschätzen, fördern, lieben. Dann fühle ich mich geborgen und sicher. Ich spüre die Gewissheit, dass ich bald vollkommen bereit sein werde.

Der Kreis des Lebens ist mein ewiger Begleiter. Mein Glaube an diesen Gott bestärkt mich, befreit mich, lässt mich Erfahrungen machen und wachsen.

Noch ist Frühling, doch in wenigen Wochen schon, darf ich ernten.

„Am Morgen beginne zu säen, auch gegen Abend lass deine Hand noch nicht ruhen; denn du kannst nicht im Voraus erkennen, was Erfolg haben wird, das eine oder das andere, oder ob sogar beide zugleich zu guten Ergebnissen führen.“

Prediger 11,6

(Helena Minner, Jahrespraktikantin)

Ein altes Sprichwort lautet: „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die Sonnenstunden nur.“ Eine Sonnenuhr zeigt, wie ihr Name sagt, den veränderlichen Stand der Sonne am Himmel und somit die Tageszeit an. Als Zeiger dient der Schatten eines Stabes, der über dem Zifferblatt angebracht ist. Dieser Schatten bewegt sich während des Tages über das mit Tagesstunden skalierte Zifferblatt. Die Sonnenuhr muss nach Süden ausgerichtet sein und kann dann bei Sonnenschein die Zeit anzeigen.

Das Sprichwort „mach es wie die Sonnenuhr“ kann ich auch auf mich beziehen. Zwar nicht Hinblick auf die Zeit, die Uhr angesagt, sondern um von ihrer Funktion zu lernen. Ich richte mich am Licht aus. Ich lasse mich vom Licht bescheinen. Das Licht weist mir den Weg durch die Dunkelheit und erhellt meinen Tag.

Jesus Christus ist das Licht der Welt, an ihm können wir uns ausrichten. Durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung an Ostern hat er der Welt die Erlösung gebracht. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Mit Christus geht es weiter. An ihm können wir uns orientieren und unserem Leben eine Richtung geben. Er ist die Sonne der Gerechtigkeit, die Sonne der Barmherzigkeit und die Sonne der Liebe und des Lebens.

Br. Benedikt Müller OSB (Koordinator für „Jugend & Bildung)

Ich laufe durch die Welt, entdecke sie und in mir ist ein Klangspiel. Was mich bewegt, ist die Musik. Sie bringt mich weiter, sie lässt mich Augenblicke mit Wünschen verbinden. Sie erfüllt mich mit Leben, mit Freude, mit Dankbarkeit, mit Glück.

Vor ungefähr einem Jahr habe ich die Stadt zum ersten Mal erkundet, in der ich im Sommer meinen neuen Lebensmittelpunkt aufbauen möchte. Ich wollte diese Stadt kennenlernen, die Menschen, die ihr Leben geben. Ich wollte die Universität sehen, ihren Campus und all das, was mein Leben der nächsten Jahre auf unglaubliche Weise prägen wird. Für mich war diese kleine Reise ganz besonders. Ich war ziemlich aufgeregt. Vorher hatte ich mich natürlich informiert, hatte genau in mich hineingehorcht. Es sollte der nächste Schritt kommen. Der Zeitpunkt fühlte sich richtig an.

Und dann kam ich an und war vollkommen umgeben von diesem musikalischen Klangspiel in meinen Ohren. Diese Musik in meinen Ohren, die mich blind durch diese neuen Straßen begleitet hat. Sie hat mich befreit. Die Musik in meinen Ohren befreite mich, ließ mich atmen, leben, erleben, entdecken. Sie ließ mich willkommen heißen in der Fremde. Denn da war ich in dieser Stadt, die mir vorerst fremd sein sollte und dann war da diese Musik, die mir so vertraut war. Ganz nah, beinahe in mir. Sofort fühlte ich mich zu hause.

Immer wenn ich neue Momente meines Lebens entdecken darf, ist das Klangspiel mein Begleiter. Ich fange an zu träumen in dieser Musik, sie inspiriert mich. Pulsiert sie in meinen Ohren, dann fühlt es sich an wie ein Meisterwerk, das allein für diesen Augenblick geschaffen worden ist.

Und so gibt es diese Erinnerungen in mir, die ich ganz gezielt mit Musik, mit Klangspielen verbinden kann.

Die Musik, die wir hörten, als wir mit diesem kleinen weißen Auto die Welt um uns herum erkundeten – in Freiheit. Die Musik, die wir bis spät in die Nacht auf deinem Balkon hörten, um uns bei Wein und philosophischen Gesprächen endlich bohemisch zu fühlen. Die Musik, die ich hörte, als ich zum ersten Mal allein wohnte. Die Musik, die ich höre, um mich zu beruhigen, mich nicht allein und verloren zu fühlen. Die Musik, die mich tröstet. Die Musik, die mich in Liebe versinken lässt. Die Musik, die mich zu Tränen rührt. Die Musik, die in den Filmen zu hören ist, die einen Platz in meinem Leben haben. Die Musik, die ich bin. Die Musik, dessen Klänge sich auf meiner ersten Schallplatte in einer schier endlosen Schleife auf dem Teller bewegen. Die Musik, die ich erst durch dich kennen und lieben gelernt habe. Die Musik, die uns alle miteinander verbindet…

Erinnerungen dieses einzigartigen Lebens.

Musik ist Klangspiel, Musik ist mein Leben. Sie gibt mir Sicherheit, Geborgenheit, Gewissheit. Dieses Klangspiel ist überall. In den Gesprächen der Menschen, in der Natur, die uns umgibt, in uns selbst – fest verankert in unserem Herzen. Deine Stimme wird zum lieblichen Klangspiel in meinen Ohren. Wir selbst schreiben Klangspiele, um andere zu begeistern, um sie in Welten zu entführen, in die sie sich retten können. Wir erzeugen mit diesen Klangspielen Melancholie, Utopien, neue Lebensrealitäten, in ihnen werden Erinnerungen zum Leben geweckt, werden Gefühle ehrlich zugelassen, wird ein sicherer Ort erschaffen. In diesen fantastischen Klangspielen können wir uns fallen lassen, wir beruhigen uns, atmen Atemzug um Atemzug, bis sie verstummen. Wir tanzen. In uns selbst spüren wir diese Befreiung.

In ein paar Wochen werde ich in die Stadt zurückkehren, die ich vor einem Jahr mit Musik in meinen Ohren erkundete. Ich werde dahin zurückkehren, wo ich mich durch die Musik und diese persönliche Entdeckung direkt zu Hause gefühlt habe. Schon jetzt höre ich diese Musik. Sie begleitet mich.

Er hat sie erschaffen. Dieser Gott hat uns die Talente geschenkt, Klangspiele seiner Liebe zu entfachen. Klangspiele werden zu Lebensmelodien.

„Nehmt Gottes Melodie in euch auf!“ Ignatius von Antiochien

(Helena Minner, Jahrespraktikantin)

Ostern heißt zum Himmel hinauf schauen. Die Erde und ihre Schwerkraft, alles was uns runterzieht…, alles, was uns zu Boden drückt…, alles, was uns am Leben hindert, verliert seine Bedeutung. Lasset euch nicht runter ziehen. Viel mehr, lasset euch treiben, lasset euch vom Wind nicht runter ziehen sondern vorwärts bringen. Seid wie eine Feder, unbeschwert und frei.

(Fabian Haas, Praktikant)

Wenn man im Frühjahr über den Friedhof geht, sieht man häufig Primeln, die überall auf den Gräbern blühen. Zu Ostern, dem Fest der Auferstehung, denken die Menschen ganz besonders an ihre Lieben, die schon verstorben sind, und schmücken ihre Gräber mit den bunten Farben der Primeln.

Diese Blumen landen jedoch früher oder später meistens in den großen Komposttonnen, die am Ausgang des Friedhofs stehen. Die einzige Person, die ich kenne und die das anders handhabt, ist meine Mutter. Sie gräbt jedes Jahr die verblühten Primeln aus, bringt sie mit nach Hause und pflanzt sie irgendwo bei uns in den Garten. Über zwei Jahrzehnte hat sich in unserem Garten so einiges angesammelt. Das Faszinierende an diesen Blumen ist, dass sie ohne großen Schutz vor der Kälte überwintern. Aber jedes Jahr während der Frühlingszeit fangen sie an, sich aufzupäppeln. Sie saugen die Sonne förmlich in sich auf und pünktlich zur Osterzeit erstrahlen sie in den schönsten Farben. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese kleinen Blumen, die von den meisten einfach weggeworfen werden, bei uns im Garten ein neues Leben bekommen. Sie sind für mich ein Symbol der Auferstehung geworden. Jesus ist durch das Dunkel gegangen und wieder auferstanden, um uns die Hoffnung auf die Vergebung der Sünden und einen Neubeginn zu bringen. Diese kleinen Blumen sind mit ihrer Farbenpracht Boten des Osterfestes und Vorboten eines neuen Sommers, der Gottes Allmacht jedes Jahr aufs Neue in seiner schönsten Form zeigt.

(Dorothee May, Teamerin der OASE)

Der Schmetterling durchläuft verschiedene Etappen bis er sich zu dem entwickelt, der er ist. Und damit können Wir uns auch identifizieren. Wir leben in Zeiten eines ständigen Wandlens und Verändern uns. Veränderung muss nicht gleich als negativ eingestuft werden. An Veränderungen reifen und wachsen wir, genauso wie ein SCHMETTERLING. Trau dich , komm aus deiner Komfortzone, sei offen und bereit für Veränderungen!

„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

2 Korinther 5:17 

(Melina Hesse, Praktikantin)

Als Jugendarbeiter höre ich, wenn es um die Frage „Mit welcher Kleidung geht man in die Kirche“ oft solche Aussagen: „Warum muss ich mich denn in der Kirche schick anziehen?“ „Warum darf ich nicht in Top und ausgefranster Hotpants in die Kirche?“ „In meiner Jogginghose fühle ich mich aber wohl und mein Achselunterhemd dazu ist echt Top, Alter!“ „Oh man, ich setzte aber meine Baseballkappe nicht ab?!“ „Gott mag uns doch so wie wir sind – warum müssen wir uns denn schick machen?“ „Komm, regt dich nicht auf, ist doch nicht schlimm als Messdiener auch dreckige Turnschuhe  am Altar zu tragen oder?“ „Warum sollte ich meine Haare vor der Hl Messe waschen? Ich muss doch eh schon so früh am Sonntag raus!“ „Boah, ist die Kirche altmodisch“…

Ja nun, warum sollten wir uns für den Gottesdienstbesuch oder am Festtag schön kleiden? Vielleicht gibt uns diese Gleichnis Jesu eine  Antwort:

Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl
Jesus antwortete und erzählte ihnen ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl ist fertig, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren nicht würdig. Geht also an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein! Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand an hatte. Er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen? Der aber blieb stumm. Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.  Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt. (Mt 22, 1-14)

Puh, was will Jesus uns mit dieser Geschichte sagen? Schauen wir doch zunächst auf den Rausschmeißer. Was war der Grund, warum der Typ rausgeflogen ist? Ganz einfach: Er hatte keinen Anzug, der dem königlichem Hochzeitsfest angemessen war. Nächste Frage: Warum ziehen wir bei einem Hochzeitsfest die schönsten Sachen an? Weil wir mit unserer Kleidung zum Ausdruck bringen, dass wir das Brautpaar wertschätzen und uns mit ihm freuen und diesen ihren lebensfestlichen Moment mit ihnen teilen. Wir erweisen ihm damit die Ehre. Wir gehen ja auch nicht zu einem festlichen Abendessen mit  unserer Liebsten oder unserem Liebsten in Joggingklamotten oder Arbeitsoverall mit fettigen Haaren und ungeputzten Zähnen, um die Liebste /den Liebsten zu provozieren oder zu beleidigen, oder? Gottesdienst ist die festliche Begegnung mit Gott – Gottes Feststunde mit uns! Ja und darum geht es auch in dem Gleichnis. In der Bibel wird im Alten und im Neuen Testament immer wieder von Gottes Fest des Lebens berichtet, das er für uns veranstaltet und zu dem wir eingeladen sind, weil er uns liebt. Es ist eine große Ehre, zu dem Fest eingeladen zu werden. Gott zeigt damit, wie wertvoll und wichtig wir ihm sind. Wer an dem Fest Gottes teilnimmt, dankt Gott und ehrt ihn für das unglaubliche Geschenk seiner Liebe. Das drückt schon die festliche Kleidung aus. Darum rate ich meinen jugendlichen Gästen auch immer: Duscht regelmäßig und macht euch schön und pflegt euch, um euretwillen und um  Gottes Willen! Warum? Weil Ihr dadurch euch und allen zeigt: Ich bin geliebte Tochter / geliebter Sohn Gottes und ehre dadurch Gott und seine Schöpfung an mir und somit letztendlich mich selbst.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Welch eine Freude: Das Gras grünt. Die Sträucher erblühen. Bunt ist es im Garten und in allen Farben blühen sie nur so. Endlich, nach den dunklen Wintertagen mit seinen schrecklich-kalten Nächten, erblüht gerade unsere Natur wieder auf. Eine Auferstehung der Grünkraft mit allen Sinnen wahrnehmbar! Ich erinnere mich dann immer an den Garten meiner Kindertage. Viele Erinnerungen kommen mir in den Sinn. Meine Mutter bei der Gartenarbeit. Wie Tante Grete junge Gemüsepflanzen uns brachte. Die Schmetterlinge, die über dem Blumenbeet tanzten. Heimliches Erdbeernaschen. Freies Spielen und Toben, nach dem Vater den Rasen gemäht hatte. Abendlicher Vogelgesang und manchmal hörte man sanft die Nachtigall melancholisch rufen. Die Königinnen des Gartens meiner Kindheit waren Muttis Rosen. Die Rose steht sinnbildlich für die den Tod überdauernde Liebe und Schönheit. Doch symbolisiert die rote Rose mit Dornen, vor allem aber das Leiden Christi.

 

Das Licht eines neuen Morgens über der Stadt

Der Stein

Das Grab

Das Licht – Licht.Glanz

Warum weinst du Maria aus Magdala? Wen suchst du?

Yeshua, meinen Herrn! Hast du ihn weggebracht? Wo liegt er?

Rosen erblühen im Morgenlicht am Grab

Fürchte Euch nicht, ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.

Er lebt – er ist auferstanden – Halleluja!

(Br. Benedikt Müller OSB)

Ein Hirte hatte in der Regel immer zwei, manchmal auch drei, Utensilien dabei: einen Stab, einen Prügel sowie eine Steinschleuder. Warum? Nun: Mit zweien dieser Gegenstände setzte Hirte immer gegen einen möglichen Feind der Schafe ein. Niemals gegen seine anvertrauten Schafe. Allerdings der Stab, der war und ist für die Schafe gemacht. Er dienst dazu die Herde zu führen. Die Herde von Abwegen zu bewahren. Sie auf dem Weg zu leiten. Die Herde sicher durch finsterer Schluchten zu führen. Der Stab gibt der Herde Schutz und Sicherheit.

In der Heiligen Schrift hören wir, dass Mose auch einen Stab bei sich trägt, als er Israel aus Ägypten hinausführt. Mose ist der Hirte des Volkes Israel. Besonders eindrücklich finde ich wird uns dies vor Augen gehalten, wenn Mose den Stab hebt und sich das Meer teilt. Als das Volk durch das Meer trockenen Fußes durch das Meer gezogen ist, senkt Mose den Stab und die Verfolger, die Ägypter, ertrinken in den Wasserfluten. Später in der Wüste klopft Mose mit dem Stab an den Felsen und es sprudelt Wasser für das durstige Volker hervor.

Jesu sagt: „Ich bin der gute Hirte“. Jesu ist unser Hirte. Wie ein Hirte ist er mir eine starke Stütze, um Halt im Leben zu geben: Besonders in den schwierigen Lagen. Das Lamm Gottes, das sein Blut für uns vergossen hat, ist auch der gute Hirte. Christus, der sein Leben ließ für seine Schafe – für uns Menschen! In Gottes ewigem Reich werden wir niemals mehr hungern oder dürsten, denn Jesus, unser Hirte, wird uns weiden; Er führt uns zu lebendigen Wasserquellen. Er deckt den Tisch für uns! Wir werden Ruhe finden im Schatten der Flügel Gottes.

(Br. Benedikt Müller OSB)

Gerade bin ich an einem Punkt meines Lebens, an dem mir bewusst wird, was ich in meinem Leben alles schon erleben durfte. An dieser Stelle lebe ich Dankbarkeit, Freude, unglaubliches Glück. Ich durfte die unterschiedlichsten Menschen kennenlernen, Orte dieser Welt bereisen, Momente erleben, in denen ich ganz nah bei mir war, in meinen Hoffnungen, Gedanken, Träumen, die plötzlich in der Realität spürbar waren. Besonders in den letzten Wochen war ich in der Lage, meinen Charakter, meine Träume und mögliche Lebensrealitäten zu spüren. Nichts schien in diesen Augenblicken unmöglich zu sein. Ich habe gelebt. Ich habe mich nicht verstecken müssen. Ich durfte all das ausleben, was in meinem Herzen ist – und das ist eines der größten Privilegien, die wir auf dieser Erde, die immer wieder von Katastrophen und Hoffnungslosigkeit, Zerstörung und Hass heimgesucht wird, erleben dürfen.

Ich durfte es erleben und diese Erfahrung, sie hat etwas mit meinem Leben gemacht, mit der Art und Weise, wie ich auf dieses Leben schaue, es erlebe und genieße. Da war etwas in mir, das gespürt hat, dass da etwas ist, auf das ich vertrauen kann.

Ein einzelner Gang, ein Weg, den ich bestreite, ein Abdruck meines Fußes im Sand einer Reise – alles vergänglich. Alles für bestimmte Lebensmomente erschaffen. Doch die Gewissheit meines Lebens ist etwas anderes. Da ist eine Konstante, die mit Nichts auf dieser Welt vergleichbar ist. Da ist etwas, das kein Wind dieser Erde verwehen könnte. Als würden auf der persönlichen Landkarte meines Lebens Punkte markiert werden, die nie verblassen würden.

Da ist mein Glaube. Da ist die Liebe, die ich durch meinen Glauben erfahren darf. Da ist Leben. Da ist Gemeinschaft, ist Liebe. In mir. Für die Menschen um mich herum.

Und wenn dann Momente kommen, in denen alles anders ist, in denen alles aussichtslos erscheint, in denen ich mich allein fühle, von meinen Träumen und Hoffnungen entfernt, auf mich gestellt, in Momenten, in denen der Horizont kein Ende nimmt, ich mich erdrückt fühle und keinen Ausweg mehr sehe, dann ist da immer noch dieses Gefühl, auf das ich mich verlassen kann. Da ist etwas, das mich tief in meinem Innersten antreibt – da ist: mein Glaube.

Der nie verschwindende Fußabdruck in der Wüste meines Lebens.

In einen der tiefsten Lockdowns, die wir in den Anfängen der Pandemie auf der gesamten Welt, unabhängig von Geografie oder Sozialgefüge, erlebten, veröffentlichte der amerikanische Sänger und Schauspieler Ben Platt ein Lied, das den Menschen zu Hause in ihren Wohnungen Hoffnung und Zuversicht geben sollte. Er schrieb es mit einem Freund über ZOOM, während er sich mit seinem Lebensgefährten in Selbstisolation befand – in dem Haus seiner Kindheit in Los Angeles.

Es ist ein Lied, das mich seitdem in den unterschiedlichsten Momenten meines Lebens begleitet hat. In Momenten, in denen ich all das, was ich zuvor beschrieben habe, spürte. In positiven sowie negativen Wüstenmomenten.

In Momenten, in denen mein Fußabdruck sofort verschwand oder für immer blieb.

Was ich spürte?

Da ist etwas, auf das wir uns immer verlassen können:

Wir sind niemals allein. Da ist dieser Gott, da ist dieser Glaube.

 

BEN PLATT – SO WILL I

Du fragst, „Was, wenn ich verrückt werde?“

Ich sag, „Das wird nicht passieren.“

Du fragst, „Was, wenn ich die Orientierung verliere?“

Ich sag, „Wir werden den Weg schon finden.“

Und du sagst, „Was, wenn jemand mir das Herz bricht?“

Dann setze ich es dir wieder zusammen.

 

Du sagst, „Was, wenn ich die Träume, denen ich nachjage,

niemals einfangen kann?“

„Was, wenn meine Ängste auftauchen und ich mich zu sehr fürchte, um ihnen entgegen zu treten?“

Ich deine Schlachten nicht für dich schlagen,

aber ich kann deine Hand halten und dir versprechen:

 

Dass der Himmel immer noch über uns sein wird

und die Sonne weiter scheint.

Sternschnuppen werden noch fallen,

für alle, nachts Wünsche flüstern.

Die Berge werden nicht anfangen zu wandern

und die Flüsse nicht austrocknen.

Die Welt wird immer für dich da sein, genau wie ich.

 

Du fragst, „Was, wenn alles sich verändert?“

Ich sag, „Dann ändern wir uns mit.“

Wir werden einfach eine andere Melodie singen

und zu einem anderen Rhythmus tanzen.

Du fragst, „Was, wenn ich aufgebe.“

Ich sag, „Das ist das eine, was ich dich nicht tun lassen werde.“

 

Du sagst, „Was, wenn mich jemand verlässt

und ich mit leeren Händen dastehe?“

Ich sag, „Verlust zeigt dir nur, Dinge nicht für selbstverständlich zu nehmen.“

Ich kann niemanden zurückbringen,

aber ich kann deine Hand halten und dir versprechen:

 

Und selbst, wenn der Himmel einbricht

und die Sonnen nicht mehr scheint.

Wenn die Sternschnuppen und Wünsche in der Nacht verschwinden.

Na ja, ich kann Berge versetzen,

aber nur mit dir an meiner Seite.

Sag nur, dass du immer da sein wirst,

ich weiß, dass du immer da sein wirst, genau wie ich

(Helena Minner – Jahrespraktikantin)

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