Notizzettel – Mittwoch der 5. Osterwoche

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Lachen

Ich finde einen alten Notizzettel. Wie konnte er herunterfallen und einfach verschwinden? Was darauf stand war mir doch so wichtig, dass ich es auf einen leuchtend gelben Zettel geschrieben habe. Ich wollte es auf keinen Fall vergessen. Und nun ist das, was darauf stand, schon wieder unwichtig geworden. Die verstrichene Zeit hat es einfach unwichtig werden lassen. Aber was ist denn dann überhaupt wichtig, wenn nicht das, was ich extra aufschreibe? Oder schreibe ich einfach das falsche auf?  Wenn ich so darüber nachdenken, steht auf meinem Notizzettel selten etwas, das mir Freude bereitet. Dort stehen immer Aufgaben, die noch erledigt werden müssen.  Was wäre, wenn ich mal etwas Schönes auf meinen Notizzettel schreibe? Indem ich mich z.B. daran erinnere im Frühling mit offenen Augen in die Vorgärten meiner Nachbarn zu schauen. Zu entdecken, dass die Knospen an Pflanzen wachsen und die ersten Winterlinge blühen und die Krokusse sich den ersten zaghaften Sonnenstrahlen entgegenstrecken. Gottes schöpferische Grünkraft ist wieder das! Der Frühling zaubert mich ein Lächeln ins Gesicht. In jedem fröhlichen Gesicht spiegelt sich Gottes Liebe wider, als uns Menschen, kunstvoll erschuf.  Welch Freude! Dazu eine schöne Übung für die nächsten Tage: Ich könnte mich mit einem Notizzettel selber daran erinnern, Menschen zuzulächeln, wenn sie mir auf der Straße begegnen. Also nehme ich einen neuen Notizzettel und schreibe darauf: „Öffne die Augen und lächle!“

(Dorothee May)

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